Very Large Epic Quest


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Chapter 3
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Author's Notes

In diesem Teil passiert echt überhaupt gar nichts

Dieser Text wird durch subtile Produktplatzierung unterstützt.

Teil 3 – Die Suche


Unsere Heldinnen hatten den Kampf mit Maxipüffy ohne Triumph verlassen, waren jedoch um eine Erfahrung reicher: Sie kannten seinen Schwachpunkt und dieser würde sein Ende sein.

„Wir müssen schnell in die Elfenstadt. Neue Waffen und Vorräte kaufen, außerdem haben die da ein ganz tolles Nagelstudio. Sehr geschmackvoll eingerichtet und nur Profis an der Arbeit.“, sprach Shishi, während sie behutsam ein langes Stück nassen zerkauten Umhangs aus dem Ziegendingmaul zog.
„Wie sollen wir da so schnell hinkommen“, keuchte Zele, merklich geschwächt aber nach wie vor zielsicher und entschlossen.
„Wie haben doch jetzt unser treues Reittier“, sprach Tani, wurde von Shishi jedoch schnell unterbrochen, die sich heimlich auf der Ziege niedergelassen und sich ausgebreitet hatte.
„Sorry Mädels, auf unserer Autoalternative ist nur Platz für eine Person und ich glaube ich brauche das jetzt am dringendsten. Mir ist schon ganz schwummerig.“
Zele und Tani sahen sich unsicher aber verständnisvoll an. Sie wussten, wie wichtig Shishi ihre Nägel waren.
„Ok dann nehme ich das hier.“ Zele schuppste einen kleinen blonden Jungen mit grüner Mütze und Tunika von seinem braun-weißen Pferd. Der Junge landete schluchzend mit dem Knie auf einer kleinen blauen Fee, die sofort zermatscht wurde. In seiner Tasche hatte er einen Zott Sahnejoghurt, dessen Inhalt sich klebend über seine Ausrüstung ergoss.
„Gehört das Pferd keinem?“, fragte Shishi nachdenklich mit weiterhin besorgtem Blick auf ihre Fingernägel.
„Nein“, antwortete Zele und sattelte auf. „Was ist Tani, möchtest die den ganzen Weg zu Fuß gehen?“
„Huftiere als Reitwerkzug zu missbrauchen ist rassistisch.“
„Ja, aber so bequem.“
„Auch wahr.“, sagte Tani und setzte sich zu Zele aufs Pferd.
Tani berührte behutsam den Pfeil in Zeles Kopf.
„Auch wenn wir geschwächt sind, sollten wir nicht zu viel Zeit verlieren. Maxipüffy ist ein Drittel Maxipad, das Blut wird bald versiegen“
„Nimmt die Regel da auf, wo sie entsteht.“, scherzte der kleine Junge am Boden. Niemand lachte.
„Tani.“, sagte Shishi bestimmt mit einem wütenden Unterton in der Stimme „Es gibt Dinge, die einfach wichtiger sind als Maxipüffy“. Sie schaute verstohlen auf ihre Nägel und seufzte. Sie hatte keine Kraft mehr, um weiter zu diskutieren.
Mit diesen Worten machten sich die drei auf den Weg und hinterließen eine zerstörte Stadt, ein weinendes und ein zerdrücktes Kind, viel Blut und einen Fingernagel. Die Drei ritten dem Sonnenuntergang entgegen. Die kühle Luft lies die Heldinnen wohlig erzittern und Zele reckte ihre schnuppernde Nase weit in den Himmel, so als hätte sie Sorge auch nur einen der sanften Gerüche zu verpassen, die aus der Ferne zu ihnen herüberwehten. Da lag Zimt in der Luft, der Geruch von nasser Wäsche, die auf einem Seil trocknete, frische warme Brötchen. Dinge, die sie an früher erinnerten. Sie stieg von ihrem Pferd.
„Riecht ihr das?“
„Entschulding“, sagte Tani verschämt.
Zele sprach unbeirrt weiter.
„Wir sollten ein Lager aufschlagen. Wir schaffen es heute nicht mehr nach Elfenstadt und nachts treiben gefährliche Kreaturen in den Wäldern ihr Unwesen.“
Die drei Heldinnen bauten ihre Zelte auf und entfachten ein kleines Feuer. Völlig ausgezehrt von der Schlacht und dem weiten Weg, den sie zurückgelegt hatten, redeten sie nicht viel sondern verbrachten den Abend mit Fellpflege und was Tiere/Frauen halt so machen.
Und schon wurde es dunkel in Linkserde (so heißt die Welt. So wie Mittelerde, aber weiter links). Sie entschieden sich, schlafen zu gehen, nur das Ziegending saß noch am Feuer und kaute auf etwas undefinierbaren herum, vermutlich ein Stück Zeltstoff. Shishi stand im Schatten und zögerte kurz, bevor sie sich neben dem Ziegending an den warmen knisternden Flammen niederließ.
„Wieso bist du zurückgekommen?“, fragte Shishi, ohne den Blick von den Flammen abzuwenden. Das Ziegending beobachtete Shishi und sah sich mit dem anderen Auge die Umgebung an.
Die Magierin seufzte.
„Als du damals gegangen bist dachte ich, dass es für immer sei und jetzt… Ich weiß nicht. Glaubst du, ich hätte dich in den Jahren nicht vermisst?“
Die beiden saßen mehrere Minuten still am Feuer; die Ziege fraß Zeles Lederschild.
„Es geht nicht mehr, ok? Wir haben das alle schon so oft durchgekaut.“ Shishi blickte in das Gesicht der Ziegendings, welches das Lederschild durchkaute, und eine Träne lief ihr über die Wange.
„Du verstehst es einfach nicht.“, sagte sie und erhob ihre Stimme „Damals in Paris, die Zeit war wunderschön, aber ich habe mich weiterentwickelt. Ich bin an meinen Fehlern gewachsen während du in der Vergangenheit stecken geblieben bist. Glaubst du, ich hätte mir nicht gewünscht, dass alles so wird wie früher? Aber es geht nicht. Es ist zu viel passiert.“
Shishi stand auf, hielt jedoch inne, so als wartete sie auf eine Erklärung des Ziegendinges, die alles wieder gut machen würde. Eine Erklärung, die die Zeit zurückdreht und Dinge wiederherstellt, die schon lange zerbrochen waren.
„Mäh“, sagte das Ziegending.
Shishi senkte den Kopf.
„Du willst es nicht verstehen, oder?“ Langsam ging sie zu ihrem Zelt, auch wenn sie sich selbst dabei ertappte, einen letzten Blick auf das Ziegending am Feuer zu werfen. Das Ziegending aß gerade die wichtigen Heilkräuter der drei Heldinnen. Bevor Shishi zurück in ihr Zelt kroch, schaute sie in den Sternenhimmel.
„Was der morgige Tag wohl bringen wird?“

Die Felder, die Berge und der Wald wurden ganz still und die Nacht legte sich wie ein seidenes schwarzes Tuch über das Land.
Ein Schatten huschte über die Anhöhen, auf denen die verkohlten Trümmer des zerstörten Dorfes langsam erkalteten. Die Kreatur bewegte sich rasend schnell und wirkte als würde sie nach etwas suchen. Lautlos.
Vor Shishis abgebrochenem Fingernagel blieb es stehen. Die dünnen langen Finger griffen zaghaft nach dem sandigen Nagelstück, die gebleckten Zähne glänzten im Schein des Sichelmondes.
Die Kreatur hielt einen Moment inne, bevor sie samt des Nagelstücks verschwand.

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