Der Jäger


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forumsdackel
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3 years, 6 months ago
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Explicit Violence

GER only: Xaphan erhält Anhaltspunkte zu einem Jäger, der Magrun getötet haben soll.

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Es brannte. Die Stelle, an der sich sein Herz üblicherweise befand, brannte. Als er eine Hand daran legen wollte, um den Schmerz erträglicher zu gestalten, musste er mit Schrecken feststellen, dass sich dort, wo sich sein Herz befand, eine große Kluft gebildet hatte. Genau aus dieser schlugen ein paar züngelnde Flammen nach allem, was sich ihnen näherte wie bissige Hunde, die ihr Revier verteidigen wollten. Panisch zog er die Hand zurück, die nun auch von Blut getränkt war. Was war geschehen? Wo war er hier? Sein unruhiger Blick fiel auf den Boden, auf dem er ein Stück blutiges Fleisch sah, das anfing zu schlagen, zu pumpen. Es war sein Herz, das auf dem Boden lag. Hektisch fiel er auf eines seiner Knie, wollte nach seinem Organ greifen, doch wie zuvor auch wurde er von ein paar beißenden Flammen, die sich um seine Lebenspumpe windeten, zurückgedrängt. Vor Schmerzen, die aber nur von seiner Hand ausgingen, fauchend wich er ein Stück zurück, als er plötzlich an seiner Schulter angefasst wurde und aufsah. Vor ihm stand seine Frau, Magrun. Ihre kleinen Hörner blitzten im Schein der Flammen auf. “Ist alles in Ordnung, Schatz?”, fragte sie beunruhigt, schien aber nichts von dem mitbekommen zu haben, was sich gerade ereignet hatte, oder was sich noch immer zutrug. 

Xaphan atmete einmal tief durch, sah noch einmal zu seinem Organ auf dem Boden und wandte dann seinen Blick seiner Frau zu. “Ja”, antwortete er und zwang sich zu einem leichten Lächeln, das Magrun sogleich erwiderte. Langsam richtete er sich auf, doch genau in diesem Moment hörte er einen Knall und der Kopf der Dämonin vor ihm wurde zurückgeworfen. Blut quoll aus einer Wunde an ihrer Stirn und an ihrem Hinterkopf, als sie leblos zusammenbrach. Sofort ergriff der Dämon ihre Hand und zog seine Frau ganz nah an sich heran, in der Hoffnung, sie vor weiteren Schüssen beschützen zu können. Sein Kopf fuhr herum, er suchte die gesamte Wohnung mit ein paar Blicken nach dem Schützen ab, doch er konnte nichts sehen, hören… oder spüren. Er war allein und mit diesem Gedanken wandte er sich wieder seiner Frau zu. “Magrun”, flüsterte er ihren Namen, um zu sehen, ob sie auf irgendetwas reagierte, auch wenn er wusste, dass es vergebens war. Der Schuss hatte sie sofort umgebracht. Das wusste er, denn so etwas hatte er leider schon öfter an anderen Dämonen miterleben müssen. “Magrun”, wiederholte er ihren Namen und drückte den leblosen Körper an seine Brust. Fester und fester, bis sie langsam wärmer wurde und er dieselbe Hitze spürte wie ein paar Minuten zuvor. Flammen umschlungen sie und nach ein paar Sekunden, die er sie weiterhin versuchte, festzuhalten, ließ er sie doch los und wich wenige Schritte zurück. ”Nein”, hauchte er ihr entgegen, ehe ihm Schwarz vor Augen wurde.


Schweißgebadet schreckte Xaphan aus seinem Albtraum auf. Unterbewusst glitt seine Hand zu seiner Brust, die zu seiner Erleichterung vollkommen intakt war und aus welcher keine Flammen empor schossen. Tief atmete der Dämon aus, dann ließ er sich wieder in sein viel zu großes Bett fallen. Es war nur ein Albtraum. Aber wieder einer der Sorte, in der seine Frau starb. Mittlerweile lag dies schon mehrere Monate in der Vergangenheit, aber immer und immer wieder wurde er nachts von den Gedanken in seinen Träumen geplagt. Seufzend drehte er sich auf die Seite und betrachtete die leere Stelle seines Bettes neben ihm. Mit einer Hand strich er über das Bettlaken, als wäre seine Frau noch immer dort. Eine gefühlte Ewigkeit lag er dort so, bis er sich dafür entschied, aufzustehen. Sie fehlte ihm. Seine Frau, die so viele Jahrzehnte schon an seiner Seite war und nie hatte er auch nur überhaupt daran gedacht, dass es eines Tages nicht mehr der Fall sein könnte. 


