Kali's Past


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4 years, 1 month ago
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Chapter 6
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stories from before nulif tribe

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Author's Notes

exclusively written by karasushade

1513 words

Irisa wake up and explain her story to Kali. Later Cashew and Irisa talk about Maylin and why she did this.

https://www.deviantart.com/karasushade/art/Ihr-Beweggrund-Irisa-Saliko-721692196

Ihr Beweggrund (karasushade)


Der Schock saß noch tief. Anfangs war sie nur ein  oder zwei Mal aufgeschreckt aus ihrem Zustand und hatte versucht zu  fliehen. Immer dann hatten diese fremden Salikos, welche sie und Cashew  gefunden hatten, zurück in ihre Nest drücken müssen, damit sie nicht  sich selbst in ihrer Panik verletzte. Maylins Taten und der Schmerz  hatten sie vollkommen verängstigt. Da machte es die Situation in einem  ihr vollkommen fremden Rudel zu sein kaum besser. In ihrer Panik hatte  sie sogar einer Fähe mit einer ungewöhnlich durchziehenden Mähne auf die  Schnauze geschlagen, doch diese hatte die daraufhin nur noch grimmiger  zu Boden gedrückt bis die Erschöpfung Irisa erneut übermannt hatte.
Das vermutlich vierte mal das sie erwachte aus ihrem Traum lächelte sie  sanft einer Fähe mit hellem Schweif an. „Das Fieber müsste runter sein,  darum bitte schlag deiner Klauen nicht ohne weiteres auch in mein Pelz.  Wir wollen euch zwei nichts Böses tun.“ „U-Uns… zwei…?“, wiederholte die  junge Fähe verwirrt. Dies lies die Ältere schmunzeln und auf etwas  hinter Irisa deuten. Vorsichtig drehte jene den Kopf und erkannte  Cashew. Wieso war er hier? Sollte er nicht bei Maylin und seinen Welpen  sein?! Ihr Kopf pochte sogleich wieder und lies sie vor Schmerz fiepen.  „Vorsichtig! Nicht zu viel bewegen. Du hast dir im Fluss den Kopf wohl  ganz schön angestoßen.“, warnte die Fremde und blickte mahnend auf  Irisa. Die legte vorsichtig mit angelegen Ohren ihren Kopf wieder auf  den Weichen Grund des Nestes. Man hatte ihnen tatsächlich ein Nest  gegeben! Damit hätte sie sicherlich nicht gerechnet. Beruhigt war sie  aber immer noch nicht. „Wie… heißt du?“, fragte sie so und blickte mit  leuchtend gelbgrünen Augen auf die Fähe, die ihre Wunden gerade zu  mustern begann. „Kali ist mein Name. Und deiner?“ „Irisa… Und mein…  Freund heißt… Cashew.“
Kali nickte stumm und begann dann etwas von  den Spinnennesten und Blättern von den Wunden zu entfernen und dann  geübt mit von Wasser vollgesogenem Moos die Wunde zu reinigen. Irisa  fiepste leicht, als er brannte. „Schhh, halt still, sonst wird das  nichts. Ich bin eh nicht geübt darin, aber besseres bekommt ihr nicht.“  So verkniff Irisa sich so gut es ging ihr Gejammer und versuchte es  hinter sich zu bekommen. Dabei kehrten ihre Gedanken unwillkürlich zu  Maylins vernichtenden Worten zurück. Die Alpha Dame hatte sich solche  Sorgen um ihren eigenen Nachwuchs gemacht, das sie es sogar riskiert  hatte ihren Tribe durch ihre Taten zu teilen. Eigentlich hätte Irisa ihr  für diesen Mut und Entschlossenheit gerne Bewunderung entgegen bringen  können, aber stattdessen fürchtete sie sich nur vor Maylin. Ihre Taten  waren nachzuvollziehen, aber da sie diejenige war, die diese Gefahr für  Maylins Welpen gewesen war…
Erschrocken richtete sich mit einem Mal  ihren Ohren auf und auch, trotz des steckenden Schmerzens, hob sie ihren  Kopf hoch. Kali begleitet dies mit einem unzufriedenen Zischen, da es  ihre Arbeit scheinbar etwas ruinierte. „Meine Welpen!“, stieß Irisa aus.  Sie hatte selber nicht gewusst das sie schwanger war, aber Maylin hatte  schon einen Wurf gehabt und wohl genügend schwangere Fähen gesehen, um  zu wissen ob man schwanger war oder nicht… Richtig?
Doch Kali  schüttelte entschieden ihren Kopf. „Keine Ahnung was du da annimmst,  aber ich kann dir sagen dass du keine Welpen hast.“ Verwirrt warf Irisa  der älteren einen Blick zu, was die aufstöhnen ließ. „Dein Geruch. Du  kannst Welpen bekommen, hast aber noch keine. Also was auch immer du von  Welpen sprichst, bisher hattest du keine. Und nun bleib still liegen,  oder wir werden nie fertig. Und falls du immer noch reden willst,  erkläre mir mal bitte was dir uns dem Rüden an deiner Seite wiederfahren  ist.“
Leicht beschämt dass sie es nicht selber gewusst hatte, aber  unendlich erleichtert nicht trächtig gewesen zu sein, als es passiert  war, bettet Irisa ihren Kopf wieder auf ihren Pfoten. Sollte sie  wirklich berichten was passiert war…? Nun, irgendwo verdienten ja ihre  Retter dies zu erfahren. So seufzte sie und begann langsam zu berichten.  Von Anfang an, jedes Geschehnis seid sie sich ihr Bein gebrochen hatte.  Und Kali lauschte ihren Worten während sie weiter ihre Wunden  versorgte…

