Kali's Past


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4 years, 29 days ago
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Chapter 1
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stories from before nulif tribe

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Author's Notes

exclusively written by livanas

1763 Words

There are new Salikos nearby - Lugh and Kali. Cashew had a bad fight with them and they chase him off. Badly wounded he returned to his old tribe.

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Kampf Und Verlust (livanaS)


"Uh ... wenn ich noch eine Nacht unter einen Busch schlafen muss, dann kotze ich dir vor die Pfoten!", knurrte das dunkelgrün und gefleckte Weibchen entnervt.

Seit Tagen wanderten sie umher, auf der Suche nach einem Ort, an dem sie bleiben konnten, ohne von anderen Salikos vertrieben zu werden. Sich einem Rudel anzuschließen kam auch nicht in Frage. Dazu waren die beiden zu eigensinnig, um sich unterzuordnen. Das jadegrüne, gefleckte Männchen mit der Ridgemähne ignorierte sie eiskalt und zeigte nur nur den Schweif.

"Lugh!", zeterte sie und setzte sich einfach hin. "Ich gehe keinen Schritt weiter!"

Der Rüde namens Lugh blieb stehen und wandte sich zu ihr um, seine gelben Augen blickten äußerst genervt drein und er zeigte ihr ein wenig seine Zähne.

"Kali, ich warne dich, wenn du mir weiter so auf die Nerven gehst, dann beiße ich dir ins Gesicht", drohte er ihr und sie ließ das kalt - solche Umgangsformen war sie bereits gewohnt von ihm. Stattdessen hob sie ihre Pfoten an.

"Siehst du das?!", knurrte sie. "Meine Pfoten sind schon ganz wund! Warum sind wir nicht einfach an dem Fluss geblieben? Da gab es Beute, es war geschützt und auch ein schöner Ort!"

"Weil der Fluss die Grenze von gleich drei Revieren ist!", fauchte Lugh sie an . "WIR sind nur zwei ausgehungerte Streuner, DIE hingegen sind versorgt und kampfbereit und haben einen vollen Magen ... wir wären Kiri-Kiri Futter!"

Kali sah, wie Lugh genervt seine Mähne etwas aus den Augen warf und sich ebenfalls setzte. Sie hatten sich auf ihren Reisen getroffen und beschlossen zusammen weiterzuziehen. Sie mochten sich zwar irgendwie und waren schon Freunde, aber sie hassten sich auch zeitgleich ein wenig. Einen Tag ohne sich zu streiten gab es kaum.

Seit Monden latschten sie durch den Dschungel auf der Suche nach einem guten Ort zum Leben. Die beiden kamen aus Familien, die füreinander sorgten, doch allein fiel es ihnen schwer.

"Und der Sumpf?", murrte Kali und blickte über ihre Schulter zurück.

"Selbstmord!", war Lugh's Antwort. "Wenn wir im Schlamm nicht versinken und ersaufen, dann reißt uns dieser durchgeknallte Rüde den Hals auf. Falls du die Begegnung vergessen hast ..."

Kali schauderte und musste ihrem Kumpanen leider recht geben. Dieser Irre hätte sie glatt umgebracht, wenn sie nicht halsbrecherisch gerannt wären.

Sie heulte unzufrieden auf.

"Endloser Dschungel! Das ich nicht lache! Wenn das Gebiet mal nicht besetzt ist, gibt es keine Beute oder unmengen an Gefahren und Raubtieren!"

Lugh musste ihr innerlich zustimmen und dachte nach. Die Sonne stand tief, es wäre sinnlos weiterzuziehen. Plötzlich hörte er Schritte und auch Kali hatte es vernommen. Sie nickten sich zu und kauerten sich an den Boden, um nicht aufzufallen. Sie sahen einen jungen Rüden, etwa ihr Alter. Er hatte seltsames braunes Fell, stechend gelbe Augen und war dazu ein Merle. Sein gelecktes Fell wurde hin und wieder von hellen Stellen unterbrochen. Er sah sich misstrauisch um und schnüffelte - es war klar, dass er sie riechen konnte, doch Lugh fiel etwas auf ... dieser Rüde war dünn und er schien allein zu sein. Lugh machte Kali auf sich aufmerksam und bedeutete ihr stumm, was er dachte und sie verstand.

Er war allein, sah nicht fit aus ... das wäre ihre Chance!

Einvernehmlich standen die zwei auf und gingen knurrend und drohend auf den Rüden zu.

