Amreena Tribe


Authors
QuilaHyrenn
Published
4 years, 1 month ago
Updated
4 years, 1 month ago
Stats
3 6863

Chapter 2
Published 4 years, 1 month ago
2053

stories with and about amreena tribe

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Author's Notes

1903 words (helping paw, painful lesson, pleasant anticipation)

after octavia tries and fails to get to know lisbeth, the jill goes into labor and the foreign hob has to help out. even though all goes fairly well, the whelp is not safe yet and khaleesi is forced to beg the hob to stay. helios is not sure about this whole situation though and has to make a difficult decision.

https://www.deviantart.com/chocolatesparerib/art/Unerwartet-Khaleesi-Helios-Lisbeth-821496249

Unerwartet


Octavia war indessen auf der Suche nach der grünen Tatrafähe und fand diese im Schatten einer hohen Palme, wo sie sich gelangweilt den runden Bauch putzte. Das Weibchen war hoch tragend und es konnte jeden Tag soweit sein dass die Welpen zur Welt kämen.

Als sich der Mayur näherte blickte sie auf und starrte sie mit leicht zusammengekniffenen Augen an. Die beiden kannten sich noch nicht und Lisbeths misstrauischer Blick war keine einladende Geste. Trotzdem setzte sich Octavia neben sie, hoffnungsvoll eine neue Bekanntschaft zu schließen, doch die mürrisch blaffende Stimme der Tatradame zerstörte diese schnell wieder.

«Was willst du? Ich hab keinen Bock auf Gesellschaft.»

«Khaleesi hat mich zu dir geschickt, ich habe ein paar Fragen.»

«Tja, ich hab aber keine Lust sie zu beantworten. Schwirr ab.»

Wut keimte bereits in Octavia auf, sie konnte Verhalten wie dieses einfach nicht ausstehen. Sie sprang auf ihre Pfoten, das Nackenfell leicht aufgewühlt, doch noch bevor sie wirklich aufbrausend wurde atmete sie tief ein und beruhigte sich. Lisbeth merkte ihre Anspannung, doch reagierte kein bisschen darauf.

Vorsichtig versuchte der Dschungelsaliko es erneut.

«Kann ich dir vielleicht im Gegenzug helfen? Brauchst du vielleicht etwas? Futter? Frischer Sand für dein Nest?»

«Ich sag dir was ich brauche, du...!»

Die Kiefernfarbene hatte sich nun ebenfalls erhoben, doch zuckte sofort zusammen und legte sich wieder auf den Boden. Ihr Gesicht war schmerzverzerrt und es dauerte einen Moment bis sie sich wieder gefasst hatte.

«Weißt du was, du kannst mir wirklich helfen. Hol Levi, meine Pfoten schmerzen schon den ganzen Tag. Liegt an dem Extragewicht das ich mit mir rumschleppe.»

Erst hob Octavia verwirrt eine Braue, doch dann verstand sie und nickte rasch, bevor sie losrannte um die Heilerin des Stammes zu finden.

Lisbeth blickte ihr nach. Sie sah dass die Mayurdame etwas verheimlichte. Sie hatte gehört ihr Name sei Osleya, doch gelegentlich reagierte die Fähe auf diesen Namen garnicht, weshalb sie annahm dass das eine Lüge war. Weiters war ihr auch aufgefallen wie die Neue sich nachts in ihrem Nest herumwand als würde sie mitten in einer Schlacht stecken. Die Tatrafähe erkannte sofort dass der Mayursaliko vor etwas weglief und damit wollte sie nichts zu tun haben. Doch trotz all der Geheimnistuerei hatte sie den Eindruck die Neue wäre aufrichtig und hilfsbereit. Wenn sie doch nur auch vertrauenswürdig wäre.


Es verging eine lange Zeit ohne dass Osleya zurückkehrte und Lisbeth vermutete dass sie sich ihre Meinung entweder anders überlegt hatte und doch lieber das Weite suchte, oder Levi nicht finden konnte. Doch das war ihr egal, momentan wollte sie einfach nur einen schluck Wasser trinken und sich in ihr Nest zurückziehen um ein Nickerchen zu halten. Ihr Pelz war zu dick um zur Mittagszeit lange draußen zu verweilen.

Sie richtete sich stöhnend auf und watschelte schwerfällig zur Oase, wo Khaleesi und der Fremde gerade noch in ihr Gespräch verwickelt waren. Lisbeth ignorierte sie und beugte sich ein Stück entfernt zum Wasser hinab, doch plötzlich spürte sie ein starkes Stechen im Unterbauch und schrie laut auf.

Ihr schmerzerfüllter Ruf sorgte natürlich für Aufmerksamkeit und schnell sammelten sich einige Fähen um sie und versuchten herauszufinden was los war. Unter ihnen war auch die Anführerin, welche rücklinks ihren Gesprächspartner bei den Wachen zurückgelassen hatte um nach der schwangeren Kriegerin zu sehen.

«Was ist los, stimmt was nicht?»

