Louwoda Pack


Authors
QuilaHyrenn
Published
4 years, 29 days ago
Updated
4 years, 29 days ago
Stats
4 7332

Chapter 1
Published 4 years, 29 days ago
1997

stories with and about louwoda pack

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Author's Notes

1851 words (solidarity)

Ahena births two whelps in the middle of a storm as she dies, Tegan finds them and brings them to Asa, in hopes he'll take care of the little pups. Despite all odds, he agrees.

https://www.deviantart.com/chocolatesparerib/art/Sturmkinder-Tegan-Asa-Elijah-Salvador-790341694

Sturmkinder I


Ein rasender Sturm wütete über Ibea in der letzten kalten Nacht der Frostzeit, doch im Gegensatz zu den Wäldern des Nordens hatte der Dschungel seine grüne Pracht nicht verloren. Die hohen Bäume bogen sich im Wind unter der Last der Böen und Äste flogen durch die Luft. Einer davon krachte mit lautem Getöse auf den Boden und ein einsamer Mayur konnte gerade noch ausweichen, bevor dieser von dem Geschoss erschlagen wurde. Es war eine limettengrüne Fähe mit kleiner, weißer Schwanzspitze, leicht dunklerem Nacken und kleinen dunklen Punkten. Ihr runder, heller Bauch war verkrustet mit Schlamm, ebenso wie ihre dunklen Beine, welche erschöpft durch den Urwald stolperten, auf der Suche nach Unterschlupf. Die Wehen des schwangeren Weibchens hatten eingesetzt und sie musste schnell einen vom Unwetter sicheren Ort finden um zu gebären, da ihre Jungen nicht auf das Ende des Sturms warten würden bevor sie zur Welt kämen.

Der Regen durchnässte das Fell der Fähe bis auf die Knochen und sie wirkte viel kleiner und dünner als sonst. Ihr Körper war stark geschwächt und sie kämpfte mit jedem weiteren Schritt, doch nicht für sich, sondern für ihre Jungen. Endlich fand sie einen großen, knorrigen Baum mit einer Mulde unter den massigen Wurzeln und steckte hoffnungsvoll den Kopf in den Bau. Doch plötzlich schnellten spitze Zähne auf sie zu und erwischten sie am Vorderbein. Ein Kaiman hatte den Unterschlupf für sich beansprucht und verteidigte diesen nun erbittert, sodass das Weibchen keine andere Chance hatte als zu kämpfen. Sie versuchte den Nacken der Echse zu beißen, doch die Schuppen waren zu dick und sie konnte die Haut des Tieres nicht mit ihren Zähnen durchdringen. Der Kaiman hingegen biss immer und immer wieder auf die Fähe ein bis sie blutüberströmt war und ihre Beine zitterten. Sie wusste sie musste das Tier irgendwie auf den Rücken drehen um an den ungeschützten Bauch des Reptils zu gelangen. Mit einem kräftigen Tritt gegen den Kopf konnte sie den Kaiman kurzzeitig außer Gefecht setzen und nutzte ihre letzte Kraft um das Vieh mit den Reihen an spitzen Zähnen umzuwerfen. Sie biss so stark sie konnte auf den Hals des Biestes ein und merkte nach kurzer Zeit und einigen Zuckungen des Reptils wie langsam das Leben aus dem Körper des schuppigen Tieres schwand, bis es völlig aufhörte sich zu bewegen. Nun war die Fähe entgültig am Ende, die Wehen ließen sie sofort zusammenbrechen als sie in den Bau kroch und sie lag schwer atmend in dem kalten, nassen Loch, die Leiche des Kaimas vor dem Eingang. Sie spürte das erste Junge kommen und wand sich unter Schmerzen. Dies war nicht ihre erste Geburt, doch irgendetwas stimmte nicht. Sie untersuchte den Bau flüchtig und fand einen losen Ast, welchen sie zwischen ihre Kiefer nahm und zubiss um sich von ihre Leiden abzulenken. Der kleine, schwarze Welpe plumpste zu Boden und sie nahm ihn sofort auf und legte ihn neben ihren Kopf um ihn zu putzen bis er trocken und flauschig war und anfing leicht zu quieken. Dann spürte sie weitere Wehen und gebar ein weiteres kleines Fellbündel, wiederholte den Vorgang um zu sehen ob der zweite Welpe gesund war und es ertönte erneut ein japsender Laut von dem Welpen. Sie spürte dass noch ein letztes Junges kommen würde und presste mit aller Kraft, doch der Kleine kam nicht. Sie versuchte es immer und immer wieder, aber ohne Erfolg. Panik machte sich in der Fähe breit, denn sie ahnte der Welpe könnte sterben, doch sie wusste nicht dass es bereits zu spät war. Kydos hatte das ungeborene Junge bereits zu sich geholt und die Anstrengungen und Verletzungen ließen auch das Leben der Mutter schwinden.


