Treasure Hunt [German]


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5 years, 8 months ago
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Chapter 1
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Das Kennenlernen


Sallidii

Auf einer Stelle vor und zurück wippend wartete Illai gespannt auf seinen Partner für das anstehende Abenteuer. Viele Dolls wollten sich aufmachen, um den Schatz zu finden, von dem seit einiger Zeit in Docordis die Rede war. Nur allein wäre die Reise unmöglich, weshalb sich unzählige Teams bildeten und nun auf den Weg machten. Mittels dem Schwarzen Brett konnte auch Illai jemanden finden, der sich mit ihm temporär verbünden würde. Nach kurzem Schriftaustausch mit der guten Kooneho machten sie einen Treffpunkt fest, von dem aus sie starten wollten, und so wartete die Stoffdoll vor Motivation trotzend am südlichen Rande von Docordis. Wer es wohl sein wird? Wie wird sie aussehen und drauf sein? Neugierig musterte er jede Doll, die an ihm vorbei lief in der Hoffnung, dass es besagte Kooneho sein würde.

Nathalie

Aufgeregt lief Kooneho zu dem Treffpunkt, den sie mit Illai, ihrem unbekannten Partner ausgemacht hatte. Sie wusste gar nichts über ihn und war gespannt auf seine Person. Fröhlich pfeifend hüpfte sie mit ihren Hasenbeinen durch die Menge an Dolls, die sich ebenfalls hier versammelt hatte um auf ihre Partner zu warten. Anscheinend waren sie nicht die einzigen gewesen, die diesen Ort als Treffpunkt ausgemacht hatten. Aufgrund ihrer geringen Größe war es nicht sonderlich einfach das Chaos zu überblicken und so musste sie einige Male hochspringen um sich einen Überblick zu verschaffen. Dabei rief sie das einzige was sie über ihren Partner wusste, nämlich seinen Namen und hoffte einfach er würde sie entdecken. So große Dollmassen und Versammlungen war sie nicht gewohnt und dass sie kaum etwas sehen konnte und ebenso wenig Platz hatte, verbesserte die Situation nicht wirklich. ,,Illai!!" rief sie wieder laut und hüpfte kurz hoch um noch einmal die Masse zu überblicken, doch immernoch konnte sie ihn nicht ausmachen.(bearbeitet)

Sallidii

Illai horchte auf. Nach ihm wird gerufen! Ist es eine Maid in Nöten? Oder vielleicht sogar sein Partner? Den rechten Arm hochhaltend und sich umsehend rief er zurück: "Hiiier! Illai ist hier!" Groß genug, um die Dollansammlung halbwegs übersehen zu können, konnte er die Stimme ausmachen. Ein kleines, hüpfendes Mädchen rief ihn und konnte vor Dolls dabei kaum geradeaus schauen. Das ist wahrscheinlich nicht nur eine Maid in Nöten, sondern auch noch mein Partner! Zwei in eins!, dachte er und huschte durch die Dollmasse, als würde ein Leben auf dem Spiel stehen. "Kooneho, warte! Ich hole dich!", rief er und überwand die letzten zwei Meter mit einer, seiner Meinung nach, eleganten Umdrehung. Von einem Ohr zum anderen lächelnd reichte er ihr die Hand und stellte sich vor. "Kooneho, richtig? Freut mich wahnsinnig! Ich bin Illai die Meisterhand."

Nathalie

Erleichtert atmete Ne auf, als sie eine Stimme vernahm, die offensichtlich auf ihre Rufe antwortete und sie holen kam. Kaum waren seine Rufe verklungen, stand er auch schon vor ihr. Überrascht sah die kleine Häsin auf und wackelte etwas mit ihren Hängeohren, wie immer wenn sie aufgeregt war. ,,Du bist aber groß" rutschte es der erstaunten Doll heraus und ergriff seine Hand. ,,Oh verzeih, das war unhöflich von mir. Freut mich, dich kennenzulernen, ich bin Kooneho. Du kannst mich aber auch gerne Ne nennen. Und ich würde mich unheimlich gerne weiter mit dir unterhalten, aber ich glaube ich werde gleich zerquetscht. Könnten wir also erstmal aus dieser Menge raus?" plapperte die Kleine.

