Azgen Tribe


Authors
QuilaHyrenn
Published
4 years, 28 days ago
Updated
4 years, 28 days ago
Stats
4 6877

Chapter 1
Published 4 years, 28 days ago
1709

Mild Sexual Content

stories with and about ontari

Theme Lighter Light Dark Darker Reset
Text Serif Sans Serif Reset
Text Size Reset
Author's Notes

1587 words (solidarity)

ronins mother and leader of his tribe died but ontari tries to comforts him and keep him from risking his life. still his responsibility and solidarity for his tribe is keeping him on track.

https://www.deviantart.com/chocolatesparerib/art/Eisiger-Thron-Ontari-Ronin-807594788

Eisiger Thron I


Langsam steckte ein großer, brauner Tundra seinen müden Kopf aus der Kriegerhöhle. Er blickte sich verwirrt um, denn es war noch sehr früh aber er konnte bereits Aufregung im Stamm spüren. Etwas war passiert.

Der Rüde trat heraus und schüttelte seinen dichten, gepunkteten Pelz, Staub und Moos des Nests flogen durch die Luft und er sah wie die Klumpen auf den Boden fielen. Seine ruhigen, braunen Augen wanderten durch das Lager, frischer Schnee war gefallen und er starrte genervt auf das kalte Weiß. Aufgrund seiner Farbe konnte sich der Tundra nirgends in dieser Umgebung verstecken, was er inzwischen gewohnt war, doch während der Blattgrüne, als so manche Schneemassen geschmolzen waren, hatte er es weitaus leichter und das hob normalerweise seine Stimmung. Doch es würde noch eine Weile dauern bis es wärmer wurde, so würde er vorerst mit der unvorteilhaften Umgebung leben müssen.

Nun sah er wie immer mehr Saliko seines Stammes erwachten und aus ihren Höhlen gekrochen kamen. Hinter ihm kamen noch drei andere Krieger aus dem Bau und stellten sich neben ihn.

«Ist was los? Ich hab heute so ein ungutes Gefühl.»

«Das wüsste ich auch gerne.»

Plötzlich erschien ein erschütterter Saliko aus der Höhle der Anführerin und blickte panisch umher. Sofort sammelte sich eine große Traube um ihn herum und auch Ronin trottete zügig näher um zu hören was los war.

«Z...zima! Sie ist tot!»

Ein Raunen geht durch die Menge und sofort breitete sich Nervosität aus als die Mitglieder des Stammes darüber spekulierten was passiert war und ob die Gefahr gebannt war.

«Wie ist das passiert?»

«Das wissen wir noch nicht. Ronin, bist du hier?»

«Ja, hier bin ich!»

Er hob seine Pfote in die Luft um sich unter den vielen Salikos bemerkbar zu machen.

«Gut, gut. Komm bitte mit mir.»

Die Dienerin führte den Rüden zurück zu dem Bau der Anführerin, seiner Mutter, und setzte sich neben toten Körper der Fähe.

«Ich konnte vorhin nicht frei reden da ich die Masse nicht ängstigen wollte aber...hier.»

Sie zeigte mit einer Kralle auf einen Gegenstand der zwischen dem dichten, mintgrünen Fell kaum zu sehen war. Es war eine art Dolch, aus einem spitzen Stein geschliffen. Vorsichtig streckte er die Pfote nach dem Messer aus und zog es aus Zimas Körper. Es hatte sie genau am Herzen erwischt, durch ihre Rippen gestochen von ihrer verletzlichen Bauchseite während sie schlief.


«Was ist mit den Wachen?»

«Nun...es scheint sie wurden weggelockt. Es muss wohl mehrere Täter gegeben haben. Der Andere hat sich hineingeschlichen während die Wachen weg waren.»

Da hätte der braune Rüde nie zugelassen. Auch er war die meiste Zeit als Wache oder Krieger eingeteilt da er hier nicht gut jagen konnte, doch als das passiert war hatte er tief und fest in seinem Bau geschlafen. Er sah in Zimas Augen, sonst so kräftig rot doch nun schienen sie ergraut zu sein als das Leben aus ihr gewichen war. Er schloss ihre Augenlieder und drehte sich weg. Ronin konnte nicht um sie trauern, denn sie war keine gute Mutter oder Anführerin gewesen, doch dieses Attentat beunruhigte ihn trotz allem.

