Wintergeschichten des Nordens (karasushade)


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4 years, 28 days ago
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exclusively written by karasushade

2324[Part 1], 1565 [Part 2], 1719 [Part 3]

1. Ryoto gets in trouble for being young and do not really know how to hunt in the winter time. Orkan and Hahli safe him, while they hunt together.
2. Ryoto, Orkan and Hahli start to work together as a Pack. Each of them gets there roles and help each other to survive together the hard winter.
3. Hahli and Orkan start to form a bound together, while faling in love. Ryoto, who start to feel something for Hahli, must face the fact that the female choose Orkan already. Later, as soon the winter seem to end, he leaves the small pack, to find his own luck somewhere else.

https://www.deviantart.com/karasushade/art/Wintergeschichten-des-Nordens-Ryoto-Saliko-800517175

1. Der frühe Winter Einbruch

Kalt bliess der Kräftige Nord Wind  die Schneeverwehungen vor sich her und Peitsche frei und ungezähmt über  die offene, Weiße Landschaft gegen Süden.

Allein eine einsame,  gräuliche Gestalt trotze der Kälte des Winters. Es war ein junge Tundra  Rüde, mit Silber-Grauem Pelz und hellen gelben Augen. Er Zählte gerade  mal 1 1/2 Jahre doch stand schon auf eigenen Pfoten. Und dies in der  denkbar schlechtesten Zeit, die es gab.

Langsam hob der junge Tundra  Hob seinen Kopf und den kühlen Wind und blähte seine Nüstern um die  Gerüche des Windes in sich aufzunehmen. Er wusste nur zu gut, dass er  Nahrung finden musste, samt eines unbewohnten Reviers und einem guten  Unterschlupf für die Kühlen Winter. Ach, was hätte er nicht alles dafür  gegeben sich zu seinen Eltern und deren Freunde in den warmen Bau zu  begeben und in deren dickes Fell zu kuscheln? Aber leider war er längst  kein Welpe mehr. Schweren Herzens atmete er auf und verfolgte, wie die  Dampfwolken durch die Luft tanzten. Er hatte nichts wittern könnten,  keinen Nadelwald, keine Kadaver, keine Salikos. //Ich muss weiter.//,  beschloss so der junge Rüde und setzte seinen Weg fort.


„Sou,  du meinst also weiterhin, dass du der schnellste Tundra weit und breit  im Wasser bist?“, kam etwas neckisch von dem großen Tundra Weibchen, die  mit leuchtenden, abschätzenden Augen den Hob vor sich Musterte.  Zugegeben, ein Prachtkerl mit deinem dunklen, geschmeidigen und  glitzernden Pelz war er schon. Besonders seine dunklen Augen und der  Kontrast zwischen deinem dunklen grau und dem hellen weißen, Bauch und  Hals hatten es irgendwo, der Fähe angetan. Doch sie beschloss kritisch  zu bleiben. Schon viele rüden hatten versucht ihr mit ihren Geschichten  zu imponieren und nur die wenigsten hatten sie am Ende dann doch als  glaubwürdig erwiesen.

Doch er lachte nur über ihre Zweifel. „Aber  nicht doch, woher kommt der Zweifel? In solchen Dingen spreche ich nur  die Wahrheit.“, beteuerte Orkan erneut.

Amüsiert verzog die Fähe  etwas ihr Gesicht. „Ich hatte genug Salikos, die mir sogar weiß machen  wollten, dass sie mit ihren eigenen Pfoten und Schweif im Wasser,  angeblich Mandaringo’s in Geschwindigkeit geschlagen haben sollten.  Erwarte da also nicht zu viel Gutgläubigkeit von mir.“, schnurrte die  Fähe und richtete sich letztlich auch auf.

Sie kannten einander  kaum, hatten sich mehr durch Zufall in der Nähe der riesigen Steinhügels  getroffen und beschlossen vorerst zusammen zu bleiben. Ein früher und  wohl harter Winter nahte ihnen, da war es nicht ungewöhnlich das sich  auch Einzelgänger in loseren Grüppchen zusammen schlossen um gemeinsam  sich den Winter über wärmen zu können und besser nach Nahrung zu suchen.  Es war eine reine Kosten-und-Nutzen-Beziehung.

Langsam verlies die  Fähe mit dem dunklen Blau ihre Unterkunft und trat nun auch in den  eisigen Wind, in dem zuvor nur der Graue Tundra stand. „Nun denn, dann  komm. Wieso beweist du mir nicht dein so gepriesenes Können in einer  kleinen Fischjagd, huh? Ein kleiner Wettkampf wäre da dann doch  sicherlich nichts großes, oder Orkan?“

„Natürlich nicht, meine  Gischt-Freundin.“, sprach er zuversichtlich, was ihn aber sogleich einen  prüfenden Blick einfing. „Wie war das? Gischt?“

„Oh, nur ein  kleiner Spitznamens-Scherz. Verstehst du nicht? Dein hübscher dunkler  pelz. Das Blau er innert mich an die See und deine besonderen Streifen  und die helleren stellen an eine dunkle Gicht.“

Orkan hob seine  Pfote und fuhr für einen Moment eine ihre Streifen nach, was Hahli nur  mit einen weiteren, äußerst kritischen Blick verfolgte. „Du hast echt  etwas zu viel Fantasy mein guter, wenn dich das an eine Gicht erinnert,  aber wie du meinst. So lange du mir nicht noch mehr Namen gibst… Und nun  komm, ich möchte endlich etwas festes zwischen die Zähne bekommen.“