Ein Klopfen holte Xaphan zurück in die Realität. Er hatte sich langsam seinem Tagesablauf gewidmet und nun etwas gegessen, wobei er mit seinen Gedanken wieder abgeschweift war. Nur das beständige Klopfen an der Tür hatte ihn aus seinen Gedanken geholt. Grummelnd erhob er sich nach ein paar Momenten, ehe er zur Tür ging, sie aufschloss und aufzog. “Was willst du hier?”, murrte er der Person entgegen, die davor stand. “Einen guten Morgen, Xaphan. Ich möchte nur nach Euch sehen, nachdem Ihr Euch so lange nicht mehr gemeldet habt”, entgegnete der Dämon vor der Tür. Bis jetzt sah er wie ein normaler Mensch aus, ungefähr 1,70m groß, schwarzes kurzes Haar, braune durchdringende und neugierige Augen, ein recht schlanker Körperbau ohne viele Muskeln und wohl in seinen 30ern. Dazu trug er einen perfekt geschnittenen Anzug und stützte sich auf seinem Spazierstock ab, dessen Knauf in der Form eines Vogels geschnitzt war. Xaphan war immer wieder überrascht, *wie sehr* sich sein Bekannter doch verändern konnte. Seine eigene Verwandlung war wesentlich subtiler. “Caym”, brummte er leise.”Ich-” “Na, na, na”, erwiderte der Dämon und hob seinen Stock in Xaphans Gesicht, um ihm das Wort abzuschneiden. “Ihr hattet mehrere Monate Ruhe, nun müsst Ihr auch wieder aus eurer Trauerphase herauskommen. Dafür haben wir uns auch schon etwas überlegt-” Mit einem Mal umfasste der Feuerdämon den Stock seines Besuchers, zog ihn ein Stück an sich heran und riss ihm diesen dann aus der Hand, nur um ihn neben ihm auf den Boden zu donnern. “Ich habe es dir schon die letzten Male gesagt. *Ich werde nicht mitkommen*”, knurrte Xaphan ihm entgegen. An seinen Fingerspitzen krochen ein paar kleine Flammen empor, doch Caym ließ sich von diesem Anblick nicht beunruhigen. Mit seinem Fuß angelte er seinen Stock und elegant hob er ihn wieder hoch, nur um sich wieder darauf zu stützen. “Wir haben ein paar Anhaltspunkte bezüglich der Jäger, oder eher *des Jägers*”, entgegnete er ruhig, woraufhin Xaphans Aggression merklich von ihm abließ. “Du meinst…” Caym nickte einmal. “Ja. Es mag sein, dass wir den Jäger gefunden haben, der Magrun getötet hat.” Xaphan starrte ihn daraufhin nur an. Er hatte schon immer einen Hass auf diese Jäger gehabt, aber seit Magruns Tod war er noch viel schlimmer geworden. Rasender. Wütender. Und so viel erbarmungsloser im Umgang mit ihnen. Oft hatte er sich nur in seiner Wohnung zurückgezogen und war nicht mehr oft draußen, aber wenn er einen von ihnen sah, dann hatten sie nicht mehr lange zu leben. Und dies waren nur irgendwelche Jäger. Keiner, der direkt etwas mit dem Tod seiner Frau zu tun hatte.

“Ich…” Xaphan hatte einen Kloß im Hals und schluckte einmal, um ihn loszuwerden. “Ich mache mich eben fertig. Wir treffen uns in einer Stunde bei dir”, fügte er noch hinzu, ehe er die Tür vor Cayms Nase zuknallte. Dieser verzog daraufhin kurz das Gesicht. Er mochte es nicht, so behandelt zu werden, aber er konnte es Xaphan nicht verübeln. Er hatte seine Frau geliebt, sie war ihm von einem Jäger genommen worden und es würde auch noch eine Zeit lang brauchen, bis er darüber hinweg kam. *Falls* er darüber hinweg kam.


