Kali's Past
stories from before nulif tribe
Author's Notes
exclusively written by karasushade
1513 words
Irisa wake up and explain her story to Kali. Later Cashew and Irisa talk about Maylin and why she did this.
https://www.deviantart.com/karasushade/art/Ihr-Beweggrund-Irisa-Saliko-721692196
Ihr Beweggrund (karasushade)
Der Schock saß noch tief. Anfangs war sie nur ein oder zwei Mal aufgeschreckt aus ihrem Zustand und hatte versucht zu fliehen. Immer dann hatten diese fremden Salikos, welche sie und Cashew gefunden hatten, zurück in ihre Nest drücken müssen, damit sie nicht sich selbst in ihrer Panik verletzte. Maylins Taten und der Schmerz hatten sie vollkommen verängstigt. Da machte es die Situation in einem ihr vollkommen fremden Rudel zu sein kaum besser. In ihrer Panik hatte sie sogar einer Fähe mit einer ungewöhnlich durchziehenden Mähne auf die Schnauze geschlagen, doch diese hatte die daraufhin nur noch grimmiger zu Boden gedrückt bis die Erschöpfung Irisa erneut übermannt hatte.
Das vermutlich vierte mal das sie erwachte aus ihrem Traum lächelte sie sanft einer Fähe mit hellem Schweif an. „Das Fieber müsste runter sein, darum bitte schlag deiner Klauen nicht ohne weiteres auch in mein Pelz. Wir wollen euch zwei nichts Böses tun.“ „U-Uns… zwei…?“, wiederholte die junge Fähe verwirrt. Dies lies die Ältere schmunzeln und auf etwas hinter Irisa deuten. Vorsichtig drehte jene den Kopf und erkannte Cashew. Wieso war er hier? Sollte er nicht bei Maylin und seinen Welpen sein?! Ihr Kopf pochte sogleich wieder und lies sie vor Schmerz fiepen. „Vorsichtig! Nicht zu viel bewegen. Du hast dir im Fluss den Kopf wohl ganz schön angestoßen.“, warnte die Fremde und blickte mahnend auf Irisa. Die legte vorsichtig mit angelegen Ohren ihren Kopf wieder auf den Weichen Grund des Nestes. Man hatte ihnen tatsächlich ein Nest gegeben! Damit hätte sie sicherlich nicht gerechnet. Beruhigt war sie aber immer noch nicht. „Wie… heißt du?“, fragte sie so und blickte mit leuchtend gelbgrünen Augen auf die Fähe, die ihre Wunden gerade zu mustern begann. „Kali ist mein Name. Und deiner?“ „Irisa… Und mein… Freund heißt… Cashew.“
Kali nickte stumm und begann dann etwas von den Spinnennesten und Blättern von den Wunden zu entfernen und dann geübt mit von Wasser vollgesogenem Moos die Wunde zu reinigen. Irisa fiepste leicht, als er brannte. „Schhh, halt still, sonst wird das nichts. Ich bin eh nicht geübt darin, aber besseres bekommt ihr nicht.“ So verkniff Irisa sich so gut es ging ihr Gejammer und versuchte es hinter sich zu bekommen. Dabei kehrten ihre Gedanken unwillkürlich zu Maylins vernichtenden Worten zurück. Die Alpha Dame hatte sich solche Sorgen um ihren eigenen Nachwuchs gemacht, das sie es sogar riskiert hatte ihren Tribe durch ihre Taten zu teilen. Eigentlich hätte Irisa ihr für diesen Mut und Entschlossenheit gerne Bewunderung entgegen bringen können, aber stattdessen fürchtete sie sich nur vor Maylin. Ihre Taten waren nachzuvollziehen, aber da sie diejenige war, die diese Gefahr für Maylins Welpen gewesen war…
Erschrocken richtete sich mit einem Mal ihren Ohren auf und auch, trotz des steckenden Schmerzens, hob sie ihren Kopf hoch. Kali begleitet dies mit einem unzufriedenen Zischen, da es ihre Arbeit scheinbar etwas ruinierte. „Meine Welpen!“, stieß Irisa aus. Sie hatte selber nicht gewusst das sie schwanger war, aber Maylin hatte schon einen Wurf gehabt und wohl genügend schwangere Fähen gesehen, um zu wissen ob man schwanger war oder nicht… Richtig?