Dieser bemerkte sie und stellte sich ihnen ebenso knurrend.

"Hab ich mich also doch nicht getäuscht ...", sagte der Fremde und fletschte die Zähne. "Raus aus meinem Revier! Die Beute ist schon knapp genug auch ohne fremde Mäuler, die es rauben!"

"Ts!", zischte Kali verächtlich. "Du bist ganz allein und hast kein Rudel, wir sind zu zweit und haben sehr großes Interesse an deinem Revier!"

Der Fungi fletschte noch mehr die Zähne und Lugh und Kali umrundeten ihn.

"Du hast jetzt die Chance zu verschwinden", sagte Lugh kalt. "Dann werden wir dein Revier nehmen und dich unversehrt laufen lassen."

"Wovon träumst du nachts?!", fauchte der Fremde und spreize seine krallenbesetzten Zehen.

Kali und Lugh tauschten wieder einen Blick, dann griffen sie zusammen an. Es war ein unfairer Kampf, zwei gegen einen aber obwohl dieser Rüde sehr dünn war, war er doch kräftiger als gedacht und wehrte sich mit Krallen und Zähnen. Doch letztendlich unterlag er und Lugh stieß ihn kräftig in die Flanke. Er wurde zu Boden geschleudert und stand wankend und blutend auf, bereit zu weiter kämpfen.

"Mach dich nicht unglücklich!", knurrte Kali laut.

Die gelben Augen des Fremden fixierten sie eiskalt.

"Fahr zur Hölle", spuckte er und fletschte seine Zähne. Lugh und Kali griffen wieder an, kratzten, bissen und schlugen so lange auf ihn ein, bis er verwundet liegen blieb. Kali trat ihre Pfote auf dessen Kehle und er ächzte.

"Verpiss dich jetzt, oder wir töten dich!"


Hasserfüllt blickte Cashew in die Augen des Weibchens, dann nahm er seine letzte Kraft zusammen und stand auf. Es blieb ihm keine Wahl, er musste gehen, wenn ihm sein Leben etwas lieb war. Er war jetzt schon viel zu schwer verwundet und immer wieder wankte er hin und her, ihm war schlecht, er blutete ... das Bild vor seinen Augen verschwamm ständig. Aber schlimmer als das schmerzte diese Demütigung.

Entweder er starb an Ort und Stelle oder er kroch zurück zu dem Rudel, was er einst verlassen hatte ...

Cashew wusste nicht, wie er es geschafft hatte, oder wie lange er gebraucht hatte, um Casanovas Revier zu erreichen. Seine Beine und sein ganzer Körper zitterten und ihm war elend. Er schaffte es nur noch über den Fluss, dann brach er zusammen.


Shae zuckte hoch und keuchte. Faskall neben ihr blinzelte verschlafen zu ihr hoch.

"Was ist denn los?", murmelte er und versuchte weiterzuschlafen, doch Shae ignorierte ihn einfach und rannte aus dem Nest. Sie fühlte es! Sie fühlte es ganz tief in sich - dieser unstillbare Mutterinstinkt! Hektisch kletterte sie vom Baum.

"Mein Baby!", rief sie entsetzt und weckte das halbe Rudel mit ihren Rufen.

Casi, der Nachtwache hatte, sah ihr verwirrt nach, während Faskall ratlos aus dem Nest kam.

"Was hat Shae denn?", rief Casi seinem besten Freund zu, doch dieser schüttelte nur den Kopf. Er wusste es nicht, doch in stiller Übereinkunft folgten sie ihr besser.


Shae rannte, getrieben von dieser Angst, ihrem Jungen war etwas passiert. Ihrem Baby! Ihr kleiner Cashew! Bei den Gedanken wurde sie immer schneller und keuchte, wimmerte seinen Namen und schrie, als sie sein Blut riechen konnte.

"Cashew!"

Schlitternd kam sie zum stehen, als sie den Fluss erreichte. Dort lag er, schwer verwundet und voller Blut.

"NEIN!", schrie sie und rannte zu ihm. "Cashew! Cash! Mein Baby! Bitte mach die Augen auf! Steh auf"

Sie flehte, weinte, wimmerte und versuchte ihn zu wecken, doch er rührte sich nicht.

Casanova und Faskall kamen hinzu, beide entsetzt von dem Anblick.

Faskall drängte Shae zurück und Casanova beugte sich über ihn.

"Er lebt!", rief er schnell. "Faskall! Lauf zurück und hol Mahati, wir brauchen Hife, um ihn zum Lager zu tragen!"