Unruhig lief Xaphan durch die Wohnung. Er konnte sich nicht konzentrieren, konnte den Gedanken nicht fassen, dass sie schon jetzt diesen Jäger ergriffen hatten, der für all sein Übel zuständig gewesen war. Er hatte sich so viel ausgemalt, was er mit diesem Abschaum anstellen wollte, sollte er ihn in die Finger kriegen, doch all das war jetzt verflogen. Er konnte keinen klaren Gedanken fassen, keine Idee, wie er es diesem Jäger heimzahlen wollte. Weiterhin vollkommen perplex strich er durch die Räume, ehe er über etwas stolperte, sich aber schnell fangen konnte. Ein tiefes Knurren ging von ihm aus, als er sich umdrehte… und einen Karton entdeckte. Ein Karton, der ihm nur zu bekannt vorkam. Es war einer mit ein paar Super-8 Filmen und Videokassetten darin. Früher hatte Xaphan nicht viel von dem Fortschritt gehalten, aber seitdem dieser immer schneller voran schritt, war ihm klar geworden, dass er ihm folgen sollte. Irgendwann hatte er sich dann eine kleine Super-8 Kamera geholt, mit der er und Magrun immer wieder kleine Filme inszeniert oder Alltagsszenen gefilmt hatten. Magrun hatte sich mit dieser Technik weitaus schneller vertraut gemacht als er. Die ersten Filme waren in seinen Händen in Flammen aufgegangen oder er hatte es nicht hinbekommen, sie einzulegen. Magrun hatte ein ruhiges Händchen. Sie hatte keinerlei Probleme damit gehabt und ihm auch den ein oder anderen Trick gezeigt, mit denen auch er es schaffen konnte. 

Leise seufzte der Feuerdämon und schob den Karton mit einem Fuß vorsichtig beiseite. Es waren so viele schöne Erinnerungen darin. Filme, in denen sie beide musiziert hatten oder in denen Magrun nur ihre wunderbare Stimme zum Besten gegeben hatte, Tonaufnahmen, Fotos. Dinge, mit denen er sich in letzter Zeit viel zu oft auseinander gesetzt hatte. Was hätte er auch anderes tun können? Seine Frau war von einem auf den anderen Tag nicht mehr da und so versuchte er zumindest es zum Teil zu verarbeiten, auch wenn er wusste, dass es noch eine lange Zeit brauchen würde, bis er vollständig über all dies hinweg war. Aber heute würde wohl ein Tag sein, an dem er zumindest ein paar weitere Schritte in die richtige Richtung wagen könnte, wenn er diesem Jäger gegenüber stand. Dieser verdammten Kreatur, die ihn um seine Frau, seine zukünftigen Kinder, *sein Glück* gebracht hatte. 


Wie verabredet stand Xaphan genau eine Stunde später vor Cayms Wohnung… beziehungsweise dem provisorischen Quartier seiner Jagdtruppe. Es würde wohl noch ein wenig dauern, bis sie ein richtiges Quartier hatten, aber nachdem Xaphan aus der gelegentlichen Jagd nach Jägern etwas Eigenständiges und Dauerhaftes gemacht hatte, brauchten sie dies. “Pünktlich wie immer, tretet doch ein”, begrüßte sein Kamerad den Feuerdämon in der schon geöffneten Tür. Caym sah dem, was man von einem Dämon erwartete, nun schon weitaus ähnlicher. Wie ein übergroßer Paradiesvogel mit im entferntesten Sinne menschlich wirkenden Gliedmaßen. Mehr noch hatte er aber von einer Amsel. Der aufmerksame Blick, das schwarze Gefieder und eine Standhaftigkeit, von der einige Dämonen nur zu träumen wagten. Dazu besaß er noch ein kleines Schwert in einer Halterung an seiner Hüfte, das so aber auch als sein Gehstock fungierte. 

“Der Jäger befindet sich im Keller”, kam es von dem schrägen Vogel, den der Feuerdämon nicht nur wegen seiner Intelligenz schätzte.

Ohne ein weiteres Wort schritt Xaphan durch die Räume zum Keller. Er konnte es kaum erwarten, endlich Rache zu üben.


All die Erwartung, all die Anspannung, die sich in dem Feuerdämon über die letzten Stunden aufgebaut hatte, fiel bei dem Anblick des am Stuhl gefesselten Jägers in Sekundenbruchteilen von ihm ab. Dies war nicht der Jäger, der seine Magrun ermordet hatte. Xaphan spürte es an seiner Aura, sie war viel zu schwach.. ähnlich die des wahren Täters, aber leicht anders. 

