Folau Pack – Kwanyar Island


Authors
QuilaHyrenn
Published
4 years, 1 month ago
Updated
3 years, 10 months ago
Stats
6 12447

Chapter 5
Published 4 years, 1 month ago
1283

stories with and about folau pack

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Author's Notes

1187 words

jindra and cisco stumble through the tunnels that shiro and ruvik had chased them into. they're trapped and can't find a way out and the weakened jill loses her mind. she later awakes after a dream in which she heard a voice calling to her, showing her the way out of the tunnels and they resurface on kwanyar island.

https://www.deviantart.com/chocolatesparerib/art/Ruf-der-Insel-Cisco-Jindra-Mulorkes-Valerian-834805411

Ruf Der Insel (Cisco | Jindra)


Erschöpft trotteten zwei fahle Gestalten durch die Tunnel welche sich durch den Untergrund der Wüste Ibeas zogen. Ihre Köpfe hingen tief und ihr Fell war ungepflegt und zerzaust. Das Höhlensystem in welches die beiden jugnen Kumbas getrieben worden waren reichte doch viel weiter als sie gedacht hatten. Jindra war durch ihre Wunde geschwächt und humpelte anfangs noch stark, weshalb die beiden nur langsam vorankamen. Die Fähe, welche sie Verfolgt hatte, war jedoch nicht mehr aufgetaucht. Trotzdem blickte die beiden immer wieder verängstigt über ihre Schultern zurück, auch wenn sie in der Dunkelheit doch nichts erkennen konnten. Die meiste Zeit mussten sie sich auf ihre anderen Sinne verlassen um ihren Weg zu finden und das steinfarbene Weibchen stolperte oft über ihre eigenen Pfoten und benötigte die Hilfe von Cisco um wieder aufzustehen, zu stark geschwächt von der Verletzung. Der graue Rüde tat sein Bestes um ihr zu helfen, stütze sie stets und redete gut auf sie ein, aber auch ihn plagten Zweifel.


Viele Viertelmonde waren vergangen, oder zumindest schien es so. Wie viel Zeit es wirklich war konnten sie nicht sagen. Die Wunde an der Schulter des Weibchens war schlecht verheilt, aber immerhin riss sie nicht mehr auf, doch die Narbe würde ihr für immer bleiben. Die Kumbas kämpften jeden Tag um ihr überleben, suchten nach Wasserquellen und machten Jagd auf Mäuse, Echsen oder auch Ungeziefer wenn nötig. Erneut stürzte die geschwächte Jindra in der Dunkelheit über einen kleinen Felsen und krachte hart auf dem steinernen Untergrund auf, ihr Kopf pochte heftig von der Erschütterung. Cisco, der hinter ihr gegangen war, zerrte sie hoch, doch sie ließ sich völlig hängen und versuchte nicht sich wieder aufzurichten. Schluchzend kauerte Jindra am felsigen Boden und starrte auf das kalte Gestein. Den Rüden bedrückten die trauernden Laute und er legte die Ohren an als er sich neben sie setzte.

«Was ist los? Hast du dir weh getan?»

«Nein ich...ich kann so einfach nicht mehr weitermachen...Cisco, wir müssen wieder zurück. Wir sterben hier drinnen noch.»

«Rede nicht so! Es stimmt schon, es ist nicht schön hier zu hausen, aber ich habe beinahe mein ganzes Leben lang in einer Höhle gelebt. Wir schaffen das schon.»


Er beugte sich näher an seine Freundin heran und leckte ihr aufmunternd über den Kopf.

«Wenn wir zurückgehen könnten wir Shiro in die Fänge laufen und das will ich nicht riskieren. Außerdem würden wir uns vermutlich sowieso verlaufen. Ich weiß nicht mehr woher wir gekommen sind.»

«Ich verstehe einfach nicht was in sie gefahren ist...wir haben uns doch gut verstanden. Du hast ja auch mit ihr geredet bevor wir aufgebrochen sind...hat sie irgendwas gesagt?»

Er schüttelte den Kopf, was Jindra anhand eines kleinen Luftzugs spürte, denn sehen konnte sie ihn nicht. Es machte sie wahnsinnig nicht mehr die Sonne auf ihrem Pelz zu spüren oder dem Licht des Mondes und der Sterne zu folgen. Für die Tabbyfähe bedeutete es so viel den Himmel über sich zu beobachten und nun so eingeschlossen zu sein wie ein einem Grab war pure Folter für sie.

«Komm, wir müssen weitermachen. Nur so haben wir eine Chance lebend aus diesen Höhlen zu kommen.»