„Ganz wie die meinst Hahli.“


Knurrend meldete sich der Bauch des jungen, grauen Tundras zu Wort. Er  hatte weiterhin viele Schritte hinter sich gebracht, aber immer noch  keinen Platz mit einem Unterschlupf und Nahrung gefunden. Doch er  brauchte einen. Seine Zeit würde immer Knapper werden…

Er lief schon  so lange umher, dass sein zuvor wohlgenährte, eventuell auch etwas  dicker Körper, denn er als Jung-Saliko bei seinen Eltern gehabt hatte,  nun mehr dünn und drahtig geworden war. Seine Kräfte würden nicht mehr  lange reichen… Allmählich doch recht besorgt um sich selbst und ob er  diesen harten ersten Winter schaffen würde zu überstehen, richtete Ryoto  sich mit großen Mühen so hoch auf wie er konnte. Dabei streckte er  seine Nase in den Wind und konzentrierte sich auf seine Sinne. Er musste  Nahrung finden. Leicht, wie einen Hauch trug der Wind den Geruch von  Salz und die Laute von Wasser zu ihn und augenblicklich wurde Ryoto klar  was er tun musste. Wasser bedeutete eine Öffnung zum Meer. Eine  Möglichkeit Jagd auf fisch zu machen! Eventuell gar zu überleben. Hastig  nahm der junge Hob fahr auf und eilte zum Wasser. Und Tatsache, ein  großes Loch war ins Eis Geschlagen, dass nicht gefrieren wurde. Ein  seltsamer, verfaulter Geruch hin dazu auch in der Luft. Als der Saliko  eine Pfote ins Wasser stecke, weiteten sich auch schon seine Augen.  Warmes Wasser! Das musste einer der Orte sein von dem seine Mutter ihm  erzählt hatte. Unterirdisch hab es Öffnungen im Boden aus der heißen,  blubbernden Luft immer wieder austrat und das Eis am zufrieren hinderte.  So bleib das Meer an den Stellen zugänglich, selbst im Tiefen Winter.  Ohne lange darüber nach zu denken, sprang so der junge Tundra ins Wasser  und holte tief Luft ehe er abtauchte und sich nach fischen umzusehen  begann. Er durfte auf keinem Fall den Zugang nach oben verlieren, sonst  würde er nicht mehr an die Luft kommen!

Mit kräftigen Zügen seiner  Arme und Beine, sowie seines Schweifs, schoss der Tundra auch schon  durchs Wasser, sich mit der Jagd beeilend.


„Ich bin bereit.“,  meinte Orkan gerade, der schon im Wasser paddelte und auf die Fähe  wartete. Es war eine gute Selle, das warme Wasser von den Unterwasser  Schloten hielt das Loch einige Meter von ihrer gemeinsamen Unterkunft  immer offen. Zumindest hatte Hahli ihm das so erklärt.

Auch wenn die  Luft hier etwas stank, so was die Möglichkeit der Jagd und die Wärme  unendlich befriedigend. Die Meeres farbende, mit den offenen  punktestreifen verzog keine Miene, als sie ebenfalls ins Wasser glitt.  „Noch mal zur Erklärung Kahn. Wir jagen zusammen, als Team. Keine  Hirnlosen Einzel-Jagd nur um zu zeigen ‚wie toll du bist‘. Es ist keine  Show. Es ist nur ein Wettbewerb wer von uns Schneller und Effektiver im  Team arbeiten kann mit dem anderen. Ich werde in der ersten Runde die  Führung übernehmen und wir fangen etwas. Dann führe ich uns zurück.  Danach bist du der Führer. Weißt du nicht weiter, zeig es mir. Dann  helfe ich dir mit dem Weg zurück, damit wir nicht ertrinken, weil du die  Gegend noch nicht kennst. Ich will auf keinen Fall ertrinken, weil dein  Stolz dich davon abhält um Hilfe zu fragen. Hast du das alles  verstanden?“

Der große graue Tundra brummte zufrieden und nickte.  „Eis-Klar, meine Freundin.“ Er würde schon nicht nötig haben ihr beider  Leben zu riskieren. Die Fähe nickte noch einmal, holte tief Luft,  signalisieren, dass es Zeit wurde und schon tauchten die beiden ab.

Es war ihre erste gemeinsame Jagd, doch schnell stellte sich heraus,  dass sie gut zusammenarbeiten konnte. Orkan hatte auch nicht gelogen,  als er meinte ein begnadeter Schwimmer zu sein. Seine Bewegungen waren  Fließend und Hahli entging dabei nicht wie seine mächtigen Muskeln unter  seinem Fell zu arbeiten begannen. Er war ein wahrlich ansehnlicher Rüde  und offenbar auch kein Lügner. Irgendwo gefiel ihr das schon doch sie  hatte keine Zeit für solche Gedanken. Sie waren immerhin auf der Jagd!

Zügig Tauchten so Hahli und Orkan immer tiefer, ehe ihre Augen endlich  das Gesuchte erblickten. Ein Schwarm Sail Makerel die sich an dem  Reichen vorkommen von Kleinstlebewesen nahe der Unterirdischen  Feuerschorte gütig taten. Ein Nicken reichte den Tundras, so dass die  Jagd-Taktik klar war. Orkan würde abtauchte um den Schwarm von unten zu  Erschrecke und dann zu den Schlotten und Hahli zu treiben. Die Fähe  hingegen würde sich unterdessen hinter dem Wall von Luftblasen des  Schlotes in der Nähe verbergen. Eine einfache, aber effektive Jagd  Technik wie sich zeigte.

