Kali's Past


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4 years, 1 month ago
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Chapter 4
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stories from before nulif tribe

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Author's Notes

exclusively written by livanas

1236 Words

Selva becomes part of Menetekels small pack.

https://www.deviantart.com/livanas/art/Selvas-Beitritt-Saliko-Stories-720693813

Selva's Beitritt (livanaS)


Skeptisch warfen sich Atlacoya und Kali einen Blick zu. Die beiden Fähen waren nicht wirklich begeistert von diese Fremden, die so offensichtlich nach ihrem Vater verlangte. Schließlich richtete Menetekels Tochter ihre Augen auf die dunkelgrüne, ältere Fähe und trat ihr selbstbewusst entgegen.

"Und warum genau denkst du, dass er dich aufnehmen wird?", fragte sie kühl und fixierte sie misstrauisch. "Warum willst du dich uns überhaupt anschließen?"

Der Sumpf war nicht gerade das einladenste Revier, was es gab und die Beute hier war viel zäher und schwerer zu bekommen als anderswo. Wenn man hier nicht zurecht kam mit den tödlichen Morastlöchern, hatte man ein Problem. Und sie hatte diese Fremde zuvor weder gerochen noch gesehen, also was wollte sie hier und warum wollte sie sich ausgerechnet ihnen anschließen?

"Ich bin allein", sagte Selva. "Und suche nach einem Rudel, dem ich mich anschließen kann."

"Es gibt genügend Rudel in der Nähe", warf Kali ein. "Versteh unser Misstrauen nicht falsch, aber es ist schon ein seltsamer Zug, hier im Sumpf um Obhut zu fragen statt einfach ein sicheres Gebiet zu wählen."

"Ja, das ist schon richtig", gestand Selva. "Bisher wurde ich jedoch überall abgewiesen, weil es bereits zu viele waren."

Kali wandte sich ihrer Freundin zu.

"Wir sollten ihr vielleicht wirklich eine Chance geben."

Atlacoya verdrehte etwas die Augen - Kali war manchmal einfach zu fair zu anderen. Sie hingegen hatte kein Interesse daran, dass diese Fähe ihrem Rudel beitrat. Irgendetwas war da nicht in Ordnung, doch sie hoffte einfach, dass ihr Vater sie einfach nicht dulden würde. Da sie offensichtlich nach dem Rudelführer verlangt hatte ... konnte sie es ihr leider nicht verweigern.

"Schön, folge uns und dann sehen wir mal, wie Vater entscheidet", brummte sie und sie und Kali führen Selva zu ihrem Lager.


Menetekel sah auf, als seine Tochter und Kali in den Hof des Tempels traten und eine dunkle, grüne Fähe ihnen folgte. Sofort verengten sich seine Augen - er kannte sie bereits. Knurrend richtete er sich auf.

"Was soll das?", fragte er und Atlacoya sah ihn finster an.

"Diese Fremde hat nach dir verlangt, sie will sich unserem Rudel anschließen", erklärte sie und trat zur Seite, um den Blick auf Selva freizugeben. Menetekel wirkte wenig erfreut und sprang hinunter, um auf sie zuzutreten.

Selva neigte höflich den Kopf.

"Warum willst du dich ausgerechnet mir anschließen?", zischte er leise und fixierte sie.

"Ich brauche einen Neustart", sagte sie mit fester Stimme. "Wie du weißt von unserer zufälligen Begegnung, habe ich meine Welpen und mein Rudel verloren ... der Weg hinter mir erinnert mich zu sehr an alles ... andere Rudel waren voll oder hatten kein Bedarf ... ich möchte einfach ein neues Leben."

Menetekel und Selva sahen sich einen Moment an und er ließ es sich durch den Kopf gehen.

Seine Tochter und Kali sahen sich nun seltsam an - sie hatte ihre Welpen verloren ... beide waren zwar etwas gemein aber auch nicht herzlos. Es war sogar Atlacoya, die schließlich seufzend sagte: "Gib dir nen Ruck, Vater."

Menetekel schnaubte.

"Fein. Kali, Yaya ... ihr kümmert euch darum, dass sie sich hier einlebt", forderte er und sie nickten und an Selva gewandt sagte er: "Und ich werde mich darum kümmern, dass ich dich mit dem Revier, den Regeln und Aufgaben vertraut mache."

Er musterte sie.

"Ruh dich bis dahin aus ..."

Murrend verschwand er und Yaya und Kali traten auf sie zu.

"Warum hast du das nicht gleich gesagt?", fragte Kali sie sacht. "Tut uns leid ... das mit deinen Welpen ..."

Selva sah sie an und nickte dankbar, stellte sich dann auch bei ihnen vor.