In der Nähe wanderte eine weitere einsame Fähe durch das Gebiet, welches von dem Sturm heimgesucht wurde. Es war eine junge, doch starke Kumba Dame, welche ihr Territorium und deren Einwohner, mit denen sie sich das Revier teilte, auf Schäden untersuchte und nach dem Wohl ihrer Schützlinge sehen wollte. Ihr kurzes, grünes Fell, welches mit weißen Flecken geziert war, war bereits klatschnass, doch es kümmerte sie kaum, und ihr Blick glitt die Pfützen am Boden entlang um die kleinen Krabbenartigen Tiere zu finden um die sie sich sorgen machte. Doch plötzlich hörte Tegan einen schmerzerfüllten Schrei der die Luft zerriss und sie blickte sich verwirrt um. Sofort begann sie den Ursprung des Lautes zu finden und preschte durch das Unterholz. Schnell erreichte sie den Unterschlupf des Mayurs, kletterte stirnrunzelnd und vorsichtig über den toten Kaiman und blickte in die Höhle. Trotz des Regens hing der Geruch von Angst und Blut in der Luft und Tegan machte sich auf alles gefasst, außer auf das was sie schließlich fand. Eine Fähe mit tiefen Wunden lag regungslos in dem Bau. Tegan untersuchte den Körper und merkte dass dieser noch warm war, doch das Weibchen war tot. Der birnenfarbige Piebald wollte gerade wieder gehen, da sie nichts mehr tun konnte, da hörte sie plötzlich ein leises, jämmerliches Jaulen und blickte sich erneut verwirrt um. Da entdeckte sie zwei schwarzen Welpen, eben erst geboren, eng in das Fell ihrer Mutter gekuschelt. Sie lebten noch und Tegan wusste sie könnte die Jungen nicht zum sterben zurücklassen, also hob sie beide behutsam auf und, mit einem letzten traurigen Blick auf den toten Mayur, drehte sie sich um und kroch aus dem Bau. Um den Welpen eine Überlebenschance zu geben brauchten diese jedoch schnell Milch, also hatte Tegan einen neuen Auftrag. Sie musste so rasch wie möglich ein Männchen finden der die beiden säugen würde. Sie hatte vor einigen Monden einen Einzelgänger an der Grenze ihres Reviers entdeckt, welcher sich ebenfalls hier niedergelassen hatte und rannte sofort in die Richtung, wo sie ihn damals gefunden hatte.


Der Sturm hatte sich etwas gelegt als sie an dem Revier des Männchens ankam. Sie war nun genau an dem Ort, an dem das dichte Blattwerk des Dschungels spärlicher wurde und der sandige Boden der Wüste sich breit machte. Sie rannte ins Freie und sah sich beklommen um, die beiden Winzlinge baumelten aus ihrem Maul, jammerten nach ihrer Mutter und nach Nahrung. Eine Weile suchte Tegan verzweifelt nach einem Lebenszeichen des Fremden, bis sie endlich seinen Geruch wahrnehmen konnte und der Duftspur folgte. In der Ferne sah sie etwas rotes durch den Sand preschen, genau auf sie zu, und sie blieb stehen, unsicher ob es eine gute Idee war hierher zu kommen. Der Kumba Rüde verlangsamte seinen Schritt als er näher kam und begutachtete die Fähe mit einer hochgezogenen Braue.

«Wir kennen uns doch, oder? Was machst du hier?»

«Ich brauche deine Hilfe. Ich habe diese Welpen gefunden und sie brauchen dringend Milch!»

Sie hatte die beiden immer noch im Maul und ihre Stimme war gedämpft vom Fell der Babies. Er betrachtete nun die Kleinen und schnüffelte vorsichtig an ihnen, doch ihr Geruch schien wirklich nicht der der grünen Fähe vor ihm zu sein.

«Ich bin mir nicht sicher ob ich da helfen kann, ich hatte noch nie Welpen.»

«Bitte, du musst es versuchen! Sie brauchen dich!»

Sie legte ihm die Jungen vor die Pfoten und, mit einer aufmunternden Geste, deutete ihm sie zu putzen. Der Rüde war sehr zurückhaltend, das ganze hatte ihn sehr überrascht und sein typisches Selbstbewusstsein hatte ihn verlassen. Doch trotzdem legte er sich zu den Welpen und begann sie abzulecken. Es war ein merkwürdiges Gefühl sich um die Welpen einer Fremden zu kümmern, doch sie waren noch so klein und hilflos dass der Silberne mit dem gestreiften Schlangenmuster nicht anders konnte als Mitleid zu empfinden. Nach einer Weile durchbrach er endlich die Stille.