Sallidii

"Sehr gerne, Ne! Ne die Springerin. Oder doch eher Ne die anmutige Blüte? Oh, Ne die Frühlingsprinzessin klingt gut!", murmelte Illai eher zu sich selbst als zu der kleinen Spiritdoll. Zwei Sekunden später schalteten seine Gedanken wieder zur Realität zurück und er nickte ertappt. "Ah, natürlich! Halte dich gut fest, ich werde uns aus dieser beengenden Situation befreien!", antwortete er ihr und führte sie an der Hand aus dem Chaos heraus. An einer Ecke, an der weniger los war, ließ die rosahaarige Stoffdoll Koonehos Hand wieder los und drehte sich einmal in die Hände klatschend zu ihr um. "So! Wir werden zusammen auf Wanderschaft gehen, richtig? Warst du schon einmal auf einer derart abenteuerlichen Reise?"

Nathalie

Ne musste angesichts seiner komischen Aussagen kichern. Als sie endlich aus der Menge heraustraten atmete die Doll erstmal tief durch. ,,Puh, himmel sei Dank. Endlich wieder frei atmen. Ich dachte schon ich ende als Scherbenhaufen, so wie die dort gedrängelt haben." Mit diesen Worten rieb sie sich die Seite und lauschte dann Illais Worten. ,,Oh naja, eigentlich bin ich permanent auf Reisen, aber ob das so abenteuerlich ist kann ich nicht beurteilen. Warst du schon einmal auf Reisen? Und wo müssen wir eigentlich hin? Hast du eine Karte die zu diesem Schatz führen soll?" Wieder quollen die Worte nur so aus ihrem Mund.

Sallidii

"Mir gefällt deine Direktheit, Frühlingsprinzessin!" Mit einer Geschickten Handbewegung war Illais Hand in und wieder aus seiner Tasche entschwunden. In ihr befand sich nun die geöffnete Karte, die er der kleinen Hasendoll dicht vor die Nase hielt. Während sie sie musterte, sprach Illai weiter. "Und was die Reisen angeht, so war ich schon auf Hunderte, vielleicht sogar schon auf Tausende Abenteuer! Ich sah schon alles und nichts kann mich mehr schockieren, sodass du dich nicht sorgen musst! Wenn du aber selbst schon viel gereist bist, ist das natürlich nur umso besser." Er lächelte fröhlich und fuhr fort. "Also laut der Karte müssen wir auf einem Berg... Tatsächlich einer der wenigen, die ich noch nie erklommen habe! Sagt dir der Ort denn etwas?"

Nathalie

,,Nenn mich nicht Frühlingsprinzessin, Rosenlocke." lachte sie und betrachtete die Karte. In Gedanken versunken hörte sie nur Bruchstücke von dem was er sagte, aber bei den Worten hunderte/ tausende Abenteuer musste sie doch etwas schmunzeln, verkniff sich jedoch einen Kommentar. ,,Na mal sehen ob du wirklich so Abenteuer-erprobt bist, wie du behauptest. Ich denke wir schaffen das schon. Wobei..." Nachdenklich tippte sie auf den Berg. ,, Tatsächlich habe ich schon von jenem Berg gehört, ihn allerdings noch nie selbst bestiegen. Etwas Unheimliches soll sich wohl an diesem Ort aufhalten, sodass kaum eine Doll ihn je besteigen konnte. Was genau sich dort aber zugetragen haben soll, kann ich dir leider auch nicht sagen. Lass es uns doch einfach herausfinden!" lächelte sie motiviert und sah Illai fragend an.

Sallidii

Zustimmend nickte er und rollte die Karte wieder auf, um sie sicher in seiner Tasche zu verstauen. Unheimlich hin oder her, das wird den großen Illai doch nicht aufhalten können! Und Kooneho scheint auch mutiger zu sein, als sie zu scheinen vermag. Ein Auf Auf!-Ruf später machten sich die zwei unterschiedlichen Dolls anschließend auf den Weg. Während sie begannen zu laufen, fragte Illai Kooneho nachdenklich: "Also gefällt dir dein Titel nicht, huh? Dabei braucht doch jede Doll einen Titel, egal ob groß oder klein! Nicht umsonst bin ich Illai, der allmächtige Drachentöter."

