Daria

Die Schlange, die Daria gebissen hat

Mein Name ist Daria.

Ich bin quasi ein Waisenkind, und aufgewachsen in einem Heim, fernab meines Geburtsortes. Meine Eltern wollten kein Kind, es beutete für sie Ballast und Eingrenzung. Sie stießen mich ab, da konnte ich kaum die Augen öffnen.

So nahm mich das Waisenhaus auf, zog mich groß, bis ich alt genug war um zu begreifen, was hier geschah. Es war kein gewöhnliches Waisenhaus. Sie bildeten die Kinder hier aus. Zu Assassinen, Mördern, Kriegsmaschinen. Eine Adoption? Außer Frage. Freiwillig gehen? Ich wagte nicht einmal daran zu denken. Du gehörtest ihnen, jene, die angeblich für die Fraktion der Phönixe standen.

Mit einem Alter von 16 Jahren bekamen wir unsere Waffen. Unter strenger Überwachung und schlimmsten Bedingungen wurden sie aus unserer eigenen Hand geschmiedet. Jeder durfte sich selbst eine Waffenart aussuchen, solange er sie auch herzustellen vermag.

Zwei Mondklingen. Mit jeweils noch geformten Klingen mittig und Ledergriffen. Rasiermesser scharf, konnten durch so gut wie alles schneiden.

Ab hier vergingen die Jahre harten Trainings in Kampf, Lautlosem töten, Sinne stärken. Alles, was einen Assassinen ausmachte. Mit dem Alter von 20 Jahren waren die übrig gebliebenen Kinder nun erwachsene, ausgebildete Assassinen. Tötungsmaschinen. Wir dienen nur der Erfüllung von Aufträgen, die dem Waisenhaus Geld in die Kasse spülten. Alles unter dem Vorwand, für Argon zu kämpfen.

Die Schlangengrube war der Abschlusstest. Wer hier überleben konnte, war bereit, im Namen des Phönix los zu ziehen. Die Schlangen waren alle giftig. Ein Biss und du würdest qualvoll sterben. Ich stand dort, gefroren aus Angst, als diese Schlange sich vor mir aufbäumte und züngelte. Einige Male konnte ich ihr ausweichen, aber ich wollte sie nicht töten. Auch dieses Wesen wurde gefangen und ausgenutzt.

Doch in diesem Moment geschah es, dass sich die Schlange in meinem Bein verbiss und ich aus Reflex und Schmerz die Klinge durch ihre Haut zog. Sie löste sich von mir und ich viel zu Boden. Mein Körper war gelähmt, doch über die körperlichen Schmerzen gingen meine Emotionen. Ich sah die Schlange vor mir, reglos, die Blutlache unter ihr.

Ich war keine Mörderin. Ich wollte nie eine sein. Ich wurde nur ausgebildet, weil ich überleben wollte. Und nun lag ich hier, Tränen rannen über meine Wange. Ich wusste, ich würde nicht überleben…

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Später ließ ich mir die Musterung der Schlange, an die ich mich haargenau erinnerte, auch meine Oberschenkel tätowieren. Sie bedeutete mein Ende, aber auch mein neuer Anfang..