«Gut, ich werde es versuchen.»

Tegan strahlte das Männchen erleichtert an und schnurrte zufrieden.

«Es sind Mayur Welpen, also sollten wir sie wohl im Dschungel großziehen, außerdem ist mein Revier ist groß und es gibt Beute im Überfluss, sodass wir es nicht so schwer hätten genügend für die beiden zu fangen. Was meinst du?»

Er nickte.

«Ja, ist sicher das Beste für die beiden.»

Die zwei Erwachsenen schnappten sich jeweils einen der Welpen und begannen die gemeinsame Rückreise zu Tegans Territorium. Alle beide waren sich nicht sicher ob dieser überstürzte Zusammenschluss mit einem Fremden eine gute Idee war, doch sie vertrauten darauf dass Kydos ihnen den rechten Weg weisen würde. Außerdem war das Leben der Kleinen wichtiger als alles andere, da waren sie sich sicher.


Einige Viertelmonde waren vergangen und Asa hatte schnell Gefühle für die Welpen entwickelt und sein Körper dadurch mit der Milchproduktion begonnen. Am Anfang mussten sie die Kleinen noch mit Kräuterpaste großziehen, doch als der Rüde endlich genug Milch hatte um die beiden zu säugen wuchsen sie rasant und legten endlich ordentlich an Gewicht zu. Beide waren Rüden, hatten die Namen Elijah und Salvador erhalten und waren gesund und munter.

Doch einer der Welpen, Elijah, hatte inzwischen merkwürdige helle Stellen an Schnauze und Füßen bekommen, weshalb die Zieheltern annahmen er wäre ein Piebald.

Tegan und Asa lagen faul unter dem Überhang den die Fähe vor langem als ihren Bau auserkoren hatte, die Welpen an ihre Pelze geknuddelt, doch in letzter Zeit zappelten die beiden immer Unruhiger. Ihre blauen Augen waren bereits geöffnet und als an diesem Tag schließlich Salvador von seinen Zieheltern weg krabbelte und sich auf die Füße kämpfte betrachteten Tegan und Asa den Kleinen liebevoll. Kurze Zeit später folgte auch Elijah seinem Bruder, und beide standen immer wieder auf, nur um nach einem kleinen Schritt wieder auf den Boden zu plumpsen, doch sie hatten offensichtlich Spaß und große Willenskraft. Salvador fiepte fröhlich vor sich hin, während Elijah langsam zu Tegan zurückgetapst kam und ihr direkt in die Augen blickte. Es schien beinahe als wollte er ihr etwas sagen, war allerdings noch zu jung um die Worte zu formen. Behutsam streichelte die grüne Fähe über das kurze Fell des Kleinen und betrachtete seine hübschen, weißen Flecken, während Asa über den Pelz seines Bruders leckte. Auch die beiden Erwachsenen waren sich in der Zeit als sie die Welpen großzogen näher gekommen und verstanden sich inzwischen ausgezeichnet. Die birnenfarbige stupste den Schlangensaliko neckisch in die Seite, doch er reagierte nicht darauf, sondern murmelte nur leise vor sich hin.

«Ich wünschte sie könnten ihre wahren Eltern eines Tages kennen lernen. Sie werden sie sicher schmerzlich vermissen.»

«Sie haben doch uns, wir sind jetzt ihre Eltern.»

«Aber das ist nicht dasselbe…»

Asa wirkte leicht bedrückt, offensichtlich beschäftigte ihn dies schon eine geraume Weile. Die Kumba Dame legte vorsichtig ihren Kopf auf seinen Rücken und er stieß sie nicht weg. Ihre Nähe war wie Balsam für seine Seele, nachdem er beinahe sein ganzes Leben lang alleine gewesen war, doch davon wusste sie noch nichts. Es war die Seite an ihm die er niemandem zeigen wollte.

«Ihr Vater könnte noch da draußen sein. Wir sollten ihn finden.»

«Wenn er noch lebt werden sie ihn selbst eines Tages suchen, falls sie das wollen. Es liegt nicht an uns.»

Die Welpen waren nun müde von der Anstrengung und kuschelten sich beide wieder zwischen ihre Zieheltern und schliefen schnell ein. Ihre winzigen Körper hoben und senkten sich als sie ruhig atmeten und, wie hypnotisiert von der Ruhe die über ihnen allen lag, schliefen auch Asa und Tegan schnell ein, die Süßen gut behütet zwischen sie gebettet.