Schnell geriet der Schwarm in Panik und  floh, nur um aus Frucht den Wall aus Blasen der Schlote auszuweichen.  Gerade als sie auf ihrem einzigen Fluchtweg zuhielten, rausche die  Tundra Fähe wie aus dem Nichts auf die Fische zu, den Mund aufgerissen  und bis Kräftige zu. Ein Fisch landete zappelnd in ihrem Maul und der  Schwarm wich nun ihr aus, nur um denn auch noch mal Orkan zu erblicken  der ebenfalls den Mund aufgerissen hatte und sich sogar zwei kleine  Exemplare schnappen konnte. Da sie mehr im Moment nicht schnappen  konnte, Liesen die Tundras sogleich ab von dem Schwarm und Hahli  übernahm sogleich wieder die Führung. Sie würde sie sicher schon nach  oben an die frische Luft führen.

Und tatsächlich keine zwei Momente  Später durchbrach sie, gefolgt von dem dunklen Männchen die Oberfläche.  Schnaufend paddelten beide an den Rand und hieven sich aus dem Wasser  nur um in einem Sicheren Abstand von dem Loch ihre noch kämpfenden Fänge  abzulegen und sich anzugrinsen.

„Lief doch besser als erwartet!“,  meinte Orkan gerade zufrieden. „Du hast die Jagd gut koordiniert!  Interessante Technik mit den Feuerschloten.“

„Pfff, mein Dad meinte  immer man müsste die Möglichkeiten seiner Jagd Umgebung bis aufs  kleinste Ausnutzen. Aber dennoch danke. Ich hätte nie gedacht solch  einen schnellen Tundra zu treffen der auch die Wahrheit spricht.“,  erwiderte Hahli und begann dann sich langsam an ihrem Fang gütig zu tun.

Orkan schnaufte gespielt empört. „Ich sagte euch doch schon, Ich lüge  nicht!“ Aber dann lächelte er und wand sich seinen eigenen Fängen zu.


Keine… Luft… mehr! Verzweifelt kratzte der grauen Tundra unter dem Eis  and der Oberfläche, doch er schaffte es nicht mehr jene zu durchdringen.  Er war nur einem flinken großen Uterku nachgejagt, nur um dann nicht  mehr den Weg zurück zu einem Luftloch zu wissen. Verzweifelt hatte er  Gesuch und gesucht, bis seine Lungen zu brennen begannen. Bittere  Verzweiflung hatte von seinem Herz Besitz ergriffen als er letztlich  sogar versuchte das Eis mit seinen Klauen zu durchdringen. Aber nichts!  Er kam nicht durch!

//Werde ich hier ertrinken? Einfach so, weil ich  nicht darauf geachtete habe was um mich herum geschieht? Weil ich so  dumm gewesen war?//, schoss es ihn durch den Kopf.

Er wollte nicht sterben…

Er wollte nicht-


Wie abgesprochen begaben sich die beiden Tundras erneut ins Wasser für  eine weitere gemeinsame Jagd, doch dieses Mal lief es anders als  erwartet. Gerade als die beiden sich etwas von ihrem Loch entfernten,  erstarrte Orkan mit einem Mal und schwamm sogleich wieder nach oben.  Verwirrt folgte Hahli mit den Augen ihrem Freund. Kein Fisch würde  freiwillig so weit oben Schwimmen, als was jagte er da? Und da erkannte  sie einen schwach kämpfenden Körper, knapp unter dem Eis. Bei Dementos  Augen! Ein junger Tundra!

Flink folgte sie sogleich Kahn, der dem  Fremden gerade am Nacken zu packen begann. Sie musste ihn sofort an die  frische Luft bringen! Der Bursche war schon fast bewusstlos! Hahli  erkannte Kans Blick sogleich, nickte und führte ihn schleunigst zurück  zu dem Loch im Eis.

Dort angekommen, half sie dem Männchen den  anderen, hellgrauen Burschen mit den dunklen Punkten aus dem Wasser zu  hieven und auf dem Eis hinzulegen. „Schnell, er atmet nicht. Bearbeite  seine Brust mit deinen Pfoten!“, keuchte das Weibchen nach einem Moment,  als sie keine Regung vernahm.

Sofort erhob sich der dunkle Tundra  und folgte den Anweisungen der Fähe. Kräftig, aber doch sorgsam ihn  nicht zu verletzen drückte er seine Pranken wiederholt auf die Brust des  kleineren, bis mit einem Mal ein Schwall Wasser aus dessen Mund schoss  er sich keuchend aufrichtete und zu Husten und zu Spucken begann.