Faskall starrte jedoch auf seinen verwundeten Sohn, voller Hass auf jene, die ihm das angetan hatten.

"MACH SCHON!", brüllte Casi ihm ins Ohr und er kam zur Besinnung und rannte los.

Zusammen mit Shae versorgte er seine Wunden, leckte sie und hofften, dass er durchhalten würde.


Zusammen mit Mahati hatten sie es geschafft, Cashew ins Lager zu tragen. Zusammen hatten sie ihn auf Faskalls Rücken gezogen und stützten ihn links und rechts, damit sein Sohn nicht abrutschte. Sie legten ihn in Menetekels altes Nest. Shae rannte los, um heilende Kräuter zu suchen, Picasso half ihr dabei. Jeder war auf den Pfoten und tummelte sich um den Baum, machten jedoch schnell Platz als Shae mit den Kräutern zurück kam. Einen Teil zerkaute sie und leckte mit der Pastenbedeckten Zunge dann seine offenen Verletzungen. Cashew zuckte mehrmals zusammen vor Schmerz, doch allmählich erlangte er sein Bewusstsein zurück.

"Mein Baby!", flüsterte Shae leise und sanft. "Oh, mein Baby ..."

"Mum ...", murmelte Cashew etwas undeutlich, doch sie brachte ihn zum Schweigen und schob ihm ein Bündel Kräuter hin.

"Iss die ... dann wird es dir bald besser gehen."


Shae wachte so lange über ihren Sohn, bis Casanova sie dazu zwang, sich schlafen zu legen. Faskall ging ihr nach, um sich um sie zu kümmern. Müde blickte der Anführer auf Cashew hinunter. Er hatte noch nicht sagen können, was geschehen war, doch es war ein Angriff von fremden Salikos - so viel war klar.

"Casi", flüsterte eine Stimme und er erblickte Nandi am Nesteingang. "Casi, ich kann nun bei ihm wachen. Mahati schläft da unten fast ein, weil er morgens schon auf der Jagd war. Lös ihn ab und ich bleib daweile hier."

Casanova nickte zustimmend.

"Gut, aber wenn irgendetwas ist, ruf uns", meinte er und stupste sie kurz dankbar an, ehe er hinausging und Nandi sich an Cashews Seite legte.

Als sie ihn anfing zu wärmen, drehte sich Cashew plötzlich in ihre Richtung und drängte sich an sie, scheinbar auch ohne wach zu werden.

Sanft legte sie ihren Kopf neben seinen ab und schloss die Augen - blieb jedoch wach.


Der Morgen war der schlimmste, den Cashew jemals hatte. Alles tat ihm weh, doch neben sich fühlte er so eine wohlige Wärme ... mühsam öffnete er seine Augen und sah Nandi neben sich schlafen. Es war bereits hell. Er blickte an seinem Körper hinunter und seufzte.

"Scheinbar habe ich überlebt", murmelte er zu sich. "Bin wohl doch zäher als gedacht ..."

Sein Revier hatte er jedoch verloren. Und dazu zahlreiche Wunden gewonnen. Doch er fühlte sich schon besser als gestern. Mit etwas Ruhe wäre er im Nu auf den Beinen.

Sein Blick fiel wieder auf Nandi. Hatte sie die ganze Nacht hier gewacht? Er erinnerte sich an seine Mutter ...

"Du bist wach", tönte eine Stimme vom Eingang und Cashew erblickte Picasso, der eine gerupfte Elster und ein Bündel Kräuter im Maul hielt und alles vor ihm ablegte.

"Scheint so", meinte Cash schwach witzelnd, dankte ihm und begann sofort zu fressen - ein gutes Zeichen, dachte sich Picasso.

"Wer war das?", fragte er nun besorgt und Cash zuckte die Schultern.

"Noch nie gesehen, waren zwei gefleckte, ein Rüde und eine Fähe, etwa unser Alter", seufzte er. "Kampflos wollte ich mein Revier nicht aufgeben, na ja - zwei gegen einen ... faire Scheiße ..."

Picasso sah ihn mitleidig an und blickte dann zu Nandi, die noch fest schlief, dann bemerkte er den Blick, mit dem Cash sie ansah und innerlich seufzte er.

"Na ja ... iss in Ruhe, ich sage den anderen, dass du wach bist", meinte er und Cash nickte einfach nur.

Das würden nun seltsame Tage werden, die da auf ihn zukamen.