Nathalie

Schon wieder musste die kleine Häsin kichern. ,,Und welche Drachen willst du bitte erlegt haben? Ich habe gehört die Tiere und andere Wesen hier sollen sehr scheu sein, sodass ihr sie nie zu Gesicht bekommt. Wie willst du also einen Drachen tö-..." Als sie gerade über Tiere sprach zuckte ihr auf einmal ein Gedanke durch den Kopf. ,,Oh nein!" Auf dem Absatz machte sie kehrt und huschte zurück in die Menschenmenge. Kurze Zeit später kam sie wieder aus der Menge heraus, diesmal mit einem kleinen zitternden Kaninchen auf dem Arm, mit dem sie offensichtlich sprach. ,,Es tut mir so leid mein Kleines, das wird nie wieder passieren, ich verspreche es dir. Aber du weißt doch, die ganzen Dolls, das sind wir doch nicht gewohnt... Jaja ich weiß und es tut mir unendlich leid. Bitte sei mir nicht mehr böse, ich besorge dir auch ein paar Karotten. Ja ist gut." Zu Illai blickend sagte sie ,,Das ist mein Begleiter. Ich habe ihn versehentlich in der Menge verloren und jetzt war er ziemlich angefressen... Aber er hat ja auch Recht. Entschuldige, dass ich so plötzlich abgehauen bin. Lass uns weitergehen, ja?"

Sallidii

Illais Augen leuchteten hell und voll Begeisterung auf, als er den zitternden pelzigen Ball in Koonehos Armen erspähte. Er lief den beiden Hasen entgegen und ging vor ihnen in die Hocke, um auf Augenhöhe mit dem flauschigen Wesen zu sein. Ihn genau und mit breitem Lächeln musternd plapperte er: "Bei den Göttern, er ist das niedlichste Wesen, dass ich je gesehen habe!! Ich habe noch nie einen Begleiter von so Nahem gesehen!" So viel zum Thema Drachentöter. "Wie heißt er?", fragte Illai neugierig und stupste vorsichtig die Wange vom aufgeregten Hasen.

Nathalie

Freudig betrachtete Ne wie angetan Illai von ihrem kleinen Freund war. ,,Du magst also Tiere. Das freut mich" lächelte sie sanft, zuckte aber erschrocken zurück als er ihrem kleinen Begleiter gegen die Wange stupste. ,,Pass auf! Wildtiere mögen es eigentlich nicht von normalen Dolls angefasst zu werden, deshalb zeigen sie sich euch auch nicht. Ich will nicht dass er dich beißt. Am besten du lässt mich vorher um Erlaubnis fragen, ihr könnt ja soviel ich weiß nicht mit ihnen kommunizieren." Fragend sah sie Illai an.

Sallidii

Die Stoffdoll schaute zu ihr auf und nickte. "In Ordnung! Kannst du richtig mit ihm sprechen? Wie mit einer anderen Doll?", fragte er weiter, während er sich wieder hinstellte und Kooneho mit seiner Größe erneut überragte. Als sie anfingen, weiter zu laufen und bevor Ne antworten konnte, fügte Illai noch hinzu: "Oh, und war er schon seit deiner Erweckung bei dir?"

Nathalie

Sanft strich sie dem kleinen Häschen über das Fell und murmelte immer noch beruhigende Worte, damit der Kleine endlich aufhörte zu zittern. ,,Ja ich kann ihn verstehen und er mich ebenso. Ob man das mit normaler Kommunikation gleichsetzen kann weiß ich nicht. Sie besitzen eine unglaubliche Verbundenheit zur Natur, genauso wie wir Wächter. Darum können wir mit ihnen kommunizieren und du zum Beispiel nicht." Wieder musste sie zu Illai aufsehen, während sie weiter in Richtung ihres ersten Zieles stiefelten. ,,Und nein, er ist nicht schon seit meiner Geburt bei mir. Wir haben uns im Laufe der Jahrhunderte miteinander angefreundet. Er lebte am selben Ort wie ich und so haben wir uns irgendwann angenähert und eigentlich sofort gut verstanden. Schließlich sind wir beide Hasen" lächelte sie und deutete auf ihre Schlappohren. ,,Seitdem weicht er mir nicht mehr von der Seite und dafür bin ich sehr dankbar."

Sallidii

Das erste Mal seit ihrem Treffen hatte Illai nicht sein aufgedrehtes, sondern ein sanftes Lächeln auf den Lippen. "Also hast du einen Freund für's Leben in ihm gefunden? Das ist wunderbar... Und auch, dass ihr euch wortlos versteht.", entgegnete er nickend. "Was ist denn das größte Abenteuer, dass ihr bis jetzt zusammen erlebt habt?"