Für einen Moment erschrocken wichen die beiden Älteren zurück, ehe ein  erleichterter Laut von ihnen kam. „Dementhos sei Dank! Er atmet  wieder.“, kam erleichtert von Khan, ehe er sich dem Jüngeren Nährte und  ihm sacht auf den Rüden klopfte. Jener blickte hustend und etwas  Orientierungslos zu dem anderen um. „W-Wer…?“, keuchte er nur, ehe ein  weiterer Schwall Husten aus seinem Mund erklang. „Shh, ruhig kleiner.  Spar dir deine Kräfte. Hahli, könntest du eventuell so lieb sein und ihm  einen Fisch fangen? Er brauch ihn um wieder zu Kräften zu kommen nach  diesem Erlebnis. Und etwas mehr Fett auf den Rippen zu dieser Jahreszeit  kann er auch gut gebrauchen. Und Ruhe! Kann ich ihn zu dem Lager  bringen?“

Sofort nickte die Fähe. „Wir sind doch keine Herzlosen  Barbaren. Los bring ihn in die Höhle und wärm ihn. Ich fange einen  Fisch.“ Flink drehte das Weibchen sich wieder um und sprang ins kalte  Nass. Zufrieden sah Orkan ihr kurz nach, dann wand er sich dem jüngeren  Tundra zu. „Keine Sorge, sie kennt die Gewässer weit besser, als ich es  tue. Nebenbei, mein Name ist Orkan und das dort war Hahli.“, beruhigte  er jenen, ehe er sich erhob und dem anderen Anbot sich an seine Schulter  zu lehnen, ehe sie sich auf den Weg zu der Höhle manchen würden. „Komm,  ich will dich nicht vor dem Ertrinken gerettet haben, nur um sich jetzt  an die klirrende Kälte des jungen Winters zu verlieren.

Schwach  nickte der kleinere Rüde und folgte mühsam, auf zittrigen Beinen dem  anderen Männchen, leicht an dessen Schulter gelehnt. „Ryoto…“, hauchte  er letztlich, als das Husten nach lies.

„Hhm?“ „Mein… Name…“, keuchte der jüngere Mühsam, ehe er wieder hustet.

„Oh. Natürlich. Verzeih.“, erwiderte sogleich der andere und grinste  entschuldigend. Kurz darauf erreichten sie aber auch schon den  gemeinsamen Unterschlupf. Sacht half der große Rüde dem anderen in das  Nest und setzte sich sogleich neben ihn um dessen Fell zu pflegen, damit  die Nasse kälte so schnell es ging aus dessen Pelz entfernt hatte. Was  für ein Tag…

Dabei hatte alles so ruhig begonnen.

Seufzten  unterbrach er ein putzen um noch mal den jungen Tundra zu betrachten.  Armer Bursche… Allein hätte der nie den Winter überstehen können.  Hoffentlich würde Hahli seine Meinung teilen, dass es besser für den  Leben des kleinen Grauen wäre, wenn er diesen Winter bei ihnen  verbringen würde.

 

 

2. Aufteilung der Aufgaben

  In den kommenden Tagen begann sich das Wetter zu verschlechtern. Kalte  Eis Winde zogen auf, die recht bald zu Stürmen anwuchsen. Zwar  verbesserte sich allmählich der Zustand des kleineren Männchens und er  bekam wieder etwas mehr Gewicht auf die Rippen, aber als nicht mehr  bedrohlich oder gar gewappnet für den Winter konnte man es dennoch noch  lange nicht bezeichnen. Als Kahn seine Sorgen mit Hahli heimlich teilte,  dass der junge Bursche allein den Winter nicht überleben würde, hätte  die hübsche, Dunkel-Blaue sofort gemeint, sie könnten den kleinen bei  sich leben lassen. Sobald Ryoto, so hieß der heller graue Hob, stark  genug wäre konnte er ihnen auf mit der Jagd helfen. Bis dahin würde er  sich schonen und nur etwas mit seinen Klauen die gemeinsame Höhle etwas  erweitern. Meist bestanden die Wände ihres Unterschlupfs aus dunklem  Stein, nur weiter hinten, wo die Wärme eher gehalten wurde, befand sich  eine Eiswand. So erweiterte der junge Rüde jene mit seinen Klauen, so  dass die Tundras alle etwas mehr Platz hatten. Hahli nahm Ryoto auch  manchmal mit auf ihre Jagd an Land, damit er frisches, warmes und  trockenes Nestmaterial mitnehmen konnte und sie so mit der Zeit ein  großes und warmes Nest hatten. Orkan hingegen, der gelernt hate sich  zurecht zu finden im Wasser, begab sich immer mal wieder auf die Jagd  nach schmackhaften großen Fischen. Allem in allem waren sie ein  eingespieltes Team geworden, ein richtiges Rudel, wo jeder seine eigenen  Aufgaben hatte. Während die älteren Tundras meist Essen ran schafften,  hatte Ryoto das Nest erweitert und fertig gestellt und war dazu  übergegangenen eine Kuhle in den Boden, Nähe des Eingangs zu graben,  tief im Eis, so wie überflüssige Beute zu lagern begannen. Zwar bot  ihnen das Loch im Eis in der Nähe einen guten Zugang zu Fisch, doch  keiner konnte sargen wie gut die Jagd immer laufen würde. Und ob sie  wirklich genug Nahrung über den ganzen, langen Winter finden würden.  Schon jetzt waren die Temperaturen teilweise schlimm und kaum  erträglich…

Zufrieden brummte Khan gerade, las ihm Hahli den Pelz  putzte, während die Tundras zu dritt in ihrem gemeinsamen Nest lagen und  sich wärmten. „Was für ein Leben.“, sprach er munter, was die Fähe mit  einem schnauben kommentierte. „Eher, was für ein Faulpelz! Du musst dein  Fell mal etwas mehr pflegen.“, brummte sie. „Aber das macht doch immer  du so schön, meine Schaum-Prinzessi- Aua!“ Etwas beleidigt drehte er  Tundra Rüde seinen Kopf zu der blauen Fähe die ihm in die Flanke  gezwickt hatte.

