Ppalgam Tribe


Authors
QuilaHyrenn
Published
4 years, 13 days ago
Updated
4 years, 13 days ago
Stats
6 15248

Chapter 1
Published 4 years, 13 days ago
1983

stories with and about ppalgam tribe

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Author's Notes

1872 words (solidarity/babysitter)

the whelps constantine and nebuchadnezzar explore the sacred tunnels of their tribes dormant volcano. they find a hidden switch and discover a long lost relict, but almost get caught in a trap. their babysitter kayla tracks them down and brings them back. nebu is angry he'll never get to be one of the leaders, but his brother can.

https://www.deviantart.com/chocolatesparerib/art/Das-Relikt-Nezzar-Constantine-Kayla-819125594

Das Relikt


«Hier drüben, Con.»

«Warte, ich komme schon!»

«Psssst, schrei nicht so! Die Anderen sind sicher nicht weit weg.»

«Bist du sicher das hier ist eine gute Idee, Nebu? Wir sind letztes mal schon ausgeschimpft worden als wir die Versammlung verpasst haben und alleine die Ruinen untersucht haben. Rohjon wird nicht glücklich mit uns sein.»

«Er muss es ja nicht wissen, du Hasenherz.»

«Nenn mich nicht so!»

«Hasenherz! Hasenherz!»

«Na warte!»

Zwei junge Salikos, so unterschiedlich wie Tag und Nacht, rannten nebeneinander durch die dunklen Gänge eines kühlen Gemäuers. Einer eisig blau mit hellen Tupfen auf dem Fell, der andere mit warmem, rötlichem Pelz und dunkleren Flecken. Die Brüder standen sich in nichts nach, beide waren ehrgeizig, schnell und stark, aber auch ebenso dickköpfig und abenteuerlich. Wieder einamal jagten sie sich gegenseitig durch die verborgene Festung, auf der Suche nach geheimen Verstecken oder fremdartigen Relikten welche sie oft gegen den Willen ihrer Ältesten entwendeten und in ihr Nest brachten um sie den anderen Jungen zu zeigen bevor diese entdeckt und wieder an ihren rechtmäßigen Platz gebracht wurden. Währenddessen wurde ein paar Kammern weiter eine der traditionellen Zeremonien abgehalten an der alle Mitglieder ihres Inselstammes teilnehmen mussten.

Constantine und Nebuchadnezzar hielten nicht viel auf Regeln und Anweisungen und die langweiligen Treffen ihres Clans hatten sie sowieso nie interessiert, weshalb sie sich wie immer davonstahlen und den sonst verschlossenen, unterirdischen Tempel erkundeten. Er war bereits vor langer Zeit verlassen worden und weder die Ältesten, noch die Schamanen oder der hohe Rat wusste wer oder was diese Tunnel gegraben hatte, aber sie waren von großer Bedeutung, das war allen bewusst.

An den steinernen Wänden, welche in den toten Stein des ruhenden Vulkans, der sich über die kleine Insel auftürmte, gegraben geworden waren, befanden sich zahlreiche Symbole, Runen und gravierte Bilder. An der Decke waren seltsame Kristalle aufgehängt worden, welche sanftes, bläuliches Licht abgaben und dadurch den Weg ein wenig erhellten. Auch ebenso leuchtende Linien, welche sich die Wände entlang zogen, schienen aus demselben Material gemacht geworden zu sein.

Den Welpen und normalen Kriegern des Clans war es untersagt die heiligen Hallen alleine zu betreten und zu erforschen, teils um den Boden nicht zu entweihen, teils um sich und Andere nicht in Gefahr zu bringen. Es war noch nicht alles des riesigen Tunnelsystems erforscht worden und es befanden sich immer noch funktionierende Fallen vor, welche ungeübte Augen leicht übersehen konnten, doch das schrechte die beiden nicht ab.


Sie erreichten einen kleinen, vollständig leeren Raum, umgeben von kühlem Stein. Es war eine Sackgasse.

«Och menno. Komm, gehen wir zur letzten Abzweigung zurück und versuchen einen anderen Weg.»

Constantine drehte sich bereits um und rannte in den Gang aus dem sie gekommen waren, doch der eisfarbene Jungrüde blieb starr stehen und blickte auf ein Relief an der Wand.

«Sieh dir das mal an.»

«Hm? Komm schon Nebu, die Anderen haben sicher schon bemerkt dass wir weg sind.»

Langsam trat der blaue Mayur-Welpe näher und ließ seine Pfote über die Erhebungen und Vertiefungen gleiten. Die primitive Gravur vor ihm zeigte ein Wesen welche vom Aussehen her einem Saliko ähnelte, aber sein Kopf war von Flammen verhüllt. Nebuchadnezzar rannte ein Schauer über den Rücken, denn egal was dies zu Bedeuten hatte, es konnte nicht gut sein. Als seine Pfote die Mauer entlang fuhr drückte er unbeabsichtigt einen steinernen Knopf in die Wand und ein Mechanismus erklang vom Inneren als sich etwas in Bewegung setzte. Das caramelfarbene Männchen war inzwischen zu seinem Bruder zurückgekehrt und legte die Ohren verängstigt an als er merkte was vor sich ging.

