Kali's Past


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4 years, 1 month ago
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Chapter 5
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stories from before nulif tribe

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exclusively written by livanas

1389 Words

Atlacoya and Kali check their territory and found Irisa and Cashew.

https://www.deviantart.com/livanas/art/Schutz-Saliko-Stories-721514017

Schutz (livanaS)


Beinahe zwei Monde waren vergangen und die vier Salikos hatten sich bereits wunderbar in ihrem neuen Heim und Revier eingelebt. Während Tohil und Ivy dafür sorgten, dass der Nestbaum und das Lager ordentlich hergerichtet ist, kontrollierten Kali und Atlacoya die Grenzen und jagten. Die beiden waren begeistert gewesen von dem neuen Revier. Anfangs hatten sie dem nur zugestimmt, um aus dem Sumpf rauszukommen. Dabei hatten sie keine Ahnung gehabt, in welches Gebiet sie einkehren würden. Jeder der beiden hatte sich eine Baumhöhle ausgesucht und selbst hergerichtet. Es war nun ihr Zuhause.


Gähnend trat Atlacoya aus ihrer Höhle und kletterte auf einen Ast, um ihren Körper schön durchzustrecken. Es war früher morgen, doch das machte ihr nichts aus. Das Frühstück fing sich nicht von selbst und das Revier kontrollierte sich ebenso nicht von allein. Zwar war sie nicht gerade abgeneigt mal neue Gesichter zu sehen aber das Rudel und die Sicherheit gingen selbstverständlich vor. Vor allem, weil Ivy Tohils Welpen erwarten würde. Obwohl diese noch emsig dabei war zu helfen wo sie konnte, schonten die drei sie bereits um einiges. Atlacoya konnte es nicht fassen, jetzt schon Tante zu werden. Mit Welpenaufzucht kannte sich hier absolut niemand aus. Kali war zwar älter als die anderen aber auch sie hatte noch nie einen Wurf gehabt.

Und Apropos Kali ...

Geschickt sprang Atlacoya auf einen tiefer gelegenen Ast und streckte ihren Kopf in Kalis Höhle. Die grüne, gefleckte Fähe mit der weißen Schwanzspitze schlummerte noch zusammengerollt und halb vergraben im Stroh. Frech biss ihre Freundin ihr in den Schweif und mit einem erschrockenen Aufschrei war sie auch schon auf den Beinen. Böse warf sie Atlacoya einen Blick zu, der diese grinsen ließ.

"Mann Yaya!", fluchte sie und trat aus der Höhle und schüttelte das Stroh von ihrem Fell. "Musst du mich jedes Mal auf so dumme Weise wecken? Ich fall irgendwann noch mal tot um vor Schreck und du bist schuld!"

"Heul nicht rum", sagte ihre Freundin und verdrehte die Augen. "Wenn du nicht ständig verschlafen würdest, würde ich dich nicht wecken müssen."

Mit einem unwirschen Grummeln, begann Kali ihre Fellpflege und Yaya tat es ihr gleich. Immerhin wollten beide auch gut aussehen, sollten sie auf Fremde treffen. Ein gefplegtes Fell machte auch einen gesunden und starken Eindruck. Nach der kleinen Wäsche machten sich die beiden Fähen auf den Weg und gingen ihren üblichen Pfad ab. Sie schnüffelten prüfend, erneuerten die ein oder andere Markierung oder Kratzspur an Rinden. Aber wie immer war alles friedlich und fremde Gerüche waren nur verblasst wahrzunehmen. Kein Saliko blieb hier sesshaft. Dabei könnten sie ein paar Mitglieder noch gut gebrauchen - vor allem etwas männliches wäre den beiden Fähen sehr recht. Denn der einzige Rüde war Yayas Bruder und mit Ivy zusammen. Kali fand ihn ohnehin zu jung, auch wenn sie ihn in Übereinkunft zum Alpha ernannt hatten. Das Zeug dazu hatte er jedenfalls und er half kräftig mit bei der Jagd und Kontrollen. Aber die morgendliche Patrouille war ein Ding von Kali und Atlacoya.


"Wie immer - nichts", seufzte Kali und schnüffelte an etwas Gras an einem Fluss. "Als wären wir die letzten unserer Art! Ein netter Rüde könnte sich gerne mal hierher verlaufen!"

Atlacoya verdrehte die Augen.

"Als ob wir es so nötig hätten", seufzte sie grinsend und Kali sah sie beleidigt an.

"Ach komm schon! Du hättest auch nichts dagegen, gibs zu!"

Yaya verdrehte die Augen, schnaubte dann aber.

"Jaah ... hast ja recht ..."

Nachdenklich blickte sie auf den Fluss und sah dann plötzlich etwas im Wasser schwimmen ... nur leicht aber auch der Geruch war da. Kali bemerkte es auch.

"Blut!", keuchte sie und starrte in den Fluss.

"Saliko-Blut!", knurrte Yaya und sah Flussaufwärts entlang. "Komm, das sehen wir uns an."

Kali schien nicht begeistert, aber sie folgte ihrer Freundin mutig.

Das Ufer war beschwerlich zu belaufen und obwohl der Fluss das Blut fortgewaschen hatte, wurde der Geruch immer deutlicher. Wer auch immer es verloren hatte, er hatte sich vielleicht aus dem Wasser retten können. Hier oben war der Fluss noch sehr tief und reißend, da er von einer Klippe stürzte, die weiter entfernt lag.