„Was habe ich dir über Spitznamen gesagt?“, ermahnte  die Fähe ihn mit stechenden Augen. Hinter ihr grinste Ryoto nur leicht.  Orkan, legte seine Ohren an und erwiderte: „Schuldige.“

Manchmal  konnte er es sich einfach nicht verkneifen die Fähe etwas zu Ärgern. Bei  ihrem hübschen Pelz war es ja auch Schwer sich dem Drang nicht  hinzugeben, ihr ein paar schöne Spitznamen zu geben.

„Also… Wie kam  es eigentlich, dass ihr euch so kennengelernt habt?“, erkundigte sich  letztlich Ryoto. Ihn hatten sie ja aus dem Wasser gefischt, als e gerade  am Ertrinken gewesen war und so das Leben gerettet. Als sie ihm auch  noch anboten zu bleiben und mit ihnen den Winter zu überstehen, hatten  sie ihm mehr oder minder das zweite Mal gerettet. So kam es das er sich  vorläufig deren Rudel angeschlossen hatte. Natürlich fragte man sich  dann irgendwann, wie die beiden zueinander gefunden hatte.

„Großer  Zufall.“, erklärte sogleich Hahli. „Ich habe schon im Herbst diesen Ort  gefunden und die Besonderheit der Gegend. Die Feuerschlote für die Jagd  zu nutzen war nicht schwer und so beschloss ich hier zu bleiben, weil  der gegebene Vorteil weiterhin Fisch für den langen Winter liefern  konnte. Viele Reisende kamen dann vorbei, versuchten mich teils zu  vertreiben, weil mich Lügen und Schmeicheln hier zu bleiben. Ich mag  aber keine Lügen. Sobald ich hinter die Wahrheit kam, vertrieb ich sie  immer. Schmarotzer in der kalten Zeit, die nicht wirklich helfen wollen  oder nur auf das Eine, eine gute Unterkunft und Futterlieferungen und  dergleichen aus sind kann keiner gebrauchen.“, erklärte die große Fähe  ihre kleine Geschichte. Schwer schluckte Ryoto, denn es fühlte sich für  ihn beinah so an, als wäre er nicht wirklich besser als diese andere  Tundras, die auf dem Kosten anderer über den Winter kamen. „Sorry, ich  bemühe mich mehr zu helfen.“, flüsterte er sofort mit hängenden Ohren,  aber die Fähe schüttelte ihren Kopf. „Ach zerbreche dir darüber nicht en  Kopf. Deine Situation war eine völlig andere. Und du hilfst und ja auch  auf deine Art. Wenn es dir noch besser geht, bringen Orkan und ich dir  auch noch mal die Jagd mit den Feuer Schloten bei. Und wir zeigen dir  wie du dich Ort unten orientieren kannst um immer den Weg zurück zu  finden.“

Orkan nickte grinsend. „Genau. Hahli ist eine gute Lehrerin  und ich habe es auch von ihr erlernt. Du wirst es dann auch schaffen.“

Obwohl die Worte Ryoto Mut gaben, so hatte er doch innerlich Zweifel ob  er es schaffen würde. Eine gewisse Angst hatte sich seit damals  hartnäckig in sein Herz gegraben und veranlasste sofort wieder seinen  Herzschlag zu steigern, kaum dachte er an das Loch im Eis. Doch er  wollte es nicht zeigen oder gar aussprachen. So öffnete er seinen Mund  and lenkte wieder auf ihr altes Thema zurück. „Orkan, wie kam es dann  das Hahli dich bleiben lies?“

Der Große Rüde mit den dunklen Augen  begann zu grinsen. „Nun, alles fing damit an, dass ich Umher reiste auf  der Suche nach einem Unterschlupf für den Winter, denn ich mir mit  anderen teilen konnte. Aber natürlich nicht, weil ich sie ausnützen  will! Oh nein, ich bin ein ehrenwerter und ehrlicher Tundra, der seine  Pflichten ernst nimmt und sie erfüllt… Wo war ich noch gleich… Ach ja!“,  begann der große, dunkle Rüde seine Geschichte. „Ich bin unzählige Tage  umher gereist bis mich letztlich ein Sturm überraschte. Doch in meiner  Not, wies mit Dementos wohl den Weg. Er führte mich geradewegs, mitten  in einem Schneesturm festsitzend und nicht genau wissend wohin, zu diese  Höhle hier. Zwar konnte ich noch seinen anderen Saliko hier riechen,  doch keiner war im dem vorhandenen Nest oder sonst wo zu sehen. So  dachte ich mir aber nichts Großes dabei, denn viele teilen bereitwillig,  wenn sie allein sind in der Winterzeit waren, ihr Nest mit anderen. Wem  auch immer das Nest gehörte würde schon nichts dagegen haben, dachte  ich mir. So betrat ich also das Nest und legte mich hin. Und, nun ja…  ich bin dann wohl eingeschlafen…“ Nervös fuhr er sich mit seiner Zunge  über die Lefzen.

Hahli schnaubte dann auch schon. „Du kannst dir  wohl denken Ryoto was geschah, kaum kam ich von meiner Jagd zurück und  sah einen riesigen Fettklotz mit Fell in meinem NEST liegen.“

Mitleidig nickte Ryoto. Das ging sicherlich nicht gut auf für den guten Khan.