Die sonst so selbstbewusste Fähe wimmerte leise und Cisco merkte dass er sie nicht zum weiterlaufen überreden können würde. Zumindest jetzt nicht, also legte er sich neben sie und rollte sich um sie zusammen um Jindra Wärme und Trost zu spenden. Es war alles was er für sie tun konnte. Es dauerte nicht lange, da war die Fähe eingeschlafen und der Jungrüde wachte über sie. Und während er wartete bis sie wieder aufwachte rasten seine Gedanken, überschlugen sich beinahe. Er überlegte was passiert wäre wenn sie die beiden Fremden nicht getroffen hätten und ob sie ohne ihre Hilfe verdurstet wären. Ob es für die beiden nicht besser gewesen wäre bei seinen Eltern zu bleiben. Und schließlich musste er sich auch die Frage stellen ob sie nicht beide besser dran gewesen wären wenn sie sich nie getroffen hätten. Diese Gedanken schmerzten ihn, denn die Fähe und er waren so gute Freunde geworden und er konnte sich ein Leben ohne sie nicht vorstellen. Aber vielleicht war dies eine Lehre der Götter...



Jindra hatte lange geschlafen, sodass irgendwann auch Cisco eingenickt war. Als sie sich endlich wieder regte, sich aufsetzte und streckte erwachte er jedoch wieder sofort und lauschte mit gespitzten Ohren ob sie etwas sagen würde, doch sie schwieg. Er setzte sich ebenfalls auf und wartete weiterhin geduldig, doch gerade als er beschloss das Schweigen zu brechen kam sie ihm zuvor und sprach mit fester, zuversichtlicher Stimme.

«Ich hab geträumt.»

«Oh? Wovon denn?»

«Von einem Ort außerhalb der Tunnel, unter freiem Himmel, an dem die Sonne trotzdem nie scheint.»

Cisco runzelte die Stirn und rieb sich den Kopf.

«Das Klingt nicht nach einem guten Ort für mich. Was hat das zu bedeuten?»

Plötzlich sprang Jindra auf die Pfoten und rannte vorraus. Neue Kraft schoss durch ihre Adern und sie konnte eine Stimme zu ihr sprechen hören welche sie immer weiter trieb. Überrascht über ihren plötzlichen Stimmungswechsel folgte der blasse Rüde ihr und sie rannte durch das Tunnellabyrinth als ob sie genau wüsste wohin sie gehen musste. An den Abzweigungen überlegte sie nicht lange sondern entschied sich schnell für eine Richtung und Cisco musste sicher gehen auch nicht den Anschluss an sie zu verlieren. Ein merkwürdiger Geruch stieg den beiden in die Nase und Cisco nieste einige male.

«Was ist das für ein abscheulicher Gestank?»

«Feuer.»

«Feuer?!»

«Los, weiter.»

Der Jungrüde verstand nicht wie die Fähe bei diesem Gedanken ruhig bleiben konnte, aber sie lief weiter und er folgte ihr ohne widerrede. Plötzlich merkte er wie er seine eigenen Pfoten wieder sehen konnte, blickte freudestrahlend auf und sah Jindras Schweif aufgeregt vor sich hin und her peitschen. Sie hatten einen Ausgang gefunden!

Die Freude währte jedoch nicht lange. Als die beiden sich durch eine enge Öffnung ins Freie zwängten spürten sie merkwürdige Flocken welche vom Himmel herabregneten und ihren Pelz sanft berührten, welche in kürzester Zeit noch fahler und heller wirkten als sonst. Jindra schüttelte sich und die Flocken stoben davon, doch kurze Zeit später war sie wieder bedeckt.

«Du hattest recht...es ist Asche.»

«Aber es brennt nicht.»

«Sieh mal, da!»

Cisco deutete in die Ferne. Ein dichter Nebel hing über dem Land aber durch den grauen Schleier entdeckten sie den Umriss einer schroffen Felsformation, im Zentrum ein Gipfel der höher aufragte als die Anderen. Und an dessen Spitze glühte ein Orangeroter Lavafluss welcher sich den Weg nach unten bahnte. Als Cisco sich Jindra zuwandte bemerkte er dass ihre türkisblauen Augen gen Himmel gerichtet waren und er folgte ihrem Blick. Über ihnen hingen tiefe, dichte Wolken, so grau wie alles was sie umgab. Und keine Sonne, kein Mond, keine Sterne.

«Woher wusste du dass wir hierher kommen würden?»

«Ich wusste es nicht. Ich hab nur gemacht was ich auch im Traum gemacht habe.»

«Was ist das hier für ein Kydosverlassener Ort?»

Ein Grollen ertönte und ihre Pfoten spürten eine leichte Erschütterung als ein Beben über das Land rollte und Jindra drehte sich zu ihrem Freund um.

«Ich glaube die Stimme in meinem Traum hat es mir gesagt...Wir sind auf der Kwanyar Insel.»