Eden (Warrior Cats)

Auf den ersten Blick erscheint Eden kühl, arrogant und verweichlicht. Wie ein Kater, der nichts anderes kennt, als das bequeme Leben bei den Zweibeinern. Für ihn ist es durchaus zur Selbstverständlichkeit geworden, bei den Menschen ein und aus zu gehen wie es ihm beliebt. Aktiv für dieses Leben hat er sich allerdings nie entschieden, Eden wurde schlichtweg und einfach hineingeboren; hat es nie angezweifelt und hinterfragt. Spricht man ihn auf seinen Lebensstil an, reagiert er vorwiegend ausweichend und überaus sensibel. Er kann und will (noch) nicht einsehen, dass die Zukunft mehr für ihn bereithalten könnte.

Insgesamt fällt es dem jungen Kater schwer, sich anderen zu öffnen. Zeigt er anderen die kalte Schulter, dann ist dieses Verhalten meist darauf zurückzuführen, dass Eden sich nicht anders zu helfen weiß. Dass er nicht weiß, wie er seine Empfindungen in Gestik und Mimik umsetzen kann. Weil er seine eigenen Gefühle nur selten auf Anhieb versteht, fehlt ihm die Fähigkeit, diese zu kontrollieren, beinahe völlig. Oftmals reagiert er impulsiv und unbedacht. Je intensiver eine Emotion, desto stärker fällt auch Eden's Reaktion aus. Insbesondere sein Beschützerinstinkt gegenüber Freunden und Familie ist ausgeprägt. Obwohl er mit seinem zierlichen Körperbau keinen ernstzunehmenden Gegner darstellt, würde er sich ohne zu zögern für seine Liebsten in den Kampf stürzen.

Eden genießt es, andere Katzen um sich zu haben. Ohne deren Gegenwart fühlt er sich oft verloren und einsam, kann sich den Wunsch nach Gesellschaft aber dennoch nicht wirklich eingestehen. Zudem lassen seine Sozialkompetenzen noch zu wünschen übrig; Er besitzt eine scharfe Zunge, die ihn kombiniert mit fehlendem Taktgefühl schnell in ungemütliche Situationen manövrieren kann. Außerdem kommt es nicht selten vor, dass er mit dem Kopf geradewegs durch die Wand will - Eden ist stur und beharrt mit beachtlicher Ausdauer auf seinen Ansichten.

Wie eine Medaille hat der junge Kater aber zwei Seiten: Sein gutes Herz und sein schüchternes Lächeln weiß er jedoch gut zu verbergen. Aus Angst, verletzt zu werden hält er andere automatisch auf Distanz und überspielt Schwäche mit Selbstsicherheit. Zu Beginn wirkt er darum abweisend und desinteressiert - Katzen, die ihm eine faire Chance geben, können in Eden aber einen ausgesprochen treuen Freund finden.

Obwohl Eden jede Anstrengung unternimmt, es zu verbergen, ist der Kater unglaublich schreckhaft. Durch sein feines Gehör nimmt er laute Geräusche nämlich intensiver wahr. Ist er ihnen zu lange ausgesetzt, setzen Kopfschmerzen (natürlich in Begleitung von miserabler Laune) ein. Wann er nur kann, meidet Eden mögliche Quellen von Lärm wie Donnerwege oder Menschenansammlungen. Insbesondere gegen die Fahrzeuge der Zweibeiner hat er im Laufe der Zeit einen unbändigen Hass entwickelt - man hört ihn unermüdlich über deren Lautstärke und Gestank schimpfen.

Kaum etwas fürchtet Eden so sehr wie Nächte, in denen Donner grollt und grelle Blitze den Himmel erleuchten. Seit seiner frühen Kindheit ergreift ihn bei Gewittern eine Angst, der er nicht Herr wird. Die er noch nie kontrollieren konnte. Seine Reaktionen laufen immer auf dasselbe hinaus: Er verkriecht sich und verliert die Nerven. Oft rollt sich der sonst so selbstsichere Kater in einer Ecke zusammen, die Pfoten auf die Ohren gepresst und wartet zitternd das Ende des Gewitters ab.

Mit den Clans ist der Kater bisher nicht in Berührung gekommen, da er es vorzieht in der Nähe seines Zuhauses zu bleiben. Auf seinen Streifzügen erkundet er deshalb vor allem die verschiedenen Winkel der Stadt, anstatt in die Territorien jenseits des Zweibeinerorts vorzudringen. Sollte er je den Weg einer Clankatze kreuzen, würde sich seine Begeisterung in Grenzen halten - Eden ist weder an kämpferischen Auseinandersetzungen noch an einem Clanbeitritt interessiert. Die Ideale der Clans wären ihm ohnehin unbegreiflich; Das Bild von Ahnen, die am Silbervlies wandeln, erschiene ihm genauso befremdend wie das Gesetz der Krieger selbst. Verständnis für das Leben in der Wildnis kann man von Eden also kaum erwarten.

Rangstrukturen ordnet Eden sich nur unter bestimmten Bedingungen unter - die wichtigste davon ist wohl, dass er selbst ein Wörtchen mitzureden hat. Einen einzelnen Anführer an der Spitze könnte er nur schwer akzeptieren. Eine hierarchische Ordnung wie sie in den Clans vorherrscht ist für ihn nicht denkbar; der Kater würde sich eingeschränkt und gefangen fühlen.

Eden ist sehr auf sein eigenes, kleines Territorium bedacht. Gegenüber Katzen, die sich seinem Garten und Zweibeinernest ungefragt nähern, zeigt er sich feindlich und gereizt. Und das, obwohl er normalerweise keine Konfrontation mit anderen sucht. Zumindest nicht bewusst. Während er Eindringlinge in seinem Zuhause nicht gutheißt, schreckt Eden aber nicht davor zurück, fremdes Gelände zu betreten.