„Ich wurde davon wach das jemand lautstark zeternd mit am Nacken  gepackt hat und gewaltsam versuchte aus dem Weichen Nest zu zerren. Aber  sie kam nicht weit dank all meiner Muskeln. Es ist kein Fett, es sind  Muskeln!“, sprach der Shoulder mane Rüde gerade grinsend. Hahli fügte  nur hinzu: „Gib zu, du bist einfach Fett.“ Beleidigt verzog Khan seinen  Mund. „Kein Grund so fies zu werden, nur wenn meine Muskeln auch etwas  zu meinem Gewicht beitragen…“

„Wie ging es weiter?“, harkte nur  erneut Ryoto mit leuchtenden Augen nach. Ob es einen epischen Kampf  zwischen den beiden gab? Und wie der wohl zu einem Ende kam?

„Nun  ja…“, find auch schon die blaue Fähe an. „Ich wollte ihm wirklich den  Pelz über die Ohren ziehen für solch eine freche Dreistigkeit. Aber er…“  „Ich richtete mich auf, verließ das Nest und legte mich draußen  entschuldigend hin. Danach vertrieb mich Hahli zwar, aber als ich mit  mehr weichem Nest-Material zurückkam, überlegte sie es sich anders. Sie  ist immerhin dann doch kein Tundra mit einem Herz aus Eis.“

Breit  lächelte der dunkle Graue, was Hahli mit einem brummen kommentierte.  „Ich habe nie gesagt das ich herzlos bin! Ich habe nur gelernt das viele  einen vor dem Winter verarschen. Ich dachte du wärst nicht anders als  die… Und was tut man denn auch sonst, wenn ein Fremder in seinem Nest  schläft?“ „Ich habe mich dafür dich schon mehrfach entschuldigt.“,  antwortete Khan sogleich.

„Oh.“, kam von dem jungen Ryoto. „Aber es  war auch nicht nett in einem fremden Nest zu liegen Orkan. Aber wenn ihr  es so geklärt habt ist es ja gut.“

Hahli nickte. „Er bewies sich  sogar als kein Lügner. Mit seiner Hilfe polsterte ich das Nest weiter  aus und Jagte. Zwar fanden wir dich an dem Tag als ich mit ihm im Loch  seine Techniken und Schnelligkeit sehen wollte, aber letztlich hat er  alles gut machen können.“ „Man kann sagen ich habe den Hahli-Test  bestanden. So durfte ich bleiben.“, fügte Orkan munter zu.

Abschätzend schnaubte die Fähe, aber Ryoto konnte auch auf ihrem Gesicht ein lächeln erkennen.

„Eventuell war es wahrlich Dementos Wille, der uns alle für den Winter  zusammengeführt hat? Ohne Orkan hätte ich wohl möglich nicht Ryoto in  seiner Not gesehen. Ohne diese Zufälle wären wir nun auch nicht zusammen  hier als ‚Winter‘-Rudel und könnten uns gegenseitig wärmen.“, sprach  Hahli nachdenklich und Orkan stimmte brummend zu. „Hoffentlich haben wir  auch seinen Segen für den Winter, dass wir ihn gut überstehen.“ „Das  werden wir schon.“, sprach Ryoto zuversichtlich. Das Schicksal hatte sie  zusammengeführt. Als würden sie die Hürde das Winters zusammen schon zu  packen wissen. Darauf mussten sie alle einfach vertrauen!

 


3. Ende des Winters

  Die Wochen wurden mit der Zeit zu Monden, während der Winter seine  eisigen Klauen fest um den Norden schloss. Die langen Nächte Liesen kaum  noch Licht vom Himmel hinabfallen und wenn war es meist nur spärlich am  Horizont. Die Jagd in dem Loch im Eis war härte und gefährlicher  geworden. Ohne das Licht am Himmel war es schwer sich zu orientieren.  Man konnte sicher sagen, es war hart.

Mühsam war Ryoto gezwungen  gewesen sich alles anzueignen was Hahli und Orkan ihm lehrten. Es war  anders als früher mit seinen Eltern. Jene hatten es ihm zwar nicht  leicht gemacht, aber angesichts der beiden Älteren und ihren Techniken,  waren seine Eltern vorsichtiger gewesen.

Besonders schlimm war der  Fischfang zunächst gewesen. Er hatte das Loch und Waser gehasst. Jedes  Mal, wenn Hahli ihn dort hin schleppte hatte er sich verzweifelt dagegen  gestäubt und es versucht zu meiden. Zumindest so lange bis sie ihn  einfach ins Wasser stieß und er auf die harte tour lernen musste seine  Angst zu überwinden. Doch mit der Zeit schaffte er es. Er sah ein das  seine Unwissenheit ihn in der Vergangenheit das Eisfischen mit allein  einem begrenzten Zugang unterschätzt hatte und dann in Panik geraten  war. Dadurch hätte er sich fast selbst umgebracht. Aber mit Hahli  zusammen erschien es bald so einfach die Eckpunkte für die Orientierung  zu haben. Nun Jagte er richtig, nutzte seine Ohren auch für die Jagd, so  wie seine anderen Sinne.

