Koda's Past


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4 years, 1 month ago
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4 years, 1 month ago
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Chapter 2
Published 4 years, 1 month ago
2049

stories from before nulif tribe

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Author's Notes

exclusively written by linpa

Words: 1912

Freya, Mahati, Hope and Nadati search Koda. They meet a stranger (Viper) who helps them to find Freyas son. When they find him, Koda fights together with Logan against a Skoo. Freya realizes that its time to let her son go.

https://www.deviantart.com/linpa/art/Einsicht-741764390

Einsicht (linpa)


Hofnungsvoll starrte die schamrockfarbene Fähe die kleine Familie an. Ihr Sohn war verschwunden, und diese Fremden könnten ihr bei der Suche helfen! Zögerlich begann der Rüde zu nicken: "Aber natürlich, wir werden dir helfen. Beruhige dich erst mal." "Ja! Oh ja, bitte! Ihr müsst mir helfen!"

Die Partnerin des Rüden setzte sich zu ihm: "Wir werden dir helfen, so gut wir können. Was ist denn genau passiert?"

Freya versuchte sich zu sammeln und begann einigermaßen ruhig zu berichten: "Wir hatten uns ganz normal in unserer Höhle schlafen gelegt... Koda redet schon länger davon, dass er ein eigenes Nest haben will, aber das wäre doch viel zu gefährlich! Wie sollte ich ihn dann richtig beschützen können? Und heute morgen war er dann verschwunden! Ich habe seine Spuren verfolgt, aber im Fluss habe ich die Fährte dann verloren... Ich dachte, er wäre von der Strömung mitgerissen worden, aber..." Freya verfiel wieder in ihre Panik: "Wir müssen ihn finden! Bevor ihm noch etwas schlimmes passiert!"

Die kleine Familie saß der Fähe, die den kleinen Welpen gerettet hatte, immer noch gegenüber. Alle überlegten wie man am besten vorgehen sollte. Mahatis Blick ruhte auf dem immer weiter strömenden Fluss, welcher beinahe seine und Hopes kleine Tochter mitgerissen hatte. Wäre dieser Koda tatsächlich von den Fluten mitgerissen worden, wäre es nahezu unmöglich ihn tatsächlich zu finden. Sein Blick löste sich wieder vom fließenden Wasser und er sah zu der aufgelösten Fähe zurück: "Wie alt ist er denn?" Die Fähe blickte langsam mit glänzenden Augen auf: "Er... Ist älter als euer Junges... Aber noch zu jung um alleine loszuziehen..." Nun blickte der Rüde wieder zurück zum Fluss: "Hm... Also ich glaube, er wurde nicht von den Fluten mitgerissen..." Die anderen Mayur blickten den Rüden fragend an. Doch nun verstand Freya, was das Männchen damit sagen wollte: "Natürlich... Wie konnte ich so blöd sein! Er hat den Fluss nur genutzt um seine Spuren zu verwischen!" Sie sprang umgehend auf und rannte flussaufwärts. Hope, Mahati und die kleine Nadati folgten ihr, jedoch mit einem langsameren Schritt. Die weite Reise war so schon für alle Beteiligten anstrengend gewesen. Besonders für die junge Fähe. Natürlich wollten sie der Fremden helfen, aber sie mussten ihre Kräfte auch gut einteilen. Sie hatten ja immer noch kein sicheres Zuhause gefunden. Nach und nach hatten sie wieder aufgeholt, da Freya wachsam durch den Fluss watete und jeden Hinweis wahrnehmen wollte. Die kleinste Spur könnte sie immerhin zu ihrem geliebten Sohn führen. Nach einer Weile blieb Freya stehen. Ihre Nase zuckte aufgeregt. Hier hatte Koda den Fluss verlassen. "Kommt mit!" brüllte sie und rannte erneut vorraus. Hope und Mahatie analysierten zunächst eingehend den neuen Geruch. Nun wussten sie zumindest, wonach sie suchten. Die Fähe packte behutsam den kleinen Welpen und setzte Nadati auf Mahatis Rücken ab. So konnten sie der Spur etwas schneller folgen und die junge Fähe musste sich nicht überanstrengen. Als sie nun wieder zu der aufgewühlten Mutter aufgeholt hatten, stand diese einem unfreundlich aussehenden Rüden mit vielen Narben gegenüber.


Freya hatte endlich Kodas Spur gefunden. Sie war ihm nun schon so weit gefolgt, aber dennoch schien sie ihrem Ziel nicht näher zu kommen. Vor ihr hatte sich ein gereizter Rüde aufgebaut. Sein ganzer Körper wurde von Narben gezeichnet, sein Fell stellte sich drohend auf und seine Krallen bohrten sich erzürnt in den weichen Untergrund. Mit bebender Stimme knurrte er die Fähe an: "Noch mehr Fremde... Das ist unser Revier, also verpiss dich!" Leicht zitternd trat das Weibchen zurück, als gerade die kleine Familie sich an ihrer Seite positionierte. Mit den anderen an ihrer Seite fühlte sich Freya direkt stärker und trat wieder einen Schritt vor: "Bitte... Ich will keinesfalls Ärger machen... Keiner von uns will das! Aber wir suchen meinen Sohn! Er ist hier vorbei gekommen oder?"