«Was ist das?! Was hast du getan?»

«Keine Ahnung.»

Der Birdcatcher stand da wie erstarrt und bewegte sich nicht, fasziniert als die Ziegel, aus welchen die Mauer geschaffen worden war, begannen sich zu bewegen und zu drehen, und den Blick ins Innere einer geheimen Kammer freigaben. Doch noch bevor Nebu erkennen konnte was sich da befand sauste ein Geschoss an ihm vorbei und verfehlte ihn um Schnurrhaaresbreite.

«Nebu pass auf!!»

Constantine stürzte auf ihn zu und warf ihn zu Boden, weitere Projektile schossen an ihnen vorbei und knallten an die gegenüberliegende Wand, wo sie klirrend zu Boden fielen. Als nach einem Moment endlich Stille einkehrte blickten die beiden auf und sahen sich um. Steinerne Pfeilspitzen lagen im Raum verteilt, ihre geschärften Oberflächen glitzerten im dämmrigen Schimmer der Kristalle.


«Das war knapp.»

«Danke.»

«Ist doch selbstverständlich. Wenn du ins Gras beißt werd ich die Schuld dafür bekommen, also pass besser auf.»

Der dunkel getupfte Mayur grinste seinen Bruder breit an und zwinkerte.

Als sich der aufgewirbelte, Jahrzehnte-, vielleicht sogar Jahrhunderte alte Staub gelegt hatte lugten die beiden langsam und vorsichtig in den Hohlraum der sich aufgetan hatte und sahen einen steinernen Sockel, mit Symbolen und goldenen Verzierungen. Auf ihm thronte ein merkwürdiges, ihnen völlig unbekanntes Objekt. Ein neues Relikt einer längst vergangenen Zeit. Nebuchadnezzar griff danach und hob es schnaubend aus der Niesche heraus, während sein Bruder zeterte wie gefährlich das war und er es lassen sollte, doch das war ihm egal. Er legte das Objekt zu Boden und schnüffelte neugierig daran, doch der Caramel trat ein paar Schritte weg.

«Jetzt komm endlich! Ich will das Ding nicht mitnehmen, es sieht gruselig aus und hätte uns beinahe umgebracht!»

Es war ein silbrig glänzender Reif, bestehend aus mehrern ineinander verwobenen Gliedern, scheinbar ein Metall, mit jeweils einem langen, roten Stoffstreifen an beiden Seiten, welche daran herabhingen. Es war überraschend schwer und Nebu hätte es beinahe fallen gelassen als er es hochgehoben hatte, doch es schien kein Eigenleben zu besitzen und somit sicher zu sein. In der Mitte des beweglichen Reifens war ein rotes Symbol eingraviert, welches der Rüde noch nie gesehen hatte, doch er prägte es sich ein, versessen darauf es im Rest des Tempels zu suchen und möglicherweise noch mehr Objekte und versteckte Kammern oder die Bedeutung des Dinges aufzudecken.

«Ist es eine Krone?»

«Ist ein bisschen zu groß dafür, oder?»

«Nicht für einen ausgewachsenen Saliko.»

Plötzlich hörten sie Pfotenschritte näher kommen und Constantine schreckte auf.

«Schnell, leg es zurück bevor die Anderen uns finden!»

Etwas in Nebuchadnezzar schrie ihn an das Relikt zu behalten, doch er wusste wenn die Ältesten davon erfahren würden könnte er es so schnell nicht wiederfinden, also hievte er den Metallkranz wieder auf den Sockel und hämmerte mit seinen Pfoten auf der Wand herum, bis er den Schalter wieder fand und die Steine sich an ihre Ursprungsposition zurückbewegten.


Gerade rechtzeitig verschwand der letzte Ziegel, als ein ihnen bekanntes Gesicht aus dem Dunkel hervortrat und sie tadelnd ansah.

«Da seid ihr ja endlich! Wisst ihr wie lange ich euch schon suche!? Euer Vater wird mir dafür extra Arbeit aufbrummen dass ich euch aus den Augen gelassen habe.»

Eine junge, doch schon fast ausgewachsene, grüne Fähe mit zahlreichen Längsstreifen welche sich über ihre Seite erstreckten stand vor ihnen, eine weiße Klauenspur quer über ihrem Nasenrücken und orangeroten Augen welche die beiden besorgt musterten.

«Ist alles okay bei euch? Ihr seid so still, so kenn ich euch garnicht.»

Constantine räusperte sich und trat vor, ein Lächeln auf seinem Gesicht.

«Alles gut, du hast uns nur überrascht. Sorry dass du dir unseretwegen Sorgen gemacht hast, Kayla.»

