Untitled Alien Story No. 7


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Tanija
Published
2 years, 11 days ago
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Author's Notes

Artikel: Untitled Alien Story No. 7

Autor: Tanija

Lesezeit: 15-18 Minuten, 2176 Worte

Untitled Alien Story No. 7

Vor langer, langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxie …

Nachdem sie den Killerplaneten Knortsch verlassen hatte, fliegt eine Gruppe von Menschen, im Bauch eines Frachtschiffes Schutz suchend, auf einen entfernten Fleck Hoffnung zu. Verängstigt sitzt inmitten dieser Gruppe ein schmutziger Gnom in noch schmutzigeren Klamotten namens Molly Godfrey, begleitet von ihrem Beschützer Rick Chen aus dem Imperium. Schützend nimmt er ihre kleine Hand in seine, ihr Kopf schnellt hoch zu ihm und der Blick in ihren Augen lässt sein Herz fast bersten vor Beschützerin-

Die Tür zum Büro wurde aufgeschlagen und herein kam ausnahmsweise mal nicht der hochgewachsene Dauer-Griesgram Frey, sondern sein Kollege, Wolfgang Matussek. Dieser war zwar um ein gutes Stück kleiner, aber gleich dreimal so laut und bepackt mit einer beachtlichen Menge Muskeln aus dem Fitnessstudio. Eben diese präsentierte er durch hochgekrempelte T-Shirt-Ärmel, was etwas affig wirkte, wie Jens nach anfänglicher Überwindung seiner Schockstarre feststellte. Der schlacksige Senior-Sysadmin wechselte unauffällig mit einem Handgriff das Desktopfenster und richtete dann seine Brille, bevor er sich wieder zu dem bärtigen MTF-Mitglied umwandte, der mit dem breiten Grinsen eines Kindes auf dem Weg zum Eiswagen angewackelt kam.

"Wolfgang? Was treibt dich her?"

Der Bartträger blieb mit etwas zu wenig Abstand für Jens' soziales Wohlbefinden neben seinem Bürostuhl stehen und zauberte dann einen schwarzen Kasten hinter seinem Rücken hervor. Es war ein beinahe zur Unkenntlichkeit zerstörtes Tablet, scheinbar ein Privatgerät. Bevor Wolfgang etwas dazu sagen konnte, schnappte der Sysadmin: "Nein - auf gar keinen Fall. Weder mein Job noch mein Problem."
Der Bärtige stockte in der Bewegung, schien für drei Sekunden nachzudenken, zuckte dann mit den Schultern und packte das Tablet wieder ein. Er hörte aber auch dann nicht auf zu lächeln, als er seine Pranke hob und die Schulter des deutlich zierlicher gebauten Jens liebevoll malträtierte. "Ach, kein Problem, ich find' noch einen Nerd, der Bock hat zu basteln! Trotzdem schön, mal wieder hier zu sein - solltest aber ma' lüften." Es folgten ein paar Sätze unangenehmen Smalltalks, bis der Bartträger sich endlich wieder verzog. Als die Tür scheppernd ins Schloss fiel, hob Jens den Blick etwas und sah schräg seitlich an seinem Desktop vorbei zu der ihm gegenübersitzenden Janice, die für Wolfgang, der Frauen sonst schon auf fünfzig Meter aufspüren konnte, erstaunlich unsichtbar gewesen zu sein schien. Die Sysadmin-Kollegin blickte nicht einmal von ihrem Ratgeber über besseren Sex in der Ehe auf (der fünfte diesen Monat), den sie auf dem Schoß der auf die Tischkante abgelegten Beine liegen hatte, um zu lesen. Die halboffene Sweatshirt-Jacke mit Hell-O-Kitty-Muster fand Jens gleichsam interessant wie abstoßend, aber ihre kurzen, schwarzen Haare und die Piercings, die sowohl Augenbrauen, als auch die schwarz gemalten Lippen zierten, machten das irgendwie wett.

"Du solltest nicht so viel bei der Arbeit lesen, Janice. Irgendwann bekommst du noch Ärger", schalt er sie stirnrunzelnd. Ihre Antwort kam prompt und weiterhin ohne aufzublicken: "Immerhin bilde ich mich und schreibe keine cringy Crackfictions über Weltraumgnome und deren sexuelle Eskapaden."