Während dieser Zeit wuchs das dreier  Gespann allmählich immer weiter zusammen. Durch die Nähe lernten sie  sich auch viel Näher kennen. Orkan war ein wahrer Scherzkeks und liebte  das Schwimmen. Teil verschwand er einfach um noch ein paar Runden zu  drehen, so das Hahli in letztlich wieder einfangen musste und weg von  dem Nest zum Trocknen schob. Ein nasses Nest konnten sie sich nicht  leisten, hatte die Fähe immer wieder gemeckert.

Sie war anders als  Orkan… Hahli war eine so grandiose Jägerin, die ganz nach ihrem Vater  kam, auch wenn sie, anders als er, das Wasser dem Land vorzog. Jedes  Mal, wenn sie ihn begleitete, verschwamm ihr Dunkler Pelz mit den  Konturen des Wassers… Ihre Bewegungen waren dazu so anmutig…

Sie  hatte es Ryoto einfach angetan. Jedes Mal, wenn er ihr so nah kam im  Wasser oder wenn sie im Nest lagen kribbelte sein ganzer Pelz und sein  Herz schlug ihm bis zum Hals. Er verzog sich regelrecht zu ihr. Manchmal  versuchte er sogar ganz vorsichtig ihr Näher zu kommen, leichte,  versteckte Andeutungen zu machen, doch sie sah es nicht oder ignorierte  es. Ihn ihren Augen war er wohlmöglich nicht mal ein richtiger Rüde!

Ganz anders als Orkan. Der fröhliche Kerl schien nicht wirklich  irgendeine Sorge zu kennen in seine Leben. Munter sorgte er für einen  Scherz nach dem anderen, fing fleißig Fische und erzählte die  unglaublichsten Geschichten. So bald sie Zeit hatten und sich um nichts  sorgen musste, lauschte Hahli mit einem sanften Lächeln Orkans  Ausführungen und band sich teils empört mal ein. Doch letztendlich, tief  in ihrem inneren, schien sie seine Gespräche zu lieben.

Anfangs war  es Ryoto nie aufgefallen, aber mit der Zeit begann er langsam die  Blicke beider Salikos zu realisieren. Wie sie einander ansahen… Wie sie  miteinander Diskutierten, nur um letztlich darüber zu grinsen, wie sich  sanft langsam ihre Schwanzspitzen berührten und ihr Fell das des anderen  streichelte, ganz beiläufig.

Ryoto, der es nur langsam kommen sah  fühlte sich immer schlechter. Zarte, langsam aufkeimende Liebe war aus  dem Grund gerissen worden. Stattdessen liebte sie jemanden anderen.

Wohlmöglich hätte es zwischen ihnen sowieso nicht Funktioniert, doch so  daran erinnert zu werden, dass er für die beiden mehr oder Minder noch  ein Jung-Rüde war, ein Halber-Welpe und somit nie eine Change gehabt  hatte war… sehr hart. Es zerbrach einem innerlich das Herz.

Hahli  hingegen bemerkte nichts von Ryotos heimlichen Gefühlen. Es war nicht  ungewöhnlich das man sich über den Winter in einen Partner verliebte  angesichts der Nähe und der gemeinsamen Zeit. Doch nie hätte sie  erwartet das ihr selbst so… bald passieren würde. Khan war ein guter  Rüde. Lustig, Sorgsam und gut in der Jagd. Dazu war er recht groß und  muskulös. An sich sprach eigentlich nur alle Eigenschaften für ihn.  Selbst seine besondere Mask, die wie ihre eigene war, sagte ihr irgendwo  zu! Es war schwer sich zu bändigen, doch sobald er die ersten  wirklichen Andeutungen machte, hatte sie einfach nachgegeben. Und es  fühlte sich gut an. Gemeinsamen gingen sie auf die Jagd, nur um noch  etwas ungestört zusammen im Schnee zu sitzen und die Nordlichter,  sollten sie sich Zeigen zu bewundern.

Es war gut jemanden an seiner  Seite zu wissen. Mit jemanden dieses Gefühl für einander zu Teilen. Er  liebte die wunderschöne Schaum-Prinzessin der See, wie er sich genannt  hatte. Und seih es auch nur um sie zu Necken, letztlich war und blieb  Hahli sein ein und alles. Keine Fähe je zuvor war ihm so wichtig  geworden wie sie. Mit keiner hatte er ein solches Band geknüpft das sie  nun verband.

Obwohl sie ich so nah über die Monde gekommen waren,  wusste keiner von ihnen was sie Ryoto sagen sollten. Zwar hatte der  jüngere verdient es zu erfahren, doch wie genau man es ihm letztlich  sagen sollte… wussten sie beide nicht. So hielten sie es vorerst geheim.

Einmal hatte Hahli gemeint er könnte auch etwas für sie empfinden, doch  keiner wusste ob dies der Wahrheit entsprach. Wäre es dem so, so würde  es wohl noch für Probleme sorgen. Doch Ryoto sprach nichts in der  Richtung aus.

Stattdessen hielt der Jünger Rüde seine Gefühlswelt  für sich. Er wollte es nicht Wahrhaben und verschloss so seine Augen vor  der Wahrheit. Er redete sich ein, wenn er es lange genug ignorierte  würde und sein Herz verschloss würde alles wieder wie beim Alten sein.

Doch es war nicht so. Stattdessen wurde es immer schlimmer und  schlimmer für sein Herz. Und er begann sich zurück zu ziehen. Denn tat  er dies nicht, würde er noch drohen eine ungute Entscheidung zu treffen.  Und er wollte seine Freundschaft zu den beiden nicht zerstören!

