Rettung bei Mondschein (Quest der geheime Garten)


Authors
Sallidii
Published
2 years, 8 months ago
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"Auf, auf, auf!", konnte man Velvet im Akkord rufen hören, die ihren Helfern und den frisch Befreiten den Weg zum Freiheit spendenden Karren wies. Sie waren mittlerweile außerhalb der Hörzone und obwohl es düsterste Nacht war, war Velvets blasses Erscheinungsbild gut zu erkennen. Sie war eine gute Wegweiserin.
Das dachte sich auch Gretel, sie bereits außer Puste mit den letzten Flüchtenen am Ende der Dolltraube lief. Sie hatte Angst, Todesangst sogar. Schaute so oft hinter sich, in der Angst, Verfolger zu entdecken, dass sie schön drei Mal an ihren Vordermann gestoßen war. Eine tolle Hilfe war sie. Erst das Team mit dem geringsten Widerstand wählen und ihnen dann nicht einmal eine Unterstützung sein. Ihre Angst wich Scham, als sie den sicheren Karren erreichten und einstiegen.
Als sie aufbrachen, war es totenstill. Niemand lachte oder jubelte vor Freude. Fades Licht, dass in einer alten Laterne durch die Reisegeschwindigkeit wild nach links und rechts schwang, bedeckte das traurige Bild einer Hand voll gebrochenen Dolls. Die anhaltende Stille wich schließlich einer panischen Stimme, die fragte: "Hat jemand meinen Begleiter gesehen? Er ist eine Maus und ganz klein. W-was, wenn wir ihn zurückgelassen haben? Wir müssen umdrehen!" Doch die anderen Flüchtigen zeigten wenig Verständnis. "Für ein Tier werde ich doch nicht zurück in diese Hölle gehen!" - "Er ist mein Ein und Alles, mein Partner!", die suchende Doll, die mittlerweile begann zu weinen, richtete sich an die Helfer. "Ich bitte euch, lasst ihn uns beim Jahrmarkt suchen! Bitte!" Die Dolls versuchten sie zu beruhigen und ihr sanft zu vermitteln, dass es zu gefährlich wäre. Da weinte sie noch lauter. Gretel hatte längst die Lösung gefunden, hatte aber Probleme damit, in einer Gruppe die Stimme zu erheben. So biss sie auf ihre Lippe, ehe sie den Mut aufbringen konnte. "... Ich siehe ihn, deinen Partner. In dieser Dose da." Einen Augenblick später schloss die nun nicht mehr weinende Doll die Maus in ihre Arme und schließlich warf sie sich vor Erleichterung auch Gretel um den Hals. In jedem anderen Augenblick hätte die kleine Hexe Körperkontakt förmlich verabscheut, aber nun war es okay. Sie war nur glücklich, jemanden wirklich geholfen zu haben.