Doch das würde ihn aber nicht davon abhalten, dieses Miststück zu Tode zu foltern, denn indirekt war auch er Schuld an ihrem Tod. Jeder Jäger war Schuld daran, egal ob er den Abzug betätigt hat oder nicht. Jeder Jäger, der lebte, konnte etwas dafür und Xaphan konnte nicht zulassen, dass es auch nur einen noch von ihnen gab. Sie hatten alle ausgerottet zu werden, denn nur ein toter Jäger war auch ein guter.


“Gib mir seine Waffen und lass ihn laufen”, waren Xaphans Anweisungen Caym gegenüber. Er hatte extra seine Wohnung genommen, da sie sich an einem Waldstück befand, das Xaphan in und auswendig kannte. Er wusste alles darüber, nicht so wie seine Opfer, die er gerne laufen ließ, nur um sie dann zu jagen. Vor allem bei Jägern tat er dies gern. Es trieb ihm das Adrenalin in die Höhe, ein wunderbares Gefühl. 

“Ich lasse dir sogar eine halbe Stunde Vorsprung, mein Lieber”, grinste er das Scheusal kurz an, ehe er sich doch wieder von ihm abwandte. “Genau eine halbe Stunde. Vielleicht sogar das ein oder andere Minütchen länger, aber keinesfalls kürzer” , sprach er dann zu Caym, der nur kurz nickte. Er würde den Jäger in den Wald bringen und Xaphan eine halbe Stunde später verständigen, wie so üblich. Dann lag es an ihm, was er mit ihm tun wollte, aber der Amseldämon wusste, dass dieser Jäger nicht mit dem Leben davon kam. Xaphan war zu gründlich und würde das nie zulassen. 


Die halbe Stunde vertrieb sich Xaphan mit dem Entspannen. Er saß vor einer von Cayms Wände und starrte sie an. Jeder seiner Sinne geschärft und bereit dafür, für die Jagd gleich genutzt zu werden. Auch seinen Verstand befreite er von jedem unnötigen Ballast. Er wollte sich nur auf die bevorstehende Jagd konzentrieren. 

Als Caym endlich den Raum betrat, wusste Xaphan, dass es so weit war. Ohne auf ein Wort von ihm zu warten stand er gemächlich auf und begab sich aus dem Haus. Draußen streckte er sich einmal. Viel würde er nicht rennen, diese Menschen waren immer sehr langsam vor allem nach Einbruch der Dunkelheit, aber sich einmal zu dehnen tat auch seinem Körper gut. Nun konnte er sich wieder dem widmen, was er am besten konnte. Jagen.

Seine Augen sahen alles; jeder noch so schwache Lichtstrahl wurde aufgenommen und konnte von ihm verwertet werden, selbst in völliger Dunkelheit. Und durch seine besondere Pupillenform sah er so viel mehr von der Gegend. Er zog ein wenig der Luft ein, schmeckte alles, jeden Geruch, der sich in den letzten Stunden und auch Tagen hier gesammelt hatte. Und so natürlich auch den Jäger, dessen Fährte noch so frisch war und so gut wie jeden Geruch überlagerte, den es hier gab. Angst war so eine schöne Emotion, vor allem für einen Dämon wie ihn. Langsam setzte er sich in Bewegung, immer schön dem Angstgeruch des Jägers nach.