Nathalie

Ne war Illais protzige Art natürlich aufgefallen, es war ja auch kaum zu übersehen. Umso überraschter war sie darüber wie er sich jetzt auf einmal gab und über sein sanftes Lächeln, dass ihn so vollkommen anders erscheinen ließ als zuvor. ,,Ja. Ja das habe ich." lächelte sie ebenfalls. Dann dachte sie kurz nach. ,,Unser größtes Abenteuer... Hm.." nachdenklich schürzte sie die Lippen und streichelte weiter ihren Hasen. ,,Was meinst du?" fragte sie an diesen gewandt. Der kleine schnaubte kurz und schloss die Augen wieder. Ne lachte. ,,Jaja ich weiß. Du bist immer noch sauer. Ist ja gut." An den Stoffdoll gewandt sprach sie weiter. ,,Ich glaube das größte Abenteuer war unsere Heimat zu verlassen. Alles Gewohnte hinter sich zu lassen und aufzugeben. Und deins? Drachen töten?" lachte sie und grinste ihn frech an.

Sallidii

Den beleidigten Hasen weiter musternd hörte Illai Ne aufmerksam zu. "Das eigene Zuhause nach so langer Zeit zu verlassen, ist bestimmt schwer gewesen. Aber bei so viel Spannung, die die Welt zu bieten hat, hat es sich garantiert gelohnt!", entgegnete er selbstzustimmend. Als Kooneho ihn auf seine Abenteuer ansprach, flammte erneut etwas in Illai auf und er grinste stolz. "Nach meinem größten Abenteuer fragst du? Da muss ich sagen, hast du gut geraten, Ne! Aber einen schlichten wildgewordenen Drachen zu besiegen ist nicht die ganze Geschichte. Vielmehr war es ein Drache mit drei Hälsen und vier Köpfen. Einer erwischte mich sogar und trennte mir den Arm ab! Ich war dem Tode nah, doch dann sprachen die Götter zu mir und sagten, meine Zeit sei noch nicht gekommen. Sie ersetzten meinen Arm und ich konnte weiterkämpfen, und seitdem nennt man mich Illai die Meisterhand, die einen vierköpfigen Drachen tötete! Unglaublich, nicht wahr?", fragte die männliche Doll mit funkelnden Augen.

Nathalie

Kooneho schmunzelte kurz, doch anstatt ihn auf die Unglaubwürdigkeit seiner Geschichte hinzuweisen nickte sie einfach nur und sagte. ,,Das ist wirklich unglaublich. Dann scheinst du ja gut gerüstet für dieses Abenteuer zu sein." Dann flüsterte sie ihrem Häschen etwas zu, woraufhin dieser wieder schnaubte. Daraufhin blieb Ne stehen und streckte Illai den Kleinen etwas hin. ,,Magst du ihn jetzt mal streicheln? Er hat zugestimmt und kriegt nachher dafür eine extra Karotte." lächelte sie sanft. Ob seine Augen wieder so leuchten würden wie vorhin als er den Hasen zum ersten Mal sah oder wenn er von seinen Abenteuern erzählte?

Sallidii

Überrascht hielt die sonst hyperaktive Stoffdoll inne. "W-wirklich?", fragte er mit einem Gemüt, das fast an einen kleinen aufgeregten Jungen erinnerte. Überglücklich beugte sich der selbsternannte Held ein bisschen zum Hasen herunter und hob die Hand. Zärtlich tätschelte er dann den weißen weichen Pelz am Kopf und Rücken des Häschens. Vollkommen fasziniert murmelte er vor sich hin: "Weicher als jedes Kissen..." Fast schon wie in Trance strich er weiter durch das Fell. Das war tatsächlich sein erstes Mal, dass er ein Tier tätschelte.

Nathalie

Kooneho kicherte, als er auf einmal total aufgeregt nochmal nachfragte. ,,Ja wirklich. Glaubst du ich würde das zulassen wenn es nicht in Ordnung wäre?" Es war unheimlich niedlich anzusehen wie der große Illai auf einmal wieder zum kleinen Kind wurde und den Kleinen ganz verzückt streichelte. ,,Tiere scheinen eine beruhigende Wirkung auf dich zu haben" schmunzelte die Spiritdoll leicht. Vorsichtig nahm sie Illais Hand und legte sie auf die Schultern des Kaninchens. ,,Er mag es wenn man ihn dort streichelt. Die Stirn ist auch eine seiner Lieblingsstellen." Sie bemerkte wie sehr der Stoffdoll es genoss, also ließ sie ihn gewähren und ihrem kleinen Freund schien die Berührung auch zu gefallen. ,,Und ich hab ewig gebraucht ehe ich dich anfassen durfte. Wie gemein" Vorsichtig stupste Ne den Kleinen an der Nase an, woraufhin dieser wieder kurz schnaubte. Die Spiritdoll lächelte und wandte sich wieder an Illai ,,Ja er ist wirklich sehr flauschig. Aber bitte nicht als Kissen benutzen, das nimmt er dir übel. Und ich will dir auch nicht den Spaß verderben, aber wir müssen weiter. Du darfst ihn nachher nochmal streicheln, okay? Versprochen."