"Da!", rief Kali und Yaya sah auf. Unterhalb eines Baumes lag ein Saliko, sein Fell war hellbraun und gefleckt. Schnell rannten sie auf ihn zu. Während Atlacoya ihn untersuchte, sah Kali sich um und blickte den Baum hinauf. Es roch nach zwei Salikos. Aber es lag nur einer da. Sie erspähte eine kleine Höhle im Baum und kletterte rasch hinauf, als Yaya rief.

"Er atmet noch aber er scheint sehr geschwächt zu sein!"

"Und hier im Baum liegt auch jemand, sie scheint übler zugerichet", rief Kali und zerrte die verletzte Fähe aus dem Baum und legte sie unten ab. Sie war noch jung und nicht groß ausgewachsen. Aber alt genug. Auch sie atmete noch ... aber schwach.

"Ob sie die Klippe runter sind?", fragte Kali unsicher.

"Was auch immer, sie sind jedenfalls nicht krank, nur verletzt - geh und hol Tohil, ich bekomme die kleine Fähe vielleicht getragen aber nicht den Rüden."

Kali nickte und rannte los, um Yayas Bruder zu Hilfe zu holen.


"Hmmm", machte Ivy leise und untersuchte vorsichtig die beiden verletzten. Die Heilkunst hatte sie von ihrer Mutter und Hope gelernt. Sie war kein Experte darin, aber sie konnte die Grundlagen und die Verletzungen definieren.

"Die beiden haben Glück gehabt", sagte sie seufzend. "Nichts ist gebrochen, nur stark geprellt ... wir müssen sie warm halten, vor allem die Fähe, die hat es am schlimmsten erwischt."

Tohil nickte ernst.

"Yaya und ich bringen die beiden auf ein Nest - du und Kali, ihr sammelt Kräuter", orderte er an und alle nickten.

"Irgendwie kommt mir der Rüde bekannt vor", meinte Ivy dann zu Kali, die finster dreinblickte.

"Ich kenne ihn sogar", seufzte sie. "Ich habe ihn damals aus seinem Revier vertrieben, als ich noch mit Lugh unterwegs war. Ich hätte nicht gedacht, dass ich ihn je wieder sehen werde ... wenn mich nichts alles täuscht, dann ist er sogar Faskalls Sohn."

"Faskall?", staunte Ivy, doch nun wo sie es erwähnte - sie waren sich wirklich ähnlich bis auf die Flecken. Wenn das der Sohn ihres Halbbruders war, dann mussten sie erst recht dafür sorgen, dass er gesund wurde. Sie teilten sich auf und sammelten ausreichend Kräuter.

Was auch immer mit ihnen geschehen war - hier waren sie in Sicherheit und konnten sich erholen.


Cashew und Irisa umfasste eine wohlige Wärme und für einen Moment fühlten sie sich wie im Himmel. Vielleicht hatte der Sturz sie ja umgebracht. Doch nein ...

Mühsam öffnete Cashew eines seiner gelben Augen und hob langsam den Kopf. Sein Fell war ein wenig verfilzt, doch er lag weich gebettet und warm in einer schönen Baumhöhle. Irisa lag dicht an ihn gekuschelt und schlief noch selig. Auch ihr Fell war etwas verfilzt, doch ihre und seine Wunden waren behandelt und verheilt. Nichts blutete mehr, nur leichter Schmerz machte sich bemerkbar. Sie hatten wohl mehr Glück als Verstand gehabt.

Er schnüffelte in die Luft. Es war ein fremdes Rudel. Aber die Gerüche, die sich beimischten kamen Cashew bekannt vor. Wie ... Familie ...

Plötzlich streckte eine grüne, gefleckte Fähe den Kopf in die Baumhöhle und sah dass er wach war. Cashew starrte sie an.

"Du!", knurrte er schwach.

"Ja, ich ...", meinte die Fähe und verdrehte die Augen. "Bleib entspannt, ich gehöre zu denen, die dich gerettet haben. Wir wissen, wer du bist und alles ist gut."

Cashew verstand nur wenig von dem, was sie sagte und legte sich seufzend wieder hin.

Die grüne Fähe legte sich ins Nest und spendete ihm und Irisa noch mehr wärme. Cashew fühle sich zu schwach, um ihr zu misstrauen. Immerhin lebten sie beide noch und wurden versorgt.

"Woher wisst ihr von mir ...", fragte er schwach.

"Außer mir sind drei Halbgeschwister deines Vaters in diesem Rudel", erklärte Kali.

"Ah ...", machte Cashew beruhigt und schlief kurz darauf wieder ein.

Kali schnurrte zufrieden. Sie würden beide noch eine Zeit brauchen aber sie würden es überleben. Auch die kleine Irisa war schon einmal wach gewesen und hatte ihnen grob und knapp erzählt, was geschehen war. Nun, da sie sicher bei ihnen war, schlief sie entspannt und hatte auch schon etwas gefressen.

Langsam erhob sich Kali und verließ das Nest, um den anderen mitzuteilen, dass auch Cashew aufgewacht war. Es würde dauern, bis sie sich vollends erholt hatten ...