«Gut, wir müssen einen Weg finden es den Anderen zu sagen ohne dass sofort Panik ausbricht. Hat Zima vor ihrem Tod noch ihren Nachfolger ernannt?»

Ronin stellte diese Frage völlig emotionslos und sachlich, denn er wusste nur weil er Zimas einziger, lebender  Welpe war hieß das nicht dass er automatisch seine Mutter ersetzen würde. Dafür hatte sie in seiner Vergangenheit gesorgt.

«Nein, ich fürchte nicht.»

Er seufzte laut.

«Dann sollten wir den Kampfplatz vorbereiten.»

«Sehrwohl.»

Die Dienerin verbeugte sich kurz, doch dann wurden die beiden unterbrochen als ein weiterer Saliko stürmisch in den Bau stapfte, zwei Wachen hinter der jungen Fähe her, welche versuchten sie aufzuhalten.

«Lasst mich durch! Wieso wurde ich nicht gerufen!?»

Mit zurückgelegten Ohren und eingezogenem Schwanz zuckte die Dienerin verängstigt zurück als sie die grüne Tundradame sah.

«Es...es tut mir leid, Ontari. Wir wollten erst Ronin die Möglichkeit geben sich zu verabschieden, immerhin ist sie seine Mutter.»

«Sie war auch meine Mutter!»

Die roten Augen der wütenden Fähe glühten feurig während sie langsam auf den eingeschüchterten Saliko zutrat.

«Wie kannst du es wagen du Abschaum.»

«Aber...du bist nicht wirklich Zimas Welpe. Sie hat dich nur aufgenommen und –»

«Pass auf was du sagst oder deine Zunge ist bald ab.»

Still wartete die Dienerin, zitternd am ganzen Körper, doch zu verängstigt um einfach ohne Anweisung zu verschwinden. Doch Ontari wendete sich nun an den Rüden mit dem Blutpelz.

«Was habt ihr geplant bevor ich herkam?»

«Zima hat keinen Nachfolger ernannt. Wir müssen einen Kampf abhalten und den Mitgliedern des Stammes die Möglichkeit geben anzutreten.»

Sie kniff die Augen zusammen und betrachtete ihn eine Weile, dann deutete sie der Dienerin und den Wachen zu verschwinden. Als die beiden schließlich alleine waren studierte die junge Fähe ebenfalls die Tote und endeckte den Steinsplitter.


«Du weißt was das heißt. Entweder jemand hatte etwas gegen Mutter oder einer hier im Stamm ist scharf auf den Thron. Wenn letzteres zutrifft wird derjenige alles tun um im Kampf zu gewinnen.»

«Und was willst du machen?»

«Nun an erster Stelle stehst natürlich du. Wenn du teilnimmst könntest du sterben und das kann ich nicht zulassen!»

«Ontari, das ist nicht deine Entscheidung. Ich muss das tun, immerhin bin ich ihr einziger Sohn.»

«Und du würdest als ihr letzter Welpe sterben und ihre Blutlinie vernichten.»

«...»

Langsam kam sie näher und leckte ihm vorsichtig über die Wange. Ihre Beziehung hatten sie nie an die große Glocke gehängt, vor allem da Zima mit ihrem Spross nie zufrieden gewesen war, doch die anderen Mitglieder kümmerten sich nicht groß. Und nun konnten sie ihre Zuneigung ohne Rücksicht auf die Anführerin zeigen.

«Bitte, tritt nicht an. Tu es für mich.»

«Ich muss erst mit unseren Clankameraden reden.»

«Sind sie dir etwa wichtiger als ich?!»

Sie wurde wieder zornig und Ronin drehte sich mit gesenkten Augen weg.

«Das hier geht über dich und mich hinaus. Du kannst nicht immer alles für dich beanspruchen. Und vor allem nicht meine Zukunft.»