Sallidii

Illai lachte leicht, als Ne den Kommentar mit dem Kissen machte. "Das wäre wohl eher unbequem für ihn, was?", fragte er immernoch schmunzelnd. "Aber Tiere sind wirklich toll... Bis jetzt konnte ich sie nur aus der Ferne sehen." Stockend hielt er inne. "A-abgesehen von die Male, wo ich gegen sie kämpfen musste, natürlich!", setzte er geschwind nach und setzte sich dann zufrieden auf. "Du hast recht Ne, wir sollten wirklich weiter. Und danke dass ich dich streicheln durfte, der Herr!", sagte der Rosahaarige schief grinsend und schaute zur Richtung auf, in der sie anschließend weitergingen. Die Spitze des Berges schimmerte schwach in der entfernten Mittagssonne. "Dort! Ist das in der Ferne der Berg, nach den wir Ausschau halten sollten?"

Nathalie

,,Unbequem für ihn und tödlich für dich" rutschte es Kooneho heraus. Ihr Hase schnaubte zustimmend, woraufhin Ne kurz lachen musste. ,,Ist ja gut, ich hab ihm doch gesagt dass du kein Kissen bist. Ob er an seinem Leben hängt werden wir merken" schmunzelte die Spiritdoll und bedachte Illai aus den Augenwinkeln mit einem warnenden Blick, allerdings nicht ohne ein leichtes Grinsen auf den Lippen. Zudem war sie amüsiert von seinen stotternden Versuchen seine Erklärung zu retten. Trotz seiner unglaubwürdigen Geschichten imponierte es ihr wie fasziniert er von Tieren war und dies auch ehrlich zugab. Als er den Berg bemerkte sah Ne auf und wurde so aus ihren Gedanken gerissen. Noch ein Stück weit entfernt erhob sich dieser monströs vor ihnen und raubte der Doll kurz den Atem. ,,Ja, ich glaube das ist er. Himmel, er ist ja wirklich riesig. Aber ist wirklich nur seine Größe der Grund dafür dass kaum eine Doll ihn je bestiegen hat?" Fragend sah sie Illai an.

Sallidii

"Ausgeschlossen!", entgegnete die Stoffdoll auf Nes Frage. "Gemdolls sind eine mutige Spezies, schiere Größe verschreckt sie nicht. Genauso wenig wie uns!" Nicht zu wissen, was dort auf den beiden warten könnte, reizte Illai ungemein. Mit seiner Faust in der Höhe rief er hochmotiviert: "Die Macht in meinem Arm erzittert, er ist sich des Sieges bewusst! Fürchte dich, Berg, vor dem unbesiegbaren Illai dem Bergerzwinger und der mächtigen Ne die Hasenflüsterin!"

Nathalie

,,Eine mutige Spezies also... Mhm... Da hast du aber andere Dolls kennengelernt als ich" grinste sie schief. Weiter hörte sie ihm zu, diesmal musste sie sich allerdings beherrschen nicht laut loszulachen. ,,Der Berg fürchtet sich ganz bestimmt angesichts unserer überragenden Größe und einschüchternden Masse. Siehst du ihn lachen?" grinste sie und lief weiter.

Sallidii

Selbst Illai konnte sich einen Lacher nicht verkneifen. Zumindest zum Teil war er sich seines hervorstechenden Verhaltens bewusst. "Also ich höre ihn förmlich schon, wie er vor uns erzittert!", fügte die Stoffdoll selbstsicher hinzu. Als sie weiter liefen, kam auch der Berg immer näher und das Abenteuer erschien realer. Als sie ihn fast erreichten, war in einiger Entfernung ein schmaler Weg zu erkennen, der den Berg ein Stückchen hinauf führte. Viel mehr war auf Grund der vorangeschreiteten Tageszeit nicht zu erkennen. Gen Himmel blickend überlegte Illai laut. "Sind wir mutig und riskieren wir den Sprung ins Ungewisse, oder rasten wir? Eine schwierige Entscheidung..." Auf sein Kinn tippend überlegte er kurz und fragte Ne anschließend: "Was gedenkst du zu tun, werte Ne?"