Lange dauerte es auch nicht, bis er dieses erbärmliche Menschlein fand. Nicht lange, aber immerhin länger als das, was Xaphan mit all den Personen vor ihm hatte. Er war recht weit gekommen, und das, obwohl er so viel Angst hatte. Leider war er über eine Wurzel gestolpert und versuchte nun hektisch, wieder aufzustehen. Ein paar Sekunden beobachtete Xaphan diesen armen Wurm und ergötzte sich an seinem Leid und seiner Angst, dann ging er mit ein paar lauten Schritten auf ihn zu. “Na, hallo” , kam es von dem Dämon, woraufhin der Jäger sich ihm langsam, zitternd und schweißgebadet zuwandte. Er wusste, was nun vor ihm lag, das konnte Xaphan in seinem Blick sehen. All die Hoffnung, dass er doch noch mit dem Leben davonkommen konnte, verschwand augenblicklich nicht nur aus seinem Gesicht sondern auch aus seinen Gedanken. “Ich muss dich beglückwünschen, du bist weiter gekommen als all die anderen Jäger vor dir”, kam es von Xaphan, der sich zu ihm herunter hockte. “Aber leider wird dich das auch nicht vor deinem Schicksal bewahren.” Ein breites Grinsen legte sich auf seinem Gesicht ab, als er sich dem jungen Mann entgegen beugte, dem nur seine Angst ins Gesicht geschrieben stand. Mit einer schnellen Bewegung ergriff Xaphan den Hals des Jägers und zog ihn nah an sich heran. “Hättest du dir nur einen anderen Beruf gesucht, dann könntest du noch so viel länger leben. Was weiß ich, Verkäufer oder so. Aber wer sich so einen Besuch wie deinen aussucht, der muss irgendwann damit rechnen, so umzukommen.” Mit aller Kraft rammte er den Menschen wieder zu Boden, wobei er hörte, wie etliche seiner Knochen mit einem Knack brachen. Als ob er ein paar Spaghetti zerbrochen hätte. Das war jedoch nicht das einzige Geräusch, das von dem Jäger ausging. Ein schmerzerfülltes Quietschen erfüllte ein paar Sekunden später den Wald. Und das, obwohl Xaphan noch nicht einmal angefangen hatte. Oh, das würde gut werden, das würde *so gut* werden, wenn er schon bei so etwas Schmerzen empfand. “Du bist so ein wunderbares Opfer, freu dich doch ein wenig”, murmelte er leise und hielt ihn an einer Schulter auf dem Boden, ehe er seine Hand ergriff und ihm langsam den gesamten Arm aus dem Körper trennte. Der Jäger zappelte und wimmerte, er flehte leise und weinte. So ein wunderbarer und befriedigender Anblick für den Dämon, der sich dabei vorstellte, dass dies doch der Jäger war, der seine Magrun getötet hatte. 

Erst als er den Arm fast herausgetrennt hatte, überlegte sich Xaphan doch, den Jäger noch etwas mehr leiden zu sehen. Wieso sollte er den gesamten Arm nehmen, wenn er es doch auch Stück für Stück machen konnte? Finger für Finger, dann die Hand, den Unterarm und dann erst den Teil bis zur Schulter. Mit einem Schulterzucken, das seinen Gedanken galt, riss er ihm doch den gesamten Arm aus. Seinen Überlegungen würde er erst am zweiten Arm nachgehen und dabei dafür sorgen, dass er vor Schmerzen, dem Schock und Blutverlust noch nicht ohnmächtig wurde. 

So ging dieses Schauspiel noch eine lange Zeit lang, bis der Jäger seinen Verletzungen erlag. Xaphan hatte ihm zum Schluss als er noch immer lebte, einfach die Organe entnommen. Begonnen hatte er mit welchen, die er nicht so dringend brauchte, um zu überleben, und ohne welche er die nächsten Minuten zu seinem Tod noch alles mitbekommen würde. Er sollte sehen, wie seine Organe aus seinem Körper geholt wurden und wie sie vor seinen Augen zerquetscht wurden.

Es befriedigte Xaphan, den Jäger leiden zu sehen, und es war fast schon schade, als er endlich seinen letzten Lebenshauch ausstieß. Tief atmete der Dämon aus, fuhr sich mit seinen Händen einmal durch das Gesicht und strich sich eine blutige Strähne daraus. Er atmete den Geruch des Blutes ein, leckte sich einmal über die Hand und nahm sich dann die Organe vor. Eigentlich hatte dieser Jäger es nicht verdient, dass er nun gefressen wurde, aber so ein frisches und blutiges Mahl hatte Xaphan seit Ewigkeiten nicht mehr gehabt… und das war das einzige, wozu dieser Mensch nützlich gewesen war.

So war nach ein paar weiteren Minuten nichts weiter übrig, als Reste, die der Dämon nicht mehr wollte. Er stand auf und streckte sich einmal. Ohne die blutigen Fleischstücke noch einmal zu beachten, machte er sich wieder auf den Weg zu Caym. Er wusste nun endlich, was er mit seinem Leben weiter anfangen wollte. Er würde seine Frau rächen und zudem dafür sorgen, dass jeder dieser verdammten Jäger ausgerottet wurde.