Jens merkte, wie ihm sofort die Hitze der Schamesröte in die sonst so fahlen Wangen kroch. Sein Blick zuckte kurz zu dem Desktop, der immer noch die unscheinbaren Zeilen seines GitHub-Repos zeigten anstelle der … sexuellen Eskapaden, die er davor verfasst hatte.

"Jaja, ich habe deinen Whatpat-Blog gefunden, so eine Überraschung. Dein Accountname ist so leicht zu erraten wie der Nutzername bei Telepromm von diesem Polizeiknaben, der hier immer reinplatzt." Janices gnadenlose Direktheit war manchmal ein Segen - sie hielt ihm zumindest andere Bleistiftschubser aus der Buchhaltung vom Leib, die sich seit einem Vorfall im Mai nicht mehr in das Zweierbüro wagten1 - häufig jedoch führte es dazu, dass auch zwischen den beiden Admins keine Gespräche stattfanden. Nicht, dass Jens das besonders brauchte, aber eigentlich wusste er von ihr kaum etwas. Ein Fakt, der wohl nicht auf Gegenseitigkeit beruhte, wenn er an ihre Aussage dachte.
Er ließ sich in seinem Stuhl zurückfallen und starrte auf die Zeilen vor ihm. Dann auf die Alientasse neben seiner Hand. Das Plakat neben dem geteilten Tisch der beiden, mit der Aufschrift "I want to believe". Erneut die Zeilen vor ihm. Es vergingen ein paar weitere, unangenehme Minuten, in denen Jens nur zweimal das Blättern der Seiten ihres Buches hören konnte, dann räusperte er sich und sah ein weiteres Mal seitlich am Bildschirm vorbei.

"Sag' mal, sind wir wandelnde Klischees?"

Wieder sah Janice nicht auf, aber sie schien auch nicht weiterzulesen. Auf ihre schwarzen Lippen stahl sich für einen Moment ein Schmunzeln, dann knallte sie das Buch zusammen und ließ die Beine vom Tisch rutschen. Sie lehnte sich mit dem Oberkörper in seine Richtung und stützte das Kinn betont gelangweilt auf die Faust der linken Hand. "Wenn du mal ein echtes wandelndes Klischee sehen willst, guck mal in den Feed-" Jens, der sofort wusste, was sie vorschlagen wollte, unterbrach sie schnell und schüttelte so überdeutlich mit den Kopf, dass die Brille auf der schmalen Nase anfing zu wippen. "Nein, bloß nicht, ich hab letztens erst-"
Janice hob den rechten Arm und drehte den Bildschirm, der auf einem beweglichen Klauen-Mount aufgebracht war, um, sodass Jens sehen konnte, was auf ihrem Bildschirm war. Neben der kurz fast verblassten und nun wieder aufbrennenden Schamesröte bildete sich nun auch ein Kloß in seinem Hals, als er den Kamerafeed einer temporären Eindämmungszelle ausmachen konnte. Es war ziemlich dunkel, allerdings sah er deutlich die sehr eng beieinanderstehenden Wände der Zelle, die für humanoide Anomalien gedacht war, die Lippendichtungen der hermetisch abriegelbaren Sicherheitstür, eine kahle Sitz- und Schlafmöglichkeit und den gräulichen Körper eines Wesens, das genau so, wie es dort stand, aus einem Prop-Lager eines B-Movies stammen könnte. Ledrige, grünlich-graue Haut spannte sich über einen gedrungenen Körper, überlange Extremitäten, den verlängerten Hals und den kahlen Kopf des Wesens. Zwei fast gänzlich schwarze, übergroße Augen, die über kaum vorhandenen Nasenlöchern und Lippen saßen, schienen ihn direkt anzusehen und zu fixieren. Der Kloß in seinem Hals hatte mittlerweile die Größe einer Kinderfaust angenommen und aus dem geöffneten Mund von Jens kam nur ein glucksendes Geräusch von Luft, die nicht wusste, ob ein oder aus. Janice stieß ein zufriedenes Prusten ob seiner Reaktion aus und sah selbst kurz auf den Bildschirm.

"Oh, sie scheint dich auch zu mögen; das ist das erste Mal in drei Tagen seit der Erstaufnahme, dass sie nicht nur zur Tür glotzt."