Schnaubend fauchte der vernarbte Rüde auf: "Ach ja?! Und wieso sollte ich euch helfen?! Dieser Bastard ist wie ein Kiri-Kiri durch unser Gebiet gerannt, nachdem ich ihm sagte er soll verschwinden! Wieso sollte ich euch da helfen?! Jeder Freund von dem Pisser ist mein Feind!"

Fest entschlossen, ihren Sohn zu finden bewegte sich Freya nicht von der Stelle. Viel eher machte sie sich für einen brutalen Kampf bereit: "Ich werde meinen Sohn finden, und wenn es das letzte ist, was ich tuhe!" Jede Sehne ihres Körpers war angespannt, jeder Muskel wartete nur auf das entscheidende Signal, anzugreifen. Mahati und Hope traten mit ihrer Tochter einige Schritte zurück. Auch wenn sie der Fähe helfen wollten, sie würden dafür niemals ihre kleine Familie absichtlich gefährden. Doch erstaunlicherweise kam es nicht zum Kampf. Die Augen des fremden Rüden weiteten sich und seine angespannte Haltung entspannte sich allmählich: "Simchila..."

Verwirrt über die nachlassende Aggressionen verharrte Freya noch in ihrer Position: "Was ist los?! Ich dachte du wolltest kämpfen?!" Doch nun trat das Männchen einige Schritte zurück und setzte sich nachdenklich hin: "Du bist Simchilas Tochter oder? Ja, damals warst auch du da!" Noch immer verwundert entspannte sich auch Freya wieder: "Was meinst du?" Doch als sie den stattlichen Rüden vor sich genauer musterte, erkannte auch sie ihn wieder: "Du... Ja, damals wurdest du von den Vögeln angegriffen... Mum hatte dich damals gerettet!" Doch der Rüde wendete lediglich seinen Blick ab. Noch immer entschlossen trat Freya erneut einige Schritte auf das Männchen zu: "Bitte! So, wie du damals Hilfe brauchtest, brauchen wir sie jetzt. Ich muss doch meinen Sohn finden!" Noch immer abgewandt fing der Rüde an, zu überlegen. Sollte er ihnen wirklich helfen? Schließlich ging er allmählich knurrend voran: "Er ist hier lang gegangen." "Oh, danke! Ich bin übrigens Freya!" die Fähe lief neben ihm und musterte sein Profil. Trotz der vielen Narben, die auch das Gesicht zierten, erkannte das Weibchen eine sanfte, liebevolle Seite. Er hatte durchaus das gewisse Etwas, das Freya sehr gefiel. "Viper" antwortete der Rüde nur knapp und schien sie widerrum nicht weiter zu beachten. Auch die kleine Familie folgte nun wieder und auch sie stellten sich nun vor. "Ich bin Hope und das sind Mahati und unser kleiner Sonnenschein Nadati" antworte die andere Fähe.

Während die Gruppe das Revier durchquerte, betrachtete Freya immer wieder unauffällig den anderen Rüden. Und immer, wenn Viper ihre Blicke bemerkte und sie betrachtete, schaute sie ertappt wieder weg. Dem Weibchen entging aber nicht, dass auch seine Blicke ihr gegenüber immer sachter und neugieriger wurden. Doch jetzt galt es erst mal Koda zu finden und ihn sicher wieder zurück zu bringen. Flirten könnte man später immer noch. Falls er nicht doch vergeben war oder sie aufgrund ihrer kleinen Familie verurteilte. Schließlich erreichten sie eine Klippe. "Hier ist er runter gesprungen. Und hier endet das Revier." Viper wandte sich ab und wollte die Suchenden verlassen. Doch Freyas schriller Lies ihn zusammenzucken und zurück rennen: "Koda!" Der junge, ungestüme Rüde stand gemeinsam mit einem anderen Männchen einem riesigen Skoo gegenüber. Sie waren zwar recht weit entfernt, doch von der erhöhten Klippe konnte man das Szenario gut beobachten. Gerade wollte die panische Mutter die Klippe hinab sprinten, als Viper sich ihr in den Weg stellte: "Warte." "Mein Junge! Ich muss zu ihm!" zitternd konnte sie es nicht fassen. Ihr Sohn stand einem gewaltigen Untier gegenüber, und sie sollte hier abwarten?! Gerade, als sie den vernarbten Kerl in die Schranken weisen wollte, begann dieser mit einem feurigen Blick zu erklären: "Vertrau mir. Er ist ein zäher Bursche." Fauchend meldete sich Freya nun doch wieder zu Wort: "Ich kann doch nicht zusehen, wie er zerfleischt wird!" "Doch. So wie ich das sehe, will er sich beweisen. Er will Abenteuer erleben. Und er wird sich einen Weg suchen, ob du ihn nun wieder zurück schleifst, oder ihm jetzt einfach mal etwas zutraust und ihm eine Chance gibst" seine vernarbte Haut leuchtete geradezu im Sonnenlich: "Glaub mir, wenn das jemand verstehen kann, dann ich. Damals wollte ich auch was erleben. Ich wollte genau so Abenteuer erleben. Aber ich war zu diesem Zeitpunkt noch nicht bereit. Und es hat mich stärker gemacht. Früher oder später musst du ihn einfach ziehen lassen. Sieh es als Feuertaufe. Wenn er das packt, dann kannst du ihn guten Gewissens gehen lassen. Andernfalls sind wir nah genug dran, um ihm schnell helfen zu können." Freya war immer noch unruhig, doch Viper hatte Recht. Villeicht war es wirklich an der Zeit, los zu lassen.


