Phobos Stories


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4 years, 28 days ago
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Chapter 1
Published 4 years, 28 days ago
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exclusively written by livanas

877 Words

Atlacoya gives birth to her son Phobos.

https://www.deviantart.com/livanas/art/Angstmacher-Atlacoya-783304885

Angstmacher (LivanaS)


Gähnend streifte die große Fähe durch den verschlafenen Urwald - überall hing noch Dunst über dem Waldboden und nur vereinzelt waren einige Schreie der Vögel zu hören. Gemächlich ging sie den üblichen Pfad hinunter zum Fluss, um ihren Durst zu stillen, wo sie auch auf Ivy stieß, die bereits auf den Beinen war.

"Guten Morgen", grüßte Atlacoya die hübsche Alpha Fähe und gesellte sich lächelnd zu ihr.

"Guten Morgen, Yaya", lächelte Ivy. "Wie geht es dir heute?"

Wie zur Überprüfung warf die Piebaldfähe einen Blick auf ihren runden Bauch. Sie war wieder trächtig geworden und erwartete ihren zweiten Wurf mit Dexter. Allerdings schien dieser kleiner auszufallen, denn ihr Bauch war nicht so entsetzlich aufgebläht wie zu ihrem ersten, obwohl sie bereits kurz davor stand zu werfen.

"Sehr gut eigentlich", lächelte sie zuversichtlich. "Momentan habe ich immer wieder mal ein paar Wehen aber nichts Besorgniserregendes. Müsste aber demnächst losgehen."

Sie beugte sich hinunter zum Fluss und stillte ihren Durst.

"Ich hoffe nur, dass der Zeitpunkt nicht schlecht ist", seufzte sie danach und Ivy sah sie verständnisvoll an, denn die Ereignisse mit Cashew lagen erst ein paar Tage zurück und Mandevi und Janus waren wieder zurück zu ihrem alten Rudel gegangen, da die Welpen aus dem gröbsten raus waren. Beruhigend drückte sie sich an Yayas Flanke.

"Es wird schon alles gut gehen", schnurrte sie. "Unsere jüngsten machen doch erhebliche Fortschritte und seit dem Vorfall mit Shiva bemühen sie sich erst recht, dem Rudel zu helfen. Raudin, Kirjava, Alice und ich lassen auch nichts auf uns kommen. Die einzige, um die ich mir ernsthaft Sorgen mache ist Irisa ..."

Atlacoya blickte Ivy ebenso besorgt an. Sie kannte Irisa, seit sie mit Cashew sehr jung und verletzt in dieses Revier gespült wurden und hatte sie wirklich lieb gewonnen. Umsomehr sorgte ihr jetziger Zustand für Sorge und einzig Alice schien irgendwie an sie heranzukommen. Zu den anderen schottete sie sich komplett ab, wirkte oft gestresst und fertig, wenn man sie mal zu sehen bekam. Und sie mussten einfach hoffen, dass wenigstens ihre Schwester ihren Draht zu ihr behielt.

Doch Ivy hatte schon recht ... sie würden das schon meistern.


Bald darauf war es auch soweit. Die Geburtswehen traten mitten in der Nacht ein, doch Atlacoya hatte keine Sorgen. Nach einer Geburt von ganzen fünf Welpen, fühlte sich diese hier wie ein reiner Spaziergang an. Dexter wartete angespannt vor dem Nest, da er seine Tradition nicht brechen wollte - er fürchtete, dass Unglück kommen würde, wäre der Vater bei der Geburt anwesend. Yaya fand das natürlich albern, doch sie beklagte sich nicht, da sie unter Schmerzen doch lieber ihre Ruhe hatte.

Doch wie bereits vermutet war diese Geburt sehr leicht. Nach einem kleinen Fellbündel war Schluss. Liebevoll beugte sie sich über den kleinen Welpen und putzte ihn zärtlich sauber, bis sein Fell ganz flauschig wurde. Er war sehr ruhig, doch sein Schnurren sagte ihr, dass der Kleine in Ordnung war. Wieder mal ein Rüde ... Atlacoya lächelte schief, doch sie war natürlich glücklich über ihren gesunden Sohn.

"Du kannst reinkommen, Dexter", lächelte Atlacoya sanft und vorsichtig, beinahe scheu trat Dexter ins Nest.

Fasziniert beugte er sich über den kleinen Welpen und schnupperte an ihm.

"Ein kleiner Rüde", sagte Yaya schnurrend und sah, wie Dexters goldene Augen vor Stolz strahlten.

"Er ist wundervoll!", freute er sich und drückte sich an seine Partnerin. Schnell legte er sich hin und hob den Kleinen an seine Zitzen, wo er auch sogleich zu trinken begann, als ein Kratzen an der Höhle zu hören war.

"Mama ...", füsterte eine Stimme. "Können wir reinkommen? Ist er da?"

"Kommt rein!", rief Yaya mit gedämpfter Stimme und etwas überrascht, als ihre fünf Spösslinge eintraten. Sie passten gerade so alle herein - vermutlich hatten sie es gehört und wollten ihr Geschwisterchen sehen.

Huaca trat vor und stupste seine Mutter kurz an.

"Geht es dir gut?", fragte er selbstverständlich und Yaya nickte.

"Natürlich, schaut nur ... euer kleiner Bruder", sagte sie und die fünf traten lansam näher.

"Er ist so klein", staunte Marasa. "Sicher hat er ganz winzige Knochen!"

Helianthus schnupperte neugierig an ihm, machte dann Platz für Daragh, der ebenfalls an ihm roch, als der Kleine plötzlich von Dexter abließ und blindlings fauchte. Daragh schreckte zurück.

"Woah!", keuchte er und Anis legte seinen Kopf schräg.

"Sag nicht, der Winzling hat dir Angst gemacht?"

Daragh schmollte. "Der hat einfach gefaucht! Du wärst auch erschrocken, wenn dein Gesicht genau davor gewesen wäre."

"Hey, streitet doch nicht", schlichtete Helianthus schief lächelnd. "Vermutlich wollte er einfach nur seine Milch verteidigen."

"Dann nennen wir ihn doch Phobos", schmunzelte Atlacoya. "Unser kleiner Angstmacher."

Dexter starrte sie groß an, hatte er doch vermutlich gehofft seinem Spross wieder einen Pflanzennamen zu geben, doch in Anbetracht, dass Yaya nur Marasa benannt hatte, schwieg er - es war doch gerecht.


Am Morgen darauf besuchten auch die anderen den kleinen Neuankömmling. Jeder beglückwünschte die frischen Eltern, auch wenn in Anbetracht des zurückliegenden Vorfalls die Stimmung etwas gedrückt schien. Vor allem Alice und Kirjava wirkten etwas geknickt aber ehrlich erfreut für Dexter und Yaya. Niemand konnte es ihnen verdenken, waren ihre ersten Enkel doch etliche Weiten von ihnen entfernt. Auch Shiva wollte den neuen Welpen nicht sehen und Lydia entschuldigte ihre Schwester, doch auch ihr machte keiner einen Vorwurf. Das alles musste ersteinmal wieder einpendeln.