Jens rutschte etwas nervös auf seinem Stuhl herum, bevor er die Beine übereinanderschlug, was ihm einen spöttischen Kommentar seiner Kollegin über eine vermeintliche Latte einbrachte. Er ignorierte es und befasste sich für einen Moment mit den Daten rings um den Feed, die relevante Informationen über den Zustand des Wesens beinhalteten. Sein geschultes Auge erfasste alles, was er sich sonst auch an Daten gezogen hatte, wenn ihm eine … besonders interessante Anomalie untergekommen war. Allerdings hatte er sich geschworen, sich nicht mehr in die Kameradaten einzuschleichen und hin und wieder was für den Privatgebrauch verschwinden zu lassen. Nicht mehr, seit dieser Psychopath Frey ihn in der Mangel hatte. Jens schluckte schwer und versuchte das Gefühl in seinem Hals loszuwerden, bevor sein Blick wieder die Augen des vermeintlichen Extraterrestrischen trafen. Er konnte sich des Gefühls nicht erwehren, dass das Wesen nicht nur die Kamera ansah, sondern wirklich direkt ihn, der vor diesem Desktop klebte. Janice schien das Spiel langsam doch wieder langweilig zu werden, denn sie machte Anstalten, den Bildschirm zu sich umzudrehen, jedoch schnappte der Senior-Sysadmin schnell nach einer Kante des Rahmens, einem Post-It-Zettel und Stift, und notierte sich die Zugangsdaten, IPs und andere Daten, die er brauchte, um sich Zugriff auf den Feed zu beschaffen. Janice kommentierte es lediglich mit einem "Boah, bist du notgeil", bevor sie endgültig den Bildschirm wieder zu sich rotierte und ein paar Sachen in die Tastatur tippte. Jens jedoch konnte definitiv nicht mehr an Arbeit denken. Nicht nur war das, was er momentan zu tun hatte, repetitiver Standard, der ihn nicht wirklich beschäftigt hielt; jedes Mal, wenn er gedanklich etwas abschweifte, sah er wieder diese schwarzen Augen vor sich, die ihn zu fixieren schienen.

Er versuchte seinen Geist mit Schreiben beschäftigt zu halten - bis Feierabend musste er schließlich noch durchhalten, wenn er nicht ständig bei seiner privaten Forschungsarbeit unterbrochen werden wollte. Seine feingliedrigen Finger flogen über die Tasten, fanden sich aber fast genauso häufig auf der Backspace-Taste wieder, um das Verfasste wieder zu entfernen.

Molly und Rick Chen verbringen die kommenden Sternzeit-Rechnungs-Wochen allein in der abgeschiedenen Hütte am Rande der Galaxie …

Nein.

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Rick Chen beugt sich zu einem Kuss zu der Gnomin herab, deren Augen so tiefschwarz scheinen, wie der Weltraum um die beiden …

Bloß nicht!

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Das plötzliche Donnern der viel zu lauten Stimme in seinem Kopf ließ den Senior-Sysadmin so stark zusammenfahren, dass er seine Tastatur mit den Armen von sich stieß, welche gegen die Kralle des Bildschirm-Mounts schepperte. Janice wiederum stieß ein erschrecktes Kreischen aus, das einer Katze glich, deren Schwanz in der Tür eingeklemmt worden war. Beide sahen sich in der nächsten Sekunde mit einer Mischung aus Empörung, Irritation und abflauender Panik zwischen den Bildschirmen hindurch an, bevor Jens die plötzliche Schimpftirade von Janice mit der Frage "Warum hast du meinen Namen eben so gebrüllt?!" unterbrach. Janice ließ sich nicht davon beirren und streute in die wüsten Beschimpfungen mit ein, dass er sie halt so erschreckt habe, da brülle sie eben mal. Jens schüttelte den Kopf und machte beschwichtigende Gesten mit den Händen, bis sich seine Kollegin so weit im Griff hatte, dass er hinzufügen konnte, dass er noch davor meinte. Janice sah ihn für einige Sekunden durch zusammengekniffene Augen hindurch an, so als müsste sie sich vergewissern, dass er nicht im nächsten Moment einen Drogendeal vorschlagen würde, bevor sie antwortete: "Hast du nicht irgendwas auf einem Lautsprecher angehabt?"
Jens verneinte wahrheitsgemäß und beide überlegten zusammen, was es gewesen sein konnte, bevor Janice in einer betont gelangweilten Geste die Schultern hochzog und sich wieder in ihren Bürostuhl lümmelte. Es dauerte jedoch nicht lange, bis beide in ihrem geschäftigen Nichtstun gestört wurden.