Die Tatradame krümmte sich einen Moment, dann ließen die Schmerzen etwas nach, doch sie sprach trotzdem durch ihre Zähne hindurch, denn ihr Körper bebte immer noch unter den Nachwirkungen.

«Ich weiß nicht...es fühlt sich so an als...würde mir jemand eine Kralle in den Bauch rammen!»

«Ich denke du bekommst deine Welpen...wir müssen dich in den Heilerbau bringen und Levi bescheid geben.»

«Ich glaube Levi ist nicht im Lager.»

Khaleesi grummelte, denn obwohl die meisten Fähen des Stammes bereits bei der einen oder anderen Geburt dabei gewesen waren wusste niemand genau was zu tun war sollte die Entbindung nicht so verlaufen wie geplant. Es konnte schnell gefährlich werden. Sie wieß die stärksten unter ihnen an Lisbeth zu stützen als sich diese in das Nest kämpfte von dem die Rede war, während die anderen Fähen die Anweisung hatten Levi zu finden und das Lager zu bewachen. Während einer Geburt waren alle auf höchster Alarmbereitschaft um sicher zu gehen dass die werdende Mutter sich nicht in Gefahr befand und durch den Geruch des Blutes, welcher durch den Wüstenwind oft weit getragen wurde, keine anderen Räuber angelockt wurden.


Schließlich bemerkte sie den Cremerüden, welcher langsam und tief zu Boden geneigt näher kroch, sein Schwanz unterwürfig zwischen den Beinen, doch trotzdem knurrte sie ihn erst einmal an um ihn auf Abstand zu bekommen.

«Es wird Zeit dass du gehst!»

«Eure Hoheit, ich kann helfen! In meinem Stamm war ich hauptsächlich für die Betreuung und Aufzucht von Welpen verantwortlich und ich bin schon als Geburtshelfer bei vielen Entbindungen dabei gewesen. Ich weiß ihr traut mir nicht, aber ich bin nun mal hier und kann nicht gehen mit dem Wissen ein paar unschuldige Junge im Stich gelassen zu haben.»

Khaleesi blickte sich um und sah wie alle Fähen sie anstarrten. Sie würde doch nicht diesem Fremden erlauben bei der Geburt zu helfen?!

Doch da schrie Lisbeth wieder auf und die Alpha wusste es gab keinen anderen Weg.

«Wenn du auch nur eine verdächtige Bewegung machst schlitze ich dir höchst persönlich den Hals auf!»

Das Männchen sah sie trotz der Drohung weiterhin ernst und doch zuversichtlich an, dann nickte er. Sein Pflichbewusstsein konnte sie so leicht nicht erschüttern.

Als die grüne Fähe endlich in das weiche, bequeme Nest gebettet war tastete der Rüde vorsichtig auf ihrem Bauch herum, was ein Zischen der werdenden Mutter zur Folge hatte.

«Mach das noch mal und deine Pfoten sind ab!!»

«Ruhig, ich versuche rauszufinden wie viele es werden. Sehr dick bist du nicht, ich glaube mehr als ein oder zwei werden es wohl kaum sein.»

«Komplimente funktionieren etwas anders, Trottel.»

Der Rüde grinste, belustigt dass das zornige Weibchen trotz dieser Situation noch zu Schwerzen aufgelegt war.

«Mein Name ist übrigens Helios.»

«Was kümmert mich wie du heißt?! Mach einfach dass das hier aufhört!»

Khaleesi trat nun gemeinsam mit Amicita und Octavia in den Bau und auf einen neugierigen Blick des Cremes hin schüttelten sie nur schnell den Kopf. Levi war wohl noch Mitten bei der Kräutersuche, was bedeutete dass sie sich weit vom Lager entfernt hatte um die passenden Pflanzen zu finden. Keiner hatte vermutet dass die Welpen schon an diesem Tage zur Welt kommen wurden also würde sie vor Sonnenuntergäng vermutlich nicht zurück sein.

«Kein Problem», sprach das Männchen zuversichtlich, «ich hab das im Griff. Bringt mir Wasser und etwas Aloe! Ich habe welche in der Ecke liegen sehen als ich reingekommen bin.»

Amicita lief sofort los und holte eine Schüssel mit Wasser aus der Oase, während Octavia dem Rüden ein paar Stücke der Pflanze brachte von der er gesprochen hatte. Die Fähe war zwar eine miese Jägerin in diesem unbekannten Gebiet, doch mit Pflanzen kannte sie sich aus. Immerhin hatte sie diese fast ihr ganzes Leben lang anderen Stämmen als Tauschobjekt gebracht.

Helios halbierte die Aloe und strich das Gel des Inneren großzügig auf die Stirn der Fähe, welche ihn zwar misstrausich beobachtete, doch gewähren ließ. Die kühlende Wirkung würde ihre helfen die Wehen zu überstehen. Dann legte er ihr noch ein größeres Stück vor die Pfoten und deutete darauf.

«Kau das wenn die Schmerzen sehr schlimm sind. Dein Geschrei könnte Geier oder Hyänen anlocken.