 

 

 

Es  dauerte bis ihre Verletzungen fort waren. Cashew war ein starker Rüde  und begann schon recht früh seine Glieder wieder zu strecken. Wieder an  seiner alten Kraft zurück zu gewinnen. Irisa hingegen, die es etwas  schlimmer erwischt hatte, erholte sich langsamer. Ihr Kopf hatte ihr  lange noch Probleme bereitet, aber der Schmerz verschwand endlich. All  die Verletzungen durch den Sturz und Maylin begannen zu verheilen, nur  der Riss in ihrer Seele bereitet Probleme.
Sie mochte die Salikos in  dem kleinen Tribe. Das Alphapaar war nett und zuvorkommend. Auch Kali  wir ihnen gegenüber freundlich und höflich. Yaya nahm es ihr wohl noch  ein wenig übel, ihr die Nase mal zerkratzt zu haben in ihrer Panik und  dem Fieber Wahn, doch ansonsten war sie auch nett. Es tat gut das auch  Cashew so oft an ihrer Seite war, doch jedes Mal wenn sie sein Fell  putzte und erneut auf eine Narbe stieß, wurde es ihr schwer ums Herz. Er  war immer bei ihr und es war nicht schwer zu sagen woran er dachte wenn  er ihre Narben sah. Der Hass in seinem Gesicht reichte, um sagen zu  können, dass er Maylin allein an allem die Schuld gab. Wenn nicht gar  dem halben Tribe. Und genau dies trübte Irisas Stimmung nur noch mehr.
Letztlich, als sie eines Abends zusammen in der Höhle lagen, konnte die  Fähe nicht anders. Sie musste den Fungi Rüden einfach fragen. „Cash…?“,  begann sie vorsichtig, als er gerade sanft ihre Mähne putzte. „Wieso  bist du mir hinterher gesprungen?“ Seine Zunge erstarrte für einen  Moment überrascht dann, erhob auch er seine Stimme. „Ich konnte dich  doch nicht einfach so in den Abgrund stürzen lassen! Wenn ich nur früher  gekommen wäre, hätte ich diese Hexe aufhalten können!“, wütend grollte  er, bis er die traurigen Augen von Irisa sah. „Und deine Jungen?“,  fragte sie und Cashew wand stumm seinen Blick ab. Ihm war auch klar dass  sie vermutlich sterben würden ohne ihn als ihren Vater. Dass er sie so  im Stich ließ… „Du hast selber gesagt, dass sie keine Schuld trifft.“,  fügte Irisa hinzu, was den Fungi Rüden mit einem mal auf knurren ließ.  „Verdammt, das weiß ich doch! Ich weiß es doch! Aber was hätte ich tun  sollen? Dich sterben lassen und meine Welpen mit dieser verfluchten Hexe  die ich kein bisschen liebe großziehen?! Ist es das was du von mit  hören willst?“ Irisa legte ihre Ohren an. „Ich kann das nicht Iri! Ich  liebe dich und du bist mir zu wichtig!