Oska-Fest


Authors
KuroMadoushi
Published
1 year, 3 months ago
Updated
1 year, 3 months ago
Stats
3 2043

Chapter 1
Published 1 year, 3 months ago
684

Jährliche Quest, bei der eine Laterne mit einem Wunsch in den Himmel schickt...und dieser Wunsch geht vielleicht sogar in Erfüllung.

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Selphegor (2020)


„Oh verd-“, mit einem frustrierten Ausruf ließ Selphegor die Papiere auf seinen Schreibtisch fallen und fuhr sich mit den Händen durch die zunehmend zerzausten Haare. Das konnte doch nicht wahr sein! Schon wieder eine verspätete Lieferung...und genau zu so einer wichtigen Zeit! Er brauchte diese Sachen doch für die Feier zum neuen Jahr. Schon zur Weihnachtsfeier hatte es mehrere Verspätungen gegeben...selbst die angeheuerten Passagier-Luftschiffe hatten es kaum geschafft die Gäste gemäß dem Zeitplan aufs Schloss zu bringen, was vieles durcheinander gebracht und ihm gewaltige Kopfschmerzen bereitet hatte. Nur mit Mühe und Not hatten seine Angestellten ihn soweit beruhigen können, dass er seine übliche Haarfarbe für die Feier beibehalten konnte. Und jetzt fing dasselbe Chaos wieder an, noch schlimmer als zuvor! Es war zum verzweifeln. Zum Glück brachte das nächste Papier auf seinem Stapel eine willkommene Ablenkung von seinen Sorgen. Einer der Aushänge des Oska-Festes hatte auch sein Reich und seinen Schreibtisch erreicht. Nachdenklich las er den Zettel durch. Solange seine Lieferungen nicht kamen, konnte er hier nichts ausrichten außer seine Unterschrift auf die verschiedensten Dokumente setzen. Organisatorisch war alles geplant, er hatte Vertrauen darauf dass seine Angestellten ihn nicht enttäuschen würden wenn er sich ein, zwei Tage hierum kümmerte. Mit dem Aushang in den Händen verließ er sein Bürozimmer. Er wollte nur das allernötigste mit auf die Reise nach Annan nehmen, um so schnell wie. Möglich zurück in seinem Reich zu sein - dazu gehörte natürlich ein Bodyguard. Ohne verließ er kaum das Schloss und erst recht nicht sein Reich. Dann musste er noch den wichtigsten Dolls nach ihm Bescheid geben dass sie in seiner Abwesenheit die Verantwortung hatten, und dann konnte er auch schon los. Es war das erste Mal dass er das Portal nutzen konnte, es wäre gelogen wenn er sagen würde er wäre nicht aufgeregt. Die Reise verging -buchstäblich- wie im Fluge. Angekommen in Annan wies er seinen Bodyguard an, sich unauffällig zu verhalten. Eingewickelt in dicke, warme Kleidung würde man ihm seinen Herrenstatus nicht auf den ersten Blick ansehen können. Vorausgesetzt er verriet sich nicht versehentlich mit seinem Verhalten...er nahm sich vor, aufzupassen. Mit glänzenden Augen vergaß er seine Sorgen schnell, zumindest für den Moment, und bewunderte die vielen Dekorationen und die noch zahlreicheren Dolls die wohl alle auf dem Weg zum Thron des Polarlichtes waren. Er ließ sich von dem Strom der Dolls mitreißen, dicht gefolgt von seinem Bodyguard. Die Atmosphäre war trotz der vielen Dolls fröhlich und leicht, etwas das er auch in seinem Reich gerne sah. Der Weg zum Festplatz verging nur zu schnell, und er fand sich bald vor dem Thron wieder. Die Macht die diese Doll, die so vielen Dolls ihre Wünsche erfüllte, beeindruckte ihn sehr. Hoffentlich war seine Opfergabe zu ihrem Geschmack...er hatte ein kleineres, aber sehr detailreiches Kunstwerk aus seiner Sammlung ausgesucht. Es war wunderschön und die Handwerkskunst die darin steckte war deutlich erkennbar. Er hing an dem Stück, aber wenn sie seinen Wunsch erfüllen konnte...für sein Reich gab er auch seine persönlichen Schätze her. Dankend erhielt er den Stern und ehe er es sich versah war er auch schon wieder durch das Portal und auf dem Rückflug.

Als es Zeit war die Laterne mit dem Stern steigen zu lassen, flog Selphegor alleine auf die höchste Turmspitze seines Schlosses. Er wünschte sich keinen Frieden oder Wohlstand für sein Reich. Dafür würde er mit seinen eigenen Händen sorgen. Was er jetzt brauchte und schwer zu finden war... ein zuverlässiger Kapitän für seine Luftschiff-Flotte. Nicht das einzige, aber ein großes fehlendes Puzzlestück um sein Reich zu verbessern und es weiter florieren zu lassen. Vorsichtig ließ er die Laterne von seiner Hand in den Nachthimmel steigen und beobachtete sie bis ihr Leuchten sich zu den Sternen gesellte. Sein Wunsch hatte Belana erreicht, da war er sich sicher.