Aber Hahli und Khan entging dieser Wandel nicht. Sie bemerkten es beide.  Und so kam es das sie sich eines abends draußen nach der Jagd begannen  darüber zu sprechen. Lange genug hatten sie geschwiegen.

„Hahli…“, begann vorsichtig der dunkel graue Rüde. „Ich denke er weiß es.“

„….“

„Und…. Ich denke deine Vermutung war richtig. Er empfindet was für dich.“, sprach der Schulter Mähnen Saliko.

„Ich weiß.“, erwiderte Hahli. „Und ich hasse richtig zu liegen. Mir gefällt es nicht ihn zu gequält zu sehen.“

„Mir auch nicht, meine Liebste.“ Stille legte sich über die Tundras,  die endlich begonnen hatten sich über die Schwierigkeiten auszutauschen.  Zumindest so lange bis Khan beschloss das Schweigen erneut zu brechen.  „Ich denke wir sollten mit ihm reden. Uns alles Aussprechen. So kann es  nicht weiter gehen. Und du… musst dann eine Entscheidung treffen.“ Den  letzten teil Flüstere der Große dabei fast schon. Hahli drehte  überrascht ihren Kopf, ehe sie ihre Mine verletzt verzog. „Was denkst du  von mir, du Dummkopf?“, fauchte sie leicht, ehe sie sich an ihn Drückte  und seinen Duft tief in ihre Nase sog. „Ich habe mich längst  entscheiden und das weißt du. Selbst wenn er mir leid Tut, mein Herz  habe ich schon an jemanden anderen geschenkt…“

„…Ich liebe dich auch.“, erwiderte der Rüde schmunzelnd. Wie hatte er überhaupt daran auch nur zweifeln können?

Doch so sehr die beiden ihre gemeinsame Zeit nun genossen, der dunkle  Schatten der Pflicht blieb über ihnen. Sie mussten mit Ryoto sprechen.

So bald sie in die Höhle zurück kehrten wurde es auch Zeit.

„Ryoto, wir müssen Reden.“, fing Orkan so sanft es ging an. Der jüngere  wendete sich ihnen zu und nickte. Dennoch hing ein schatten über seinem  Gesicht, fast schon als wüsste e nur zu gut was kommt. „Es geht darum  das ihr ein Bund habt oder?“, fragte er letztlich, etwas kämpfend. „Habe  ich schon mitbekommen.“

Hahli seufzte leicht und Nickte. „Das zu  einem ja, aber da ist noch etwas.“ Vorsichtig kam sie näher und setzte  sich vor dem jüngeren hin. „Ich… weiß um deine Gefühle für mich und di  verbundenen Qualen, aber… Es tut mir leid.“

Ryoto der sich schon  halb abgewendet hatte, weitete nun seine Augen und drehte sich wieder zu  Hahli um. „D-Du weißt davon?“, kam er überrascht von ihm.

„Ja. Aber  ich verspüre nichts dasselbe für dich. Verzeih.“, klärte sie sanft  weiter auf. „Mein Herz habe ich schon jemanden anderem gegeben.“

„Orkan.“, beendete Ryoto das ganze und senkte seinen Kopf, das Gesicht  mit Schmerz und Trauer erfüllt. So sehr er auch versucht hatte es weg zu  schieben, es war nie vollkommen verschwunden. Die Gewissheit das er nie  eine Chance gehabt hatte. „… Woran lag es?“

„Ryoto, dafür muss es  keinen Grund geben. Du warst nicht der Grund. Es war einfach… dass ich  keine Gefühle für dich habe. Du bist ein guter Rüde. Ich bin sicher  nächstes Jahr findest du jemanden passenden.“

Ryoto schwieg, aber nickte nur. Es war schwer, das musste er erst mal verdauen. Abgewiesen zu werden war ja nie einfach…

„Ryoto, falls es dir hilft. Wir wissen um die Schwierigkeiten der Lage,  aber bitte sieh das nicht als Grund abzuhauen. Bleibe den Winterüber  noch hier, bis der Frühling kommt. Wenn es sein muss kannst du dann  gehen.“ Keiner von ihnen wollte den Jungen Rüden einfach so rauswerfen.

Der der hellgraue schwieg und nickte leicht.

Und er blieb. Zwar hatten sie alle irgendwo das Gefühl das ihre nun  mehr so komplexe Beziehung nicht mehr so wie vorher war oder werden  konnte, aber immerhin war etwas Spannung in der Luft verschwunden. Und  damit leben schienen alle Tundras zu können. Aber so bald der Frühling  über das Land kam, haute auch Ryoto ab, zog weiter gegen Süden, auf der  Suche sein zerbrochenes Herz zu heilen. Hahli und Orkan hingegen bleiben  zurück, nur zu zweit in ihrem Reich.

„Meinst du er schafft es  allein?“, hatte die Ocean Blaue Fähe nachdenklich ihren Partner gefragt  gehabt als ihr Blick in die Ferne wanderte. Doch Khan hatte nur amüsiert  gebrummt.

„Natürlich schafft er es. Er ist stark, genau so wie du gesagt hattes.“

Dankbar hatte die Fähe gelächelt und sich dann an seinen warmen Körper  geschmiegt. „Du klingst so überzeugt davon, fast schon so als wäre er  dein… Sohn.“, kam von ihr. Und sogleich wurde Khan leicht rot unter  seinem Pelz. „Naja, eventuell tue ich das wirklich…“