Eclipse Event Stories (NOT CANON)


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4 years, 28 days ago
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Published 4 years, 28 days ago
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stories of multiple characters in their eclipse event, all non canon!

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Author's Notes

1309 words

ruvik talks to the two strangers and finds out more about the weird Tatra. but despite his curiosity and interest in the blind Saliko, he decides to stay as the two travel to Minas' home.

https://www.deviantart.com/chocolatesparerib/art/Ruvik-Eclipse-S2P2-784248388

Ruben 2


Der Albino blickte auf die Fremden herab, auf seinem Felsen fühlte er sich sicher vor den Streithähnen. Das Fell des Mayur war immer noch aufgestellt als er sich Ruvik zuwandte, doch der knochenweiße Rüde ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Gelassen wanderte sein Blick über die beiden Fremden und er analysierte die Situation. Der Mayur war sichtlich aufgebracht und gut durchtrainiert, weshalb er es sich nicht mit ihm verscherzen sollte. Der Tatra allerdings schien...merkwürdig. Trotz seiner misslichen Lage schien er nicht wirklich Angst zu haben und blinzelte Ruvik freudig entgegen, doch seine Pupillen waren so hell und leer wie die Mittagssonne, deren Strahlen er sich sein Leben lang nie aussetzen konnte, da sie ihn schwächte und die Haut unter dem dünnen Fell verbrannte. Der weiße Kumba runzelte die Stirn.

«Was bezweckt ihr beiden Gestalten hier? Ihr seid weit weg von eurer Heimat.»

Der Tatra lächelte ihn freundlich an, während der Mayur ihn abfällig musterte.

«Die wichtigere Frage ist was DU darstellen sollst? Hat die Sonne dich ausgebleicht oder was?»

Ruvik starrte ihn an, seine leuchtenden Augen durchdrangen den Fremden wie Dolche, doch seine Stimme blieb weiterhin ruhig, wenn auch emotionslos.

«Oh ein Spaßvogel. Pass auf dass du dir deine Zunge nicht abbeißt mit deinen schnippischen Bemerkungen.»

«Pass auf was du sagtst, du Mutant! Komm runter und du darfst selbst rausfinden wie sich das anfühlt die Zunge zu verlieren!»

Sein Schweif sauste hin und her als der grüne Rüde immer aufbrausender wurde. Dann nickte Ruvik zu dem blinden Saliko und starrte ihn an.

«Sehr interessant! Bist du schon von Geburt an blind oder ist dir dieses Schicksal auferlegt worden?»

Der Tatra wirkte leicht verwirrt auf diese merkwürdige Frage, antwortete jedoch höflich.

«Ich wurde so geboren, wie alle in meinem Tribe. Alle in meiner Familie sind blind, doch es fehlt uns an nichts. Mein Name ist Minas übrigens.»

Der Mayur wirbelte herum und fixierte wieder seinen eigentlichen Gegner.

«Aha! Also doch! Ich wusste dass etwas mit dir nicht stimmt!»

«Was meinst du?»

«Das ist doch nicht normal! Ein kompletter blinder Stamm! Hab ich noch nie gehört.»

Ruvik meldete sich wieder zu Wort.

«Du wirkst nicht so als hättest du überhapt das Fassungsvermögen um eine solche Möglichkeit in Betracht zu ziehen, oder gar sie zu verstehen.»

«...Was?»

«Genau, danke für die Bestätigung. Zurück zu dir, Minas. Welche Begebenheit hat dich hier in die Wüste verschlagen?»

«Ich bin ein Sucher in meinem Stamm und war unterwegs um zu 'finden'.»

«Was zu finden? Mehr verrückte Vögel für deinen Tribe?»

«Oh nein, nein! Wir haben genügend treue Vögel Zuhause, mehr brauchen wir nicht.»

«Also gibst du zu dass du was mit ihnen zu tun hast?!»

«Mit wem?»

«DEN VÖGELN, VERDAMMT!»

Der Mayur hatte nun völlig die Nerven weggeworfen und knurrte den Tatra furios an, sein Maul nur Schnurrhaare weit vom Gesicht des Anderen entfernt. Ruvik konnte sehen wie der Rüde mit der Schnippe auf der Nase bei jedem Wort spuckte und war angeekelt von dessen vulgären Verhalten, doch froh nicht derjenige zu sein der angespuckt wurde. Minas hingegen zuckte nicht einmal mit der Wimper und lächelte weiterhin. Der Albino fragte sich inzwischen ob der Blinde völlig irre oder einfach nur zu naiv war um zu merken dass ihm der Mayur an die Gurgel wollte.


«Wir trainieren die Vögel, sie helfen uns in allen Lebenslagen! Und das alles schon sehr, sehr lange. Mein Stamm lebt sein vielen Generationen in einem gigantisch hohen Baum! Es war nur eine Frage der Zeit bis wir und mit den Vögeln, welche den Baum mit uns teilten, angefreundet haben. Es ist wahrlich eine Bereicherung für unser Leben.»