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Dieses Mal merkten beide, wie sie erst eine Aura umgab, ähnlich wie bei einer Episode von Migräne, schleichend, aber deutlich bemerkbar, wenn man die Anzeichen kannte. Der Aura folgte eine Gänsehaut über sämtliche Gliedmaßen hoch zum Hirnstamm, wo sich das Gefühl ausbreitete wie ein Faustschlag. Was beide vorher für eine donnernde Stimme gehalten hatten, war tatsächlich ein Schmerz, der sie Bilder, Emotionen, Erinnerungen und Eindrücke zugleich wahrnehmen ließ. Was sie als Worte wahrgenommen hatten, war legeglich eine Zusammensetzung aller Wahrnehmungen zugleich, die so etwas bildeten, was für sie verständlich war, ohne tatsächlich ein Wort zu sein. Sie erinnerten sich aber an das Wort, was ihnen so gegeben worden war.
Die beiden Sysadmins tauschten wieder Blicke zwischen den Monitoren aus, dieses Mal jedoch mit einem Ausdruck von Erkenntnis und aufkeimender Angst. Was auch immer sie gerade erfahren hatten, bedeutete nichts Gutes. Absolut nicht.
Die Aura nahm mal zu, ebbte mal ab, aber mehr und mehr Eindrücke verfestigten sich in ihren Köpfen, bildeten sich zu Worten, verflogen, tauchten wieder auf.

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Und dann spürte Jens etwas in seinem Geist, eine Berührung, wie das sanfte Tippen einer Schulter, um die Anwesenheit anzukündigen. Er brauchte es Janice nicht mitzuteilen, denn ein Blick in ihre Richtung genügte, um zu sehen, dass es ihr ebenso ging. Ihre Augen waren weit aufgerissen und auf nichts Konkretes fixiert. Beide horchten in sich hinein und schienen sich in einem gemeinsamen Ich zu treffen. Jens, Janice und … sie.
Sie, die in der Zelle saß.
Sie, die sich Freiheit wünschte.
Sie, die sich Gefährten wünschte.
Sie, die nicht verstand, warum sie hier war.
Sie, die sich sanft ihren Weg in die Köpfe gebahnt hatte.
Sie, die langsam lernte.
Sprache, Erinnerungen, Sicherheitseinrichtungen, Codes —

Und dann verschwand sie. Nahm alles mit sich, was die beiden Sysadmins bis eben noch im Bann gehalten hatte. Keine Aura, keine Eindrücke. Nur die Erinnerung an die Verbindung blieb den beiden. Jens sog plötzlich die Luft in sich hinein, brach in seinem Bürostuhl zusammen wie eine Marionette, deren Fäden man zerschnitten hatte und schlug die Hände vor sein Gesicht. Etwas entfernt konnte er Janice hören, die es ihm scheinbar gleichtat. Beide atmeten für mehrere Minuten unter Tränen angestrengt in ihre flachen Hände und verarbeiteten das Geschehene. Der schlacksige Mann fühlte sich eines Teils seiner selbst beraubt, der sich fast natürlich, immer dagewesen angefühlt hatte. Janice hatte sich schneller wieder gefasst als er und flüsterte:

"Sie … sie hat uns benutzt."

Jens nickte betroffen und ließ langsam die Hände von seinem Gesicht sinken. Sie sollten das eigentlich sofort weitergeben, verhindern, dass sie sich die Informationen zunutze machen konnte, aber ein einzelner Blick zwischen den beiden reichte, um sie ein weiteres Mal zu verschwiegenen Komplizen werden zu lassen. Wenn sie die Informationen weitergeben würden, würden sie sich auch automatisch selbst verraten und den Rattenschwanz wollte sich keiner der beiden geben. Jens nickte nur und zerriss das Post-It-Zettelchen mit den Zugriffsdaten in unleserliche Fetzen.



Fußnoten

1. Einer ihrer vielen zuvor genannten Ratgeber musste an diesem Tag sein Leben lassen.