“ Cashew presste seine Augen  zusammen und erst jetzt konnte die Fähe erkennen wie sehr es Cashew  eigentlich innerlich zerriss. Vorsichtig nährte sich Irisa seine Mähne  und putzte sie sanft. „Ich weiß das doch Cashew…“, flüsterte sie sanft.  „Wir beide haben nur falsch gehandelt. Wir waren unvernünftig und zu  voreilig. Maylin…“, sie brach ab für einen Moment, etwas mit sich  ringend, ehe sie vorfuhr. „Sie hat nur das getan weil sie Angst hatte.“  Verwirrt hob etwas Cashew den Kopf und blickte Irisa direkt an.  Sicherlich wollte er ihr gleich wiedersprechen, doch Irisa unterbrach  ihn da auch schon. „Sie wusste dass dein Band zu ihr so gut wie hinüber  war und dass du ein Auge auf mich geworfen hast. Cashew, sie ist nicht  dumm. Irgendwie muss sie erfahren haben was wir nachts… getan haben. Ich  war nicht trächtig, aber ich hätte es bald werden können… Und sobald du  Welpen mit mir bekommen würdest, was glaubst du hättest du dann getan?“  Cashew öffnete den Mund, aber sagte dann doch nichts. Daran hatte er  gar nicht gedacht. „Natürlich wäre ich bei dir geblieben…“, antwortete  er dann endlich und senkte den Kopf. „Selbst wenn Maylins Welpen in den  nächsten Tagen geboren worden wären, sie wären nicht entwöhnt gewesen,  wenn ich unsere bekommen hätte. Und du kannst nicht zwei Würfe  gleichzeitig durchbringen…“ Er hätte wählen müssen und wäre sicherlich  bei Irisa geblieben. Und genau dies hätte Maylins Welpen getötet.
„Sie hatte mir eine ‚Lektion‘ erteilen wollen, aber als sie merkte das  sie es übertrieben hatte und jeder im Tribe dahinter kommen würde…“  Weiter sprach die junge Fähe nicht. Cashew wusste ja wie es ausgegangen  war. Es verwunderte ihn wohl genau so sehr wie es auch Irisa verwunderte  das die irgendwo Maylin im Schutz nahm. Aber irgendwo half es ihr auch.  Cashew musst es verstehen, genauso wie sie es tat. Auch wenn es  vermutlich sehr schwer sein würde. Immerhin hatte Cashew zu ihr selbst  gesagt das er den Kreislauf des Hasses und der ewigen Rache hasste.
Obgleich Maylin schwierig war, so war sie keine vollkommen bösartige  Kreatur. Sie war auch nur eine Fähe die alles Tat um ihr Leben und das  ihrer Welpen zu schützen, egal welchen Preis sie dafür auch zahlen  müsste.
Schweigend kuschelte Irisa sie sanft an Cashews Pelz und  schloss erschöpft die Augen. „Trotz allem, bin ich unendlich froh dass  du hinter mir her gesprungen bist und mir das Leben gerettet hast…“,  flüsterte sie und spürte wie Cash ihr sanft über ihr Ohr leckte.  Hoffentlich würde diese Tribe, in dem das Schicksal sie geführt hatte,  ihnen eine neue Chance auf ein besseres Leben ermöglichen.