«Du willst dass ich die Klappe halte?! Sei du in meiner Position und sag das nochmal!!»

Die sonst schon so unausstehliche Fähe war nun völlig außer sich und die Anderen sahen sich einen Moment lang an, doch keiner reagierte. Für sie war es wohl gerade die beste Methode um gegen den Frust anzukämpfen.


Kurze Zeit später legte das Kumbamännchen mit verschwitzten Pfoten, aber zufriedenem Gesichtsausdruck, einen kleinen schwarzen Welpen zu Lisbeths Kopf, welche den Sprössling erst einmal neugierig beschnüffelte.

Er drehte sich zu Khaleesi um, welche ihn lange begutachtete, ihre Fassade ließ jedoch keine Emotionen hindurch. Sie deutete ihm ihr zu folgen und sie ließen die Anderen erstmal im Bau zurück um sich in Ruhe zu unterhalten.

«Danke für deine schnelle Hilfe, ich gebe zu ich habe dir nicht zugetraut dass du das kannst. Es ist in dieser Gegend nicht üblich für Rüden bei Geburten anwesend zu sein, und schon gar nicht dabei zu helfen.»

«Oh ja, ich weiß was Ihr meint. Es ist bei uns nicht anders, doch unser Stamm ist sehr klein und wir hatten keine andere Möglichkeit. Aber nichtsdestotrotz mache ich das hier sehr gerne! Ich liebe Welpen über alles und helfe ihnen immer gerne wenn ich kann.»

Sie nickte langsam.

«Mir scheint du bist anders als die meisten Männchen die hier vorbeikommen.»

«...ja, das habe ich schon öfters gehört.»

Das Lächeln verschwand aus Helios' Gesicht und er schien plötzlich sehr schweigsam, doch die Alpha beschloss nicht weiter nachzuhaken. Kurz schüttelte er die Gedanken, welche den hellgelben Kumba plagten ab und versuchte auf ein anderes Thema zu lenken.

«Sehe ich das richtig dass ihr hier keine Rüden im Stamm habt? Wie wollt ihr den Welpen versorgen?»

«Nun, das ganze kam etwas unerwartet. Lisbeth will niemandem verraten wer der Vater ist und wir dachten wir hätten mehr Zeit um einen Ersatz für ihn zu finden.»

Kurz schien die Alpha etwas grimmig, offenbar war sie mit der Gesamtsituation sehr unzufrieden. Einen Moment lang schwieg Helios um nachzudenken in was er da hineingeraten war.

Er wollte anbieten die Welpen zu säugen, denn er hatte sich schon lange eigenen Nachwuchs gewunschen, was jedoch aus einem bestimmten Grund nie funktioniert hatte. Dies war seine Chance, doch sein Stamm würde sich über sein Fehlen sicher sorgen machen und trotz allem würde er diesen Wurf nicht mit seinem Partner gemeinsam großziehen können.

Als die Rexfähe merkte dass er von sich aus nicht abieten würde zu bleiben, wusste sie dass sie ihn überreden musste.

«Es ist ein Wink Kydos' dass er dich heute zu uns geschickt hat, gerade rechtzeitig um uns beizustehen. Würdest du uns deine Dienste weiterhin zur Verfügung stellen bis alles seinen normalen Lauf nimmt? Natürlich würden wir im Gegenzug auch deinem Stamm helfen solltet ihr uns brauchen.»

«Ich weiß nicht...mein Anführer wird sicher einen Suchtrupp loschicken wenn ich nicht bald zurück bin...und mein Partner...»

Khaleesi zögerte einen Moment. Das Überleben des Welpen hing an dem Rüden vor ihr, welchen sie von Anfang an nicht sonderlich gut behandelt hatte, doch nun war sie auf ihn angewiesen. Obwohl es nicht ihr eigener Nachwuchs war, es war trotzdem ein Mitglied ihres Rudels und sie würde um das Kleine kämpfen. Es war nicht leicht für sie um etwas zu betteln, denn ihr ganzes Leben lang hatte sie als Tochter der ehemaligen Anführerin alles was sie nur wollte, doch diesmal war es anders. Die Kumbadame musste ihren ersten unangenehmen Schritt machen, in einer Situation welche sie gerne gemieden hätte. Doch als Alpha musste sie auch manchmal außergewöhnliche Entscheidungen treffen.

Helios war so in Gedanken und Zweifel versunken dass er erst nicht bemerkt hatte was vor sich ging, doch als seine Aufmerksamkeit sich wieder der Rex zuwandte sah er sie tief vor sich verbeugt, den Kopf vor ihm geneigt in einer unterwürfigen Geste. Seine Augen weiteten sich und er trat einen Schritt zurück. Es fühlte sich nicht richtig an dass die Anführerin sich vor IHM verbeugte anstatt andersrum. Sie blickte auf und starrte in mit ihren hellen, strahlenden Augen an.

«Das Leben dieses Welpen liegt in deinen Pfoten.»