Als er aus dem Bau trat warteten bereits mit gespannten Gesichtern die vielen anderen Salikos des Stammes, unter ihnen auch eine junge, blinde Albinofähe, welche während Zimas regentschaft ein sehr schweres Leben gehabt hatte. Mit hoffnungsvollen Augen blickte sie zu dem braunen Tundra hinauf als dieser auf einen Felsen kletterte um eine Ankündigung zu machen, ihre Ohren gespitzt und aufmerksam auf ihn lauschend.

Er räusperte sich und blickte auf den Stamm und überlegte ob er das hier wirklich wollte. Da sah er kurz zur Seite und entdeckte Ontari, welche neben dem Felsen auf ihn wartete und ihn mit einem mysteriösen Blick, welchen er nicht deuten konnte, fixierte. Als er schließlich begann zu sprechen verstummten die vielen Stimmen welche vor sich hin murmelten und alle warteten auf seine Worte.

«Es ist wahr, unsere Anführerin ist tot. Und es tut mir leid euch mittzuteilen dass es kein natürlicher Tod war. Sie wurde ermordet.»

Nun redeten, weinten und schrien einige Salikos durcheinander, erschüttert von dieser Offenbarung. Es dauerte eine Weile bis sich wieder Ruhe über den Stamm gelegt hatte und der Rüde schließlich weitersprechen konnte.

«Als ihr Sohn ist es meine Verantwortung die nächsten Schritte anzukündigen. Zum einen hätte Zima gewollt dass wir ihre Mörder finden und es sieht so aus als wären mehrere Salikos beteiligt gewesen. Die Vermutung liegt nahe dass es jemand unter uns war, weshalb jeder, der einen Hinweis hat sich bei Ontari oder mir melden sollte. Weiters wird morgen der Kampf zur Entscheidung des nächsten Anführers ausgetragen. Jeder der Antreten will meldet dies und wird für heute von seinen Aufgaben entbunden um zu trainieren und sich auszuruhen. Alle anderen führen ihr Tageswerk aus wie immer.»

Plötzlich ertönte ein Ruf aus der Menge, doch Ronin konnte nicht sagen wer es gewesen war.

«Wir wollen dich als Anführer! Niemand Anderen!»

«Ja!»

«Genau!»

«Wir brauchen dich, Ronin!»

Die Stimmen überschlugen sich, und die meisten schienen auf seiner Seite zu stehen, doch er musste die Tradition seiner Mutter aufrecht erhalten.

«Ich danke euch. Doch wenn Demetos will dass ich diesen Stamm leite, dann wird er morgen meine Pfoten zum Sieg lenken. Mehr kann ich nicht tun.»

Die Salikos unter ihm jubelten ihm zu, begeistert über seine Zustimmung als Kämpfer anzutreten. Sie liebten ihn, bewunderten ihn schon lange als gütigen und großzügigen Tundra, welcher trotzdem den Stamm und die Sicherheit seiner Mitglieder über alles stellte. Im Gegensatz zu einer Mutter war er nicht nur als starker, sondern auch fairer Saliko bekannt. Doch dies missfiel natürlich auch wieder einigen loyalen Anhängern der vorherigen Anführerin. Doch für den Moment genoss er die Rufe welche ihn anspornten sein Bestes zu geben.


Als er wieder am Boden angekommen war schmiegte sich Ontari um ihn und wickelte ihren Schweif um seinen, was ihn daran hinderte weiterzugehen. Er fühlte sich immer noch ein wenig unwohl sich auf diese Art neben ihr zu zeigen, auch wenn jeder bereits bescheid wusste. Und es verurteilten sie auch niemand dafür, da sie ja nicht verwandt waren. Es hab sogar einige die meinten sie wären das perfekte Paar um gemeinsam den Stamm anzuführen.

«Das hast du gut gemacht!»

Er nickte langsam.

«Es ist meine Pflicht sie zu ersetzen.»

«Ich könnte das auch machen, sie hat mich wie eine Anführerin erzogen.»

«Dann würdest du dich für mich in Gefahr bringen! Das kann ich nicht zulassen! Nein, es ist meine Verantwortung.»

Ontaris Blick verfinsterte sich und sie sah zu einem blauen Rüden mit weißen Krallenspuren im Gesicht, welcher hinter Ronin stand. Sie nickte ihm zu und er erwiederte die Geste, dann verschwand er in einer Gruppe Krieger.