Nathalie

Kooneho kicherte. ,, Wahrscheinlich fängt er gleich an zu schreien vor Angst. " Dann überlegte sie ebenfalls. ,,Wir wissen nicht ob wir auf dem Berg einen Unterschlupf finden und ob wir überhaupt hinauf kommen. Lass uns hier rasten und etwas essen, damit wir für den Aufstieg gerüstet sind. In Ordnung?" sah sie den rosahaarigen Doll fragend an.

Sallidii

Illai willigte ein. "Ja, das ist äußerst vernünftig. Genießen wir den schönen Abend und ziehen anschließend morgen weiter!", stimmte er zu und setzte sich an Ort und Stelle im Schneidersitz auf den Boden. "Mal sehen, was haben wir denn hier...", sprach die Stoffdoll zu sich selbst, als er blind in seiner Tasche wühlte. "Du musst wissen, dass ich eine begabte, von den Göttern gesegnete Konditorin kenne. Sie gab mir Speisen mit auf den Weg, die mich stärken werden! Möchtest du auch ein Stück Unbesiegbarkeit schmecken?", fragte Illai mit seinem typischen Grinsen im Gesicht und hielt Ne einen kunterbunten Muffin entgegen.

Nathalie

Kooneho setzte sich auf einen Stein gleich neben Illai und beobachte ihn interessiert beim Durchwühlen seiner Tasche. ,,E-eine Konditorin?" Mit leuchtenden Augen betrachtete sie das kunterbunte Gebäckstück was Illai ihr hin hielt und sah ihn nochmal fragend an. ,,Darf ich wirklich?" Er konnte gar nicht so schnell antworten, schon hielt sie den Muffin in den Händen und verschlang ihn mit wenigen Bissen. ,,Mmmmhhh... Lecker" murmelte sie zwischen zwei Bissen mit vollem Mund. ,,Du musst mich dieser meisterhaften Konditorin unbedingt vorstellen. Das war köstlich." seufzte sie zufrieden, während ihr Begleiter sie missbilligend ansah. ,,Oh.... Entschuldige.... Aber es hat so gut geschmeckt, ich konnte nicht widerstehen...." kratzte die kleine Hasendoll sich verlegen am Kopf, während ihr Begleiter sie mit Blicken zu durchbohren schien. Seufzend starrte Ne auf den Boden. Heut schien sie wirklich von einem Fettnäpfchen ins Nächste zu treten. ,,Ich werde wohl ein paar Beeren sammeln gehen. Willst du auch welche?" wandte sie sich nun an Illai.

Sallidii

Überglücklich sah die Stoffdoll Ne beim Verschlingen des Muffins zu. "Freut mich wahnsinnig, dass es dir schmeckt! Ich habe in meiner Tasche aber noch viel mehr davon, auch für deinen Freund und Helfer, den Hasen. Du musst also keine Beeren sammeln, wenn du möchtest! Ansonsten begleite ich dich auch gern.", erklärte Illai. Es wird schon dunkel und in der Dämmerung Beeren zu suchen, könnte gar nicht so ungefährlich sein. Da würde der angeblich erfahrene Abenteurer die Häsin doch nicht allein gehen lassen! Immerhin könnte sie sich verlaufen oder Schlimmeres.

Nathalie

Ihre Augen fingen an zu leuchten ,,Noch mehr?" Dann wurde sie rot. ,,Aber wir können dir das doch nicht weg essen. Und ich habe leider nichts was ich dir im Gegenzug geben kann, da ich vergessen habe irgendetwas für die Reise mitzunehmen. Normalerweise suche ich mir dann an Ort und Stelle Nahrung und die Dinge, die ich benötige. Und keine Sorge, du müsstest mich nicht begleiten, ich finde mich ganz gut in der Natur zurecht." Wieder sah sie ihren Begleiter an und streichelte ihm sacht über den Kopf. ,,Aber könnte ich vielleicht wenigstens etwas für meinen kleinen Freund haben? Er würde so gern mal kosten. Du darfst ihn auch füttern wenn du magst." Bittend sah sie Illai an.