"Ich bin Atlacoya", sagte Menetekels Tochter. "Yaya reicht aber, und das ist Kali, na dann ... herzlich Willkommen im Sumpfrudel."


Es verstrich ein wenig Zeit. Selva hatte sich in dieser recht gut eingelebt und sich auch bereits ein Nest ausgesucht und hergerichtet. Da dieses Rudel wirklich nur aus Menetekel, dessen Tochter und Kali bestand (seinen Sohn hatte sie zwar kurz kennen gelernt, doch dieser war bedingt aus Verliebtheit eher weniger anwesend), hatte Selva auch ihre Ruhe. Ihre Aufgaben erledigte sie ohne Mängel.

Menetekel hatte sie nur lehren müssen, wie sie den tödlichen Gebieten im Sumpf entging und diese auch erkannte. Alles andere beherrschte Selva bereits. Heute war sie sogar mit Menetekel selbst unterwegs. Der riesige Rüde erschien nach Außen hin wirklich sanfter, als in den Erzählungen, doch Selva war sich sicher, dass er auch ganz anders konnte und sein Name nicht umsonst in Ibea gefürchtet war. Das reizte sie ... ein starker, potenter Rüde ...

"Es ist schön zu sehen, dass es auch Artgenossen deines Schlags gibt", sagte er plötzlich mit zufriedener Stimme und bevor sie fragen konnte, was er meinte, fuhr er fort. "Dir muss man immerhin nicht alles beibringen - ich habe zuvor noch keinen Saliko gesehen, der hier so schnell zurecht kommt."

Der Sumpf war wirklich tückisch aber sie hatte so schnell gelernt, damit umzugehen, dass er schon beeindruckt war.

Geschmeichelt lächelte sie ihn an.

"Es liegt mir fern eine Last zu sein", meinte sie sanft. "Man muss sich immerhin bewähren, wenn man irgendwo neu ist und ich will meine Aufgaben gut machen - zu deiner Zufriedenheit ..."

Er schnaubte amüsiert.

"Das glaube ich gern."

Sie sprang leichtfüßig an seine Seite. Jeder Moment mit ihm allein, war ihre Chance ... aber alles bedacht und zu seiner Zeit. Sein Vertrauen zu gewinnen war wirklich ein schweres Unterfangen und nur weil er zeigte, dass er mit ihr zufrieden war, hieß das noch gar nichts.

"Ich bin dankbar, dass du mich aufgenommen hast", sagte sie und sah sich dabei nach potentieller Beute um. "Um ehrlich zu sein, war ich schon länger daran interessiert, mich dir anzuschließen, aber damals waren deine Jungen noch zu klein."

"Guter Zug ...", murrte er leise. "Es ist nicht vorteilhaft, sich als Fremder zu nähern, wenn ich Junge erwarte oder bekommen habe."

Finster dachte er an den Rüden, den er deswegen gnadenlos getötet hatte.

"Oder meiner Partnerin zu nahe kommt", fügte er eisig hinzu.

"Ein Rüde, der seine Familie bis zum Tod beschützt", lächelte Selva und sah ihn an. "Ehrlich gesagt ... das imponiert mir, denn ich kenne so etwas nicht ... ich und meine Jungen wurden sitzen gelassen für eine andere ... und das kostete ihnen das Leben ..."

Menetekel sah sie fest an.

"Ich mag vielleicht tief in mir etwas von einem Monster haben ... aber meine Familie und die, die ich ehrlich liebe stehen über allem und ich töte auch für diese, wenn es sein muss ... du bist nun in meinem Rudel, so etwas wird sicher nicht mehr passieren."

Selva lächelte ihn dankbar an.

"So?", schmunzelte sie sanft. "Dann habe ich ja wirklich die richtige Wahl getroffen ..."

Sie strich an ihm vorbei und verfolgte dann einen großen Vogel, den sie erspäht hatte.

Menetekel sah ihr hinterher. Leise seufzte er ... Selva war wirklich ... etwas anderes. Selbstbewusst ... gezeichnet vom Leben und vom Leid der Liebe. Menetekel fragte sich wirklich, wieso man so eine Fähe für eine andere verlassen konnte oder allgemein seine Treue brach und dabei den Tod seiner Welpen auf sich nahm. Leise knurrte er. So etwas Widerliches ...

Er musste zugeben, dass er von ihr angetan war. Sie war keine, der man alles bringen musste, keine die das Leben nicht verstand ... sie lernte schnell und machte sich nützlich, fügte sich auch gut in dieses kleine Rudel ein.

Mit kräftigen aber eleganten Sprüngen setzte er ihr nach.