«Schon gut. Kommt jetzt, ich will zurück bei der Versammlung sein bevor jemand merkt dass wir weg sind.»

Gemeinsam traten sie den Weg zurück an, doch Nebu sprach kein Wort. Er war zu sehr damit beschäftigt sich die Abzweigungen und Gänge zu merken um eines Tages wieder zu diesem Raum zurückzufinden.


Wieder bei dem Rest des Stammes angekommen hörten sie die Stimme des Ratsvorsitzenden Rohjon, welche durch die kahlen Gänge donnerte. Die kleine Gruppe trat in einen Raum, welcher im Gegensatz zum Rest des Tempels natürlich entstanden war. Sie befanden sich im Kessel des Vulkans, nach oben hin schienen die steilen Klippen ewig empor zu ragen, doch darüber hinaus konnte man stets den Himmel sehen. Der sprechende Kumba stand auf einem kleinen Geröllhaufen, welches ihm ermöglichte über die anderen Salikos hinweg zu sprechen und auch bis nach ganz hinten gehört zu werden. Der ganze Stamm hörte ihm gebannt zu, während hinter ihm schweigend die anderen Mitglieder des Rates saßen. Er war einer der älteren Salikos im Clan und wurde für seine Lebenserfahrung sehr geschätzt, doch was ihn in seine Position gebracht hatte war etwas anderes. Neben ihm, auf der rechten Seite, stand seine Partnerin Ibalta, zu seiner Linken seine älteste Tochter Dhuuma. Alle drei waren Teil einer der fünf royalen Familien welche als Teil des Konzils den Stamm anführten doch was sie alle gemeinsam hatten und trotzdem so besonders machte war ihre kräftig rote Fellfarbe.

«Es erfüllt mich mit Stolz euch verkünden zu dürfen dass meine Tochter ihre Prüfung mit Bestleistung abgeschlossen hat und nun ihren Platz im Gremium einnehmen wird. Ich bin zuversichtlich dass sie schnell erlernen wird was es heißt den Stamm zu schützen und zu leiten und ihr alle zu ihr aufsehen werdet.»

«Warum brauchen wir unbedingt jemanden der uns sagt was wir tun und lassen sollen?»

Constantine stieß genervt Luft aus und Kayla tadelte ihn mit einem Blick was ihn zum verstummen brachte. Sie nahm ihre Rolle als Babysitter etwas zu ernst, doch sie wollte einen guten Eindruck beim hohen Rat hinterlassen, denn sie hatte es trotz ihres jungen Alters bereits zeimlich schwer gehabt mit den anderen Mitgliedern des Clans. Ihre seltene Markierung sei die Zeichnung der Geister, und sie sei gebrandmarkt als eine der ihren, so sagten die Gerüchte, doch sie wollte einfach nur ein normaler Saliko sein, ohne die ständig auf ihr lastenden, bohrenden Blicke, und tat alles um sich ihren Platz zu verdienen.


Als die drei gemeinsam nach Ende der Versammlung die Höhlen verließen, im Strom mit dem gesamten Clan, stupste Nebuchadnezzar die junge Fähe an um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen.

«Was muss man nochmal machen um Teil des Rates zu werden?»

«Nun, das liegt in den Pfoten der Götter. Die Mitglieder des Gremiums wurden von den Gottheiten mit einem roten Pelz gesegnet, welcher sie zu den besten Jägern und Kriegern der Insel macht.»

«Ach ja stimmt. Wegen den roten Bäumen. Da sie sich so gut tarnen können.»

«Genau. Sie entstammen einer Blutlinie welche sich unserer Umgebung schneller angepasst hat als andere und nun an der Spitze steht.»

Nebu blickte auf seine Pfoten als er weiter neben ihr herging.

«Also könnte ich niemals Teil des hohen Rates sein...»

«Kopf hoch, wir Krieger sind auch wichtig. Wir sind das Herz des Clans, wir pumpen das Blut durch die Adern welches ihn am Leben erhält.»

Nun strahlte Constantine Kayla mit einem breiten Grinsen an.

«Aber ich könnte Teil des hohen Rates werden, nicht?»

«Ja, sehr richtig.»

«Das ist nicht fair! Wir sind doch Brüder, warum darf er das aber ich nicht?!»

«Tut mir leid Nebu, so ist das eben.»

«Das ist bullshit!»

Die grüne Mayurdame erstarrte, erschrocken über seine Ausdruckweise und blieb stehen als sie sah dass nun auch der junge Welpe welcher ihr anvertraut worden war, einer der wenigen welcher sie nicht für ihr Aussehen verurteilt hatte, sie nun mit einem stechenden, brennenden Blick anstarrte. Als ob sie etwas dafür konnte. Aber es war nicht in ihrer Macht und sie wusste nicht wie sie ihn beruhigen konnte, also schwieg sie, den Kopf gesenkt, während er sich wütend wegdrehte und zwischen den zahlreichen Salikos hindurch nach vorne durchschob und die beiden schweigend zurück ließ.