Kio (Geschichte)

KleinerKolibri

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3 years, 1 month ago
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KleinerKolibri
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Vergangenheit;

Es war dunkel und es war kalt. Doch den Eislichtling störte die Kälte nicht. Er war mehr eins mit ihr. Und im Dunkeln ließen sich am angenehmsten Pilze suchen. Denn das war die heutige Aufgabe von Kio. Seine Mutter wollte ihre berühmte Pilzsuppe kochen und dafür brauchte sie natürlich die besten Pilze. Stolz hatte der Weißhaarige den Korb randvoll gemacht und begab sich nun auf den Rückweg. Er war schon ganz aufgeregt, was seine Mutter sagen würde.

Aber je näher er dem Haus kam, umso größer wurde das ungute Gefühl, was sich in seinem Bauch ausbreitete. Als ihn dann nur noch ein paar Meter Wald von seinem wohligen Heim trennten, sah er ein Flackern durch die Bäume und rauch am Himmel. Entsetzen machte sich in ihm breit, als er den Korb fallen ließ und sofort los rannte. Flehend ließ er die paar Meter hinter sich und sah die Flammen, die aus dem Gebäude züngelten.

Doch er blieb nicht stehen. Die Angst um seine geliebte Familie trieb ihn an, auch ohne zu zögern in das brennende Haus zu rennen. „Vater! Mutter!“ rief er ängstlich und sah sich um. „Lyana!“ schrie er auch nach seiner Schwester. Doch mehr wie das Knistern des Feuers drang nicht in sein Ohr.

Kio rannte bis ins Wohnzimmer und sah dort seine Eltern liegen. Sie waren blutig und regungslos. Dennoch packte er die beiden, nahm alle Kraft zusammen um sie aus dem Wohnzimmer durch die Tür zum Garten zu zerren, die seltsamerweise offen stand. Ein paar Meter weg zog er die beiden und ließ sie dann im Schnee liegen. „Vater… Mutter…“ Seine Mutter atmete nicht, sie hatte kein Puls und ihre Brust senkte und hob sich nicht. Direkt schossen Kio die Tränen in die Augen, als er die Hand seines Vaters an seinem Arm spürte.

„Junge…“ begann diese. Der Weißhaarige sah ihn an „Vater!“ Sein Vater hustete und aus seinem Mund floss etwas Blut. Er war sehr schwach, was Kio auch durch seinen Griff spüren konnte. „Kio… Du musst… Lyana finden…“ Kio packte die Hand seines Vaters, als langsam von seinem Arm abrutschte. „Sie…“ Doch mehr brachte der ältere Lichtling nicht mehr heraus, als er seine Augen schloss.

Kio brach in Tränen aus, und schrie kurz und schmerzvoll, eher er dann aus Trauer und Wut in den Matsch schlug, der sich durch das Feuer aus dem Schnee gebildet hatte. Nach einigen Sekunden der realisierung legte er seine Hände auf seine Eltern. „Es tut mir Leid…“ Dann stand er auf und wandte sich dem Haus zu.

„Lyana!“ rief er erneut, als er das Haus wieder betreten hatte. Er schnappte sich eine Decke, die noch kein Feuer gefangen hatte. Auch wenn Kio noch nicht ganz die Kontrolle über seine Kräfte hatte, konnte er sie freisetzen. Dies tat er und fror damit die Decke ein um sich etwas vor den Flammen zu schützen. Er durchsuchte das ganze Haus nach seiner Schwester, konnte sie aber nirgends finden. Nach dem er jeden Raum durch hatte, verließ er das Haus durch die Vordertür. Er konnte keine Spur von ihr finden, kein Anzeichen, dass sie noch im Haus war. „Wo bist du nur…?“

Das ganze war jetzt 3 Jahre her und doch hat Kio die Hoffnung nicht aufgegeben, seine Schwester eines Tages zu finden.


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