Sallidii

"Ihr esst mir doch nichts weg, ich habe mehr als genug da! Außerdem kann ich die Muffins jederzeit in Docordis erneut kosten. Gern nehme ich dich daheim mal zu der guten Mayu mit, damit du auch ihre anderen Leckereien probieren kannst. Man kann den Lebensgeist in ihren frischeren Kreationen richtig schmecken! Oh, aber zurück zum Thema...", murmelte Illai und kramte einen zweiten Muffin hervor. Sachte brach er ein Stück ab und hielt es Nes kleinem Begleiter vor die Nase."Hier kleiner Racker, für dich! Wenn du das magst, kannst du den Rest vom energiespendendem Muffin auch haben."

Nathalie

,,Aber wir werden mit Sicherheit einige Tage unterwegs sein... Du wirst die Verpflegung für dich brauchen..." Dennoch war ihre Dankbarkeit und Freude kaum zu übersehen, als er ihrem kleinen Freund ein Stück Muffin hin hielt. Kaum hatte dieser es gesehen, war es im Bruchteil einer Sekunde auch schon in seinem kleinen Mäulchen verschwunden. Kooneho lächelte. ,,Ich soll mich von ihm aus bei dir bedanken, es schmeckt ihm sehr gut." Der Hase schnaubte zustimmend und wackelte etwas mit den Ohren. ,,Ich glaube du musst uns wirklich mal zu dieser Mayu mitnehmen. Wir würden uns beide sehr freuen" schmunzelte die Hasendame. Da schoss ihr ein Gedanke durch den Kopf. ,,Was hältst du von Muffin?" wandte sie sich an Illai und deutete auf den kleinen Hase zu ihren Füßen. ,,Du hast doch vorhin nach seinem Namen gefragt. Er hatte noch keinen. Wie wäre es mit Muffin?"

Sallidii

Etwas in Illais Augen flimmerte auf. "Ich habe zu seiner Namensgebung beigetragen? Oh, Muffin klingt wundervoll! Muffin der spirituelle Begleiter. Denkst du, er wird den Namen mögen?", versicherte er sich mit fragendem Ausdruck in seinem Gesicht. Da der Kleine den Muffin zu mögen schien, stellte die rosahaarige Stoffdoll ihm auch den Rest vor seine Nase, damit er ihn auffuttern konnte.

Nathalie

,,Also spirituell ist er ja eigentlich nicht" kicherte Kooneho. ,, Gefällt dir der Name auch?" wandte sie sich an ihren kleinen Begleiter, woraufhin dieser zustimmend schnaubte. Die Häsin lächelte. ,,Keine Sorge, der Name gefällt ihm. Dann sollst du ab jetzt Muffin genannt werden." Vorsichtig kraulte sie seine Stirn und zerkrümelte den Muffin etwas, sodass der Kleine ihn besser fressen konnte. ,,Danke." wandte sie sich nun an Illai und lächelte.

Sallidii

Überglücklich lächelte Illai zurück. "Dann hat sich die Reise ja schon gelohnt, Schatz hin oder her!", sagte er mit leichtem Stolz in seiner Stimme. Zufrieden lehnte sich die Stoffdoll zurück und legte sich auf den Rücken, um die ersten Sterne bewundern zu können. "Bist du dir sicher, dass du noch Beeren sammeln möchtest, Ne? Es wird immer dunkler, und selbst die mutigste Heldin braucht ihren energieerzeugenden Schlaf.", murmelte er mittlerweile schläfrig.

Nathalie

Illai schien sich genauso sehr über die gelungene Namensfindung zu freuen wie sie selbst, das machte die Häsin glücklich. Da sowohl sie, als auch Muffin nun gesättigt waren, war es auch nicht mehr nötig Beeren zu sammeln. Also antwortete sie auf Illais Frage mit ,,Nein, eigentlich nicht. Wir sind beide satt und das haben wir dir zu verdanken. Danke. Ausserdem hast du Recht, vielleicht sollte ich lieber morgen früh wenn es wieder hell wird suchen. Tut mir leid dass wir dir nichts im Gegenzug anbieten können." und seufzte. Muffin gähnte auch schon und so beschloss auch Ne, sich nun hinzulegen. Die Pflanzen die bei jedem ihrer Schritt unter ihren Füßen wuchsen boten sich wunderbar als Lager für die Nacht an und so lief sie noch kurz auf der Stelle um das Lager zu verdichten. ,,Seid mir nicht böse, liebe Blumen, es ist für einen guten Zweck." murmelte die Hasendoll leise und legte sich auf einer Seite des provisorischen Lagers nieder, in ihrem Arm den kleinen Hasen. ,,Willst du dich auch zu uns legen?" fragte sie Illai schläfrig. ,,Hier ist noch Platz für dich und das ist gemütlicher, als der harte Boden"