«Erzähl mir nicht wie man Hühner herdet sondern warum du denselben Schimmer in den Augen hast wie die verrückten Biester?! Sag bloß ihr teilt euch nicht nur den Lebensraum sondern auch die Abstammung!»

Minas schüttelte den Kopf.

«Keinesfalls, das würde nicht funktionieren. Nein, unsere Augen sind nicht nur blind sondern auch rot! Von allen Mitgliedern meines Stammes. Ich kann nicht verstehen warum das solchen Aufruhr verursacht, da ich nicht weiß was so anders an roten Augen ist, aber ich hab schon öfters gehört dass es 'gruselig' aussieht?»

«Erzähl mir was Neues, Blindschleiche!»

Das Fell des Mayurs richtete sich erneut auf und er sah noch größer aus als vorher.

«Jedenfalls ist es nicht gefährlich oder ansteckend oder so, also keine Sorge.»

Er lächelte immer noch strahlend von einem Ohr zum anderen, zuckte jedoch dann mit den Schultern.

«Ich nehme an den Vögeln geht es ebenso. Manche haben rote Augen, andere nicht. Das ist einfach so.»

«Aber die Viecher greifen alles an was sich bewegt! Das haben sie nciht gemacht als noch keine rotäugigen Vögel hier waren!»

«Unsere würden uns niemals angreifen, keinesfalls. Vielleicht mögen sie dich einfach nicht. Hast du's schon mal mit Echsen versucht? Könnte besser funktionieren.»

Der Tatra bereute den letzten Satz sofort als er den heißen Atem des Rüden neben ihm im Nacken spürte. Er stotterte, doch versuchte sich die Nervosität nicht anmerken zu lassen.

«Ähm...aber vielleicht möchtest du es ja auch mit unseren Vögeln versuchen? Sie sind völlig handzahm und machen alles was man ihnen sagt. Ich kann dich zu meinem Stamm bringen wenn du willst, dann kannst du selbst sehen dass sie uns kein Haar krümmen würden.»

Nun grinste auch der Mayur.

«Also gut, das lasse ich mir nicht entgehen. Und wenn du versuchst irgend ein krummes Ding abzuziehen, dann ziehe ICH dir dein Fell ab, alles klar?»


Minas nickte schnell, dann blickte der Mayur zu dem Albino hinauf, der immer noch schweigend aber aufmerksam auf dem Felsen saß.

«Was ist mit dir, kommst du auch mit? Ich bin sicher diese Krüppel haben noch Platz für einen von ihnen.»

Ruvik starrte den unhöflichen Saliko durch halb zugekniffene Augen an und rümpfte die Nase.

«Meine Gehirnzellen sterben bereits ab wenn du mit mir sprichst. Sicher nicht, aber danke für das Angebot.»

Der letzte Teil war an Minas gerichtet, doch er wirkte weder sehr dankbar, noch so als hätte er wirklich interesse an dieser Reise gehabt. Seufzend erhob sich der Tatra und foderte den Mayur mit einem Schwanzschnippen zum gehen auf.

«Na gut, dann gehen wir. Je früher wir abreisen, desto schneller sind wir da.»

Der Mayur warf noch einen letzten abfälligen Blick auf den Albino, dann drehte er sich um und folgte dem braunen Tatra mit der Schultermähne ohne ein weiteres Wort.

Während die beiden Fremden sich langsam auf den Weg machten blieb er zurück und beobachtete sie. Ein Stamm voller blinder Salikos, welche wilde Tiere trainierten...das war schon sehr außergewöhnlich und weckte seinen Wissensdrang, doch er wusste die Reise würde Tage dauern und er wollte nicht riskieren in einer fremden Umgebung plötzlich in der Sonne zu stehen oder zu verhungern. Als Albino hatte Ruvik es nicht leicht, doch er war es inzwischen gewohnt in der Wüste, doch die Umstellung an eine neue Region wäre sicherlich tückisch. Er hebte den Blick gen Himmel und betrachtete den Sternenhimmel für eine Weile. Er hatte noch genug Zeit um ein wenig zu jagen bevor er sich wieder zurückziehen musste, gefangen in seinem Körper und der stetigen Furcht dem hellen Tageslicht ausgesetzt zu sein. Er war sich nicht sicher ob er den fremden Tatra bemitleiden oder beneiden sollte. Zum einen konnte dieser sich frei in der Welt bewegen und gehen wohin er wollte. Auf der anderen Seite war er noch mehr eingeschränkt als Ruvik, welcher nur Einbußen in Ausdauer und das Jagen in der Nacht beachten musste, während dieser einen seiner Sinne komplett verloren – oder eher niemals gekannt hatte. Er erhob sich und streckte seine Beine. Die Narbe in seinem Gesicht machte ihm das Leben auch nicht unbedingt leichter. Er war entsetzlich entstellt und versteckte sich vor der Welt. Niemand respektierte ihn und die meisten die ihn sahen waren entweder verstört oder behandelten ihn wie einen schutzlosen Welpen. Er konnte auf sich selbst aufpassen, doch dies schienen viele einfach nicht begreifen zu wollen.