Koda und Logan standen der Bestie geradewegs gegenüber. Gerade hatten sie noch gemeinsam überlegt, was sie anstellen könnten. Und wie gerufen war der Skoo aufgetaucht. Entschlossen blickten die Rüden einander an. Gemeinsam würden sie das schon packen! Doch viel Zeit blieb ihnen nicht, um eine Strategie zu planen, denn da kam schon der erste Prankenhieb. Geschickt wichen die beiden Mayur aus, wurden dabei jedoch auseinander getrieben. Das wilde Tier stand nun zwischen ihnen und schlug immer wieder auf Logan ein. Dieser wich immer wieder aus, bis der Skoo ihn erwischte und gegen einen Baum schläuderte. Weiterhin fixierte es das Männchen mit dem silbernen Rücken und stellte sich auf seine Hinterbeine. Da kam Koda die entscheidende Idee. Er packte eine Ranke, lief um den Skoo und umwickelte dessen Beine. Koda verstand und schnappte sich das andere Ende. Gemeinsam fingen sie an zu ziehen und brachten so das große Wesen zum Fall. Ein dumpfer Knall erklang und das Biest brüllte laut auf. Mit seinen verhedderten Beinen konnte es kaum aufstehen und die Rüden attackierten es mit ihrem Gift immer und immer wieder. Schließlich schaffte es der Skoo sich zu befreien und machte sich mit stechenden Gestank davon. "Woohoo! Ja, das ist der Geruch des Triumphes!" brüllte Freyas Sohn laut auf und sprang siegreich um seinen Gefährten. Doch Koda rümpfte lediglich seine Nase und versuchte aus dem Gestank zu flüchten: "Wohl kaum! Aber das war schon ziemlich cool!" Spielerisch begannen sich die Rüden zu attackieren. "Hast du das gesehen?! Es hat immer wieder ausgeholt, aber wir sind cool geblieben und haben es besiegt!" Logan immitierte den Skoo und holte mit seinen Pfoten immer wieder nach Logan aus, bis er sich gespielt selbst zu boden warf. Laut lachend schubsten sie sich gegenseitig umher. Sie zuckten zusamen, als sie eine Stimme vernahmen. "Koda! Geht es dir gut?! Was machst du denn?!" Freya war zu den jungen Rüden gerannt und leckte ihrem Sohn besorgt über dessen Ohren. "Mum! Mum, mir geht es gut, lass das!" protestierte Koda und versuchte sich aus ihrem Griff zu winden. Auch die restliche Gruppe war zu ihnen gestoßen und beobachteten nun gebannt die Ereignisse.

Koda baute sich so groß wie möglich auf, immerhin war er noch nicht ganz ausgewachsen: "Mum! Hör endlich auf mich zu bemuttern! Ich bin alt genug, um auf mich selbst aufpassen zu können und ich will die Welt sehen!" Freya sah stolz mit glänzenden Augen auf ihren Sohn hinab: "Das weiß ich doch... Na los, geh schon." Ungläubig starrte das junge Männchen seine Mutter an: "... Meinst du das ernst? So richtig ernst?! Yeah!" Schon hatte er sich umgedreht und war los gesprintet, als er doch noch mal umdrehte und sich an seine Mutter presste: "Danke." Sie leckte ihm liebevoll über die Ohren und verkniff sich die Tränen: "Pass aber gut auf dich auf." Sie lösten sich wieder von einander und Koda verlies gemeinsam mit Koda die anderen Mayur. Freya verharrte weiter an Ort und Stelle, bis die zwei nicht mehr zu sehen waren: "Oh, aber vergiss nicht dir deine Umgebung gut einzuprägen! Und sei immer aufmerksam, Fremde und Raubtiere können überall lauern! Und iss keine Früchte und Beeren, die du nicht kennst!" "MUM!!! Ich komme schon klar!" rief ihr letztendlich Koda entgegen. Da war ihr Baby nun wirklich fort...