Sallidii

Mit bereits geschlossenen Augen entgegnete Illai auf Nes Bedenken: "Aber das ist doch halb so wild, ich brauche nichts im Gegenzug! Morgen machen wir erfrischt und gestärkt weiter, wo wir heute aufgehört haben." Als er dann jedoch merkte, wie unter den Schritten der Spiritdoll das Gras und die Pflanzen wuchsen, setzte er sich erstaunt auf und schaute ihr beim Herrichten ihres kleinen Lagers zu. Konnte sie das schon die ganze Zeit? "Unfassbar, besitzt du die Gabe der Magie?", fragte er schon fast wieder hellwach und ging zu ihr rüber, um das frisch gewachsene Gras begeistert zu mustern. Mit einer Hand strich er durch das weiche Grün und wurde auf Nes Frage hin plötzlich rot im Gesicht. "W-wird es denn in Ordnung für dich sein, wenn wir so dicht beieinander schlafen?"

Nathalie

,,Ja wahrscheinlich ist es Magie. Aber mit meinem Glaselement..." Sie tippte an ihren Hals, sodass ihr Blut darin etwas schwappte ,,hat es nichts zu tun." Sie drehte sich auf den Bauch und zeigte auf ihren Pummelschwanz, welcher ebenfalls von gelben Blüten durchzogen war. ,,Jeder unserer Art besitzt einen Schwanz, welcher von einer Pflanze bewachsen wird. Wenn wir laufen, hinterlassen wir Spuren dieser Pflanze automatisch dort wo wir aufgetreten sind. Für uns ist das keine Magie, sondern ganz normal, wir kennen es ja nur so. Außerdem hilft es uns die Natur noch schöner zu machen und auch an z.B. ausgedörrten Orten die Vegetation wieder herzustellen. Das ist unsere Gabe..." lächelte sie und strich sanft über die kleinen gelben Blüten an ihrer Seite. ,,Hast du das nicht mitbekommen?" Die Spiritdoll deutete auf den Weg den sie gekommen waren, welcher nun von einer schmalen Spur kleiner gelben Blüten und Gras gezeichnet war. ,,Siehst du? Es war schon die ganze Zeit so." Inzwischen war Muffin auch schon eingeschlafen und hatte sich ebenfalls in die weichen Pflanzen unter ihnen gekuschelt. Auch Konneho legte sich wieder auf den Rücken und beobachtete kurz die Sterne, bis Illais Frage dafür sorgte dass sie ihn überrascht ansah. Dabei entging ihr natürlich nicht dass er etwas errötet war. ,,Nein ich habe kein Problem damit, sonst hätte ich es dir ja nicht angeboten. Aber du musst natürlich nicht, wenn es dir unangenehm ist, ich dachte nur hier ist es vielleicht zumindest etwas gemütlicher als auf der Erde, auf der du liegst" lächelte Kooneho wieder.

Sallidii

Besonders aufmerksam und interessiert hörte Illai Kooneho zu. So viel wusste er noch nicht über die unterschiedlichen Materiale der Dolls, dabei ist es so unglaublich spannend! Vor allem die Spiritdolls scheinen etwas ganz Besonderes zu sein. "Nun ja...", murmelte die Stoffdoll kleinlaut in seinen Schal, "also solange es dich nicht stört, stört es mich auch nicht!" Mit einem Lächeln legte er sich zu ihr und verschränkte die Hände hinter seinem Kopf. "Götter, es ist wirklich unglaublich bequem! Wie ein Bett...", platzte es aus ihm heraus. Lächelnd schloss er erneut seine Augen. "Der Tag heute war toll... Ich habe so viel Neues sehen können. Danke dafür..." Er gähnte. "Wir sehen uns dann morgen ja?

Nathalie

,,Oh ja das ist es" murmelte Elayne schläfrig. ,,Ich habe noch nie in einem Bett geschlafen. Ist das wirklich so gemütlich?" Die Augen fielen ihr zu, dennoch nickte sie zustimmend mit dem Kopf. ,,Ja der Tag war wirklich toll. Wir danken dir auch. Jetzt lass uns schlafen, wir haben morgen einen langen Tag vor uns. Gute Nacht, Schlaf gut." waren ihre letzten Worte, bevor sie in den Schlaf fiel.