Seth (Geschichte)

KleinerKolibri

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2 years, 4 months ago
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KleinerKolibri
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― Ich werde euch nie vergessen


Vergangenheit;

Von der ersten Sekunde an wurde Seth geliebt. Das Einzelkind wurde immer warm gehalten. Seine Familie war ein Traum, jeder würde sich solch eine Familie wünschen. Mit 16 Jahren bekam Seth ein Tigerbaby, das als Einziges aus einer Tigerfamilie überlebt hatte. Seth's Vater hatte das Tier aufgenommen. Um Verantwortung zu lernen und dem Tier eine Chance auf ein gutes Leben zu geben.

Seth taufte den Tiger auf den Namen "Nagual", denn sie sollte sein Schutzengel und seine beste Freundin sein. Von Zeit zu Zeit wuchs der Tiger und lernte auf Seth zu hören. Sie lernte, was sie durfte und was nicht, wer Freund und Familie waren. Jeden zu beschützen, der Seth wichtig war.

Also eines Tages ein starkes Beben die fliegende Insel erschütterte, brach Panik überall aus. Niemand wusste was es war, aber schnell wurde klar, die Insel sank zu Boden! Das Anwesen von Seth’s Familie lag am Rande der Insel und drohte mit als erstes abzubrechen. Seth, der noch nicht seine Flügel hatte, stürzte mit seinem Tiger ab und wusste sich nicht zu helfen. Seine Eltern waren sofort zu Stelle und sprangen hinterher

Während seine Mutter noch ihm griff, hatte sein Vater sich um die deutlich schwerere Nagual gekümmert. Beide breiteten ihre Flügel aus, doch es schien hoffnungslos, als die ersten Brocken der Insel auf die Flügel der Eltern fielen. Nicht lange zögernd griff seine Mutter nach ihrem Mann und sie zogen sich aneinander. Noch mehr Brocken schlugen auf den Bündel ein und am Ende knallten sie auf den Boden auf.

Einige Stunden lag Seth bewusstlos am Boden, eine große Platzwunde zierte seinen Kopf. Bis auf sonst ein paar Prellungen war er aber unversehrt. Nagual selbst lag blutend unter einem Stein, aber sobald sie wach wurde und Seth gefunden hatte, prüfte sie, ob er noch lebte. Als er zuckte, begann Nagual sofort, die ihn an seiner Kleidung aus dem Arm seiner Mutter zu ziehen. Dabei wurde er langsam wach und realisierte, wo er war.

Er sah auch, dass seine Eltern dort lagen, unter Steinen begraben. Seine Mutter hatte schützend ihre Flügel um ihren Sohn geschlossen gehabt.

Dem Schwarzhaarigen stiegen sofort die Tränen in den Augen. "MUTTER! VATER!" schrie er laut und versuchte sich aus dem Biss des Tigers los zu reißen. Aber Nagual war deutlich stärker und zog ihn mit. Er musste versorgt werden und sie auch. "Nagual, bitte! Lass mich los!" schrie er die Tigerin an.

"Bitte…" ihn verließ die Kraft, zu zappeln und zu wedeln, also ließ er sich mit ziehen. Nach einiger Zeit, die Seth auf Nagual ihrem Rücken lag, welche humpelnd nach Hilfe suche, kamen sie in einen Ort, wo die Tigerin schwach zusammenbrach.

Ein ganzer Tag verging, den Seth zum heilen seiner Schwäche brauchte. Denn seine Wunden würden noch dauern. Als er erwachte vernahm er einen angenehmen Geruch.

Es roch nach Suppe, Tee und Minze. Als Seth die Augen öffnet und sich aufsetzen wollte, was ihm das nicht möglich. Nicht, wegen der Knochen die trotz des abgefederten Aufpralls schmerzten. Sondern aufgrund des großen, schwarzen Kopfes, der auf ihm lag.

"Sie ist nicht von deiner Seite gewichen. Ich durfte deine Wunden versorgen, aber sie hatte stets ein Auge auf dich." Seth schreckte hoch und dadurch erschreckte sich auch Nagual. Die Hand des Jungen auf ihrem Kopf beruhigte sie jedoch direkt wieder. Sein Blick lag aber auf dem Fremden. Wer auch immer er war, er hatte keine Angst vor dem schwarzen Tiger mit den goldenen Streifen.

Es stellte sich heraus, dass sich der Fremde als Dyekirai bezeichnete und wohl auf dem Festland lebte. Die Dyesuki glaubten immer unter ihrer Insel würde die Hölle sein und nichts als der Tod auf sie warten. Doch dem war nicht so.

Seth blieb bei dem Fremden und seiner Frau genau zwei Jahre. Er arbeitet hart für Haushalt. Auch, wenn er den Wohlstand seiner Familie auf der Insel nicht verlor, denn die Reichtümer waren geblieben. Und sie waren auch hier unten von Wert.

Er hatte dafür gesorgt, dass seine Eltern ein anständiges Begräbnis bekamen. Er hatte sogar einen Altar für sie errichten lassen, den er einmal die Woche bisher ohne Unterbrechung besucht hatte. Auf dem Altar blühte eine Wysteria, die letzte Pflanze ihrer Art, die nur seine Mutter im Garten hatte. Er hatte sie bei dem Unfallort finden können, als Hab und Gut Bergen wollte. Und nun versprach er seiner Mutter dass diese Pflanze niemals eingehe würde.

Alles was an Reichtum übrig blieb war nun also sein Erbe und Seth rührte quasi nichts davon an. Lediglich eine Grundlage für sein Geschäft hatte er sich damit aufgebaut, es aber auch wieder zurück gelegt, sobald er das Geld wieder eingenommen hatte.

Sein Erbe hatte Seth versteckt, denn Niemand sollte es wagen das Hab und Gut seiner Familie anzufassen. Niemand wusste von dem, was seine Familie besaß und durch ihn noch besitzt. Denn er möchte nicht für das anerkannt werden, was er geerbt hat. Sondern für das, was er sich aufgebaut hat. Und dafür den Stolz seiner Eltern ernten.


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