Doch Kali schüttelte entschieden ihren Kopf. „Keine Ahnung was du da annimmst, aber ich kann dir sagen dass du keine Welpen hast.“ Verwirrt warf Irisa der älteren einen Blick zu, was die aufstöhnen ließ. „Dein Geruch. Du kannst Welpen bekommen, hast aber noch keine. Also was auch immer du von Welpen sprichst, bisher hattest du keine. Und nun bleib still liegen, oder wir werden nie fertig. Und falls du immer noch reden willst, erkläre mir mal bitte was dir uns dem Rüden an deiner Seite wiederfahren ist.“
Leicht beschämt dass sie es nicht selber gewusst hatte, aber unendlich erleichtert nicht trächtig gewesen zu sein, als es passiert war, bettet Irisa ihren Kopf wieder auf ihren Pfoten. Sollte sie wirklich berichten was passiert war…? Nun, irgendwo verdienten ja ihre Retter dies zu erfahren. So seufzte sie und begann langsam zu berichten. Von Anfang an, jedes Geschehnis seid sie sich ihr Bein gebrochen hatte. Und Kali lauschte ihren Worten während sie weiter ihre Wunden versorgte…
Es dauerte bis ihre Verletzungen fort waren. Cashew war ein starker Rüde und begann schon recht früh seine Glieder wieder zu strecken. Wieder an seiner alten Kraft zurück zu gewinnen. Irisa hingegen, die es etwas schlimmer erwischt hatte, erholte sich langsamer. Ihr Kopf hatte ihr lange noch Probleme bereitet, aber der Schmerz verschwand endlich. All die Verletzungen durch den Sturz und Maylin begannen zu verheilen, nur der Riss in ihrer Seele bereitet Probleme.
Sie mochte die Salikos in dem kleinen Tribe. Das Alphapaar war nett und zuvorkommend. Auch Kali wir ihnen gegenüber freundlich und höflich. Yaya nahm es ihr wohl noch ein wenig übel, ihr die Nase mal zerkratzt zu haben in ihrer Panik und dem Fieber Wahn, doch ansonsten war sie auch nett. Es tat gut das auch Cashew so oft an ihrer Seite war, doch jedes Mal wenn sie sein Fell putzte und erneut auf eine Narbe stieß, wurde es ihr schwer ums Herz. Er war immer bei ihr und es war nicht schwer zu sagen woran er dachte wenn er ihre Narben sah. Der Hass in seinem Gesicht reichte, um sagen zu können, dass er Maylin allein an allem die Schuld gab. Wenn nicht gar dem halben Tribe. Und genau dies trübte Irisas Stimmung nur noch mehr.
Letztlich, als sie eines Abends zusammen in der Höhle lagen, konnte die Fähe nicht anders. Sie musste den Fungi Rüden einfach fragen. „Cash…?“, begann sie vorsichtig, als er gerade sanft ihre Mähne putzte. „Wieso bist du mir hinterher gesprungen?“ Seine Zunge erstarrte für einen Moment überrascht dann, erhob auch er seine Stimme. „Ich konnte dich doch nicht einfach so in den Abgrund stürzen lassen! Wenn ich nur früher gekommen wäre, hätte ich diese Hexe aufhalten können!“, wütend grollte er, bis er die traurigen Augen von Irisa sah. „Und deine Jungen?“, fragte sie und Cashew wand stumm seinen Blick ab. Ihm war auch klar dass sie vermutlich sterben würden ohne ihn als ihren Vater. Dass er sie so im Stich ließ… „Du hast selber gesagt, dass sie keine Schuld trifft.“, fügte Irisa hinzu, was den Fungi Rüden mit einem mal auf knurren ließ. „Verdammt, das weiß ich doch! Ich weiß es doch! Aber was hätte ich tun sollen? Dich sterben lassen und meine Welpen mit dieser verfluchten Hexe die ich kein bisschen liebe großziehen?! Ist es das was du von mit hören willst?“ Irisa legte ihre Ohren an. „Ich kann das nicht Iri! Ich liebe dich und du bist mir zu wichtig!“ Cashew presste seine Augen zusammen und erst jetzt konnte die Fähe erkennen wie sehr es Cashew eigentlich innerlich zerriss. Vorsichtig nährte sich Irisa seine Mähne und putzte sie sanft. „Ich weiß das doch Cashew…“, flüsterte sie sanft. „Wir beide haben nur falsch gehandelt. Wir waren unvernünftig und zu voreilig. Maylin…“, sie brach ab für einen Moment, etwas mit sich ringend, ehe sie vorfuhr. „Sie hat nur das getan weil sie Angst hatte.“ Verwirrt hob etwas Cashew den Kopf und blickte Irisa direkt an. Sicherlich wollte er ihr gleich wiedersprechen, doch Irisa unterbrach ihn da auch schon. „Sie wusste dass dein Band zu ihr so gut wie hinüber war und dass du ein Auge auf mich geworfen hast. Cashew, sie ist nicht dumm. Irgendwie muss sie erfahren haben was wir nachts… getan haben. Ich war nicht trächtig, aber ich hätte es bald werden können… Und sobald du Welpen mit mir bekommen würdest, was glaubst du hättest du dann getan?“ Cashew öffnete den Mund, aber sagte dann doch nichts. Daran hatte er gar nicht gedacht. „Natürlich wäre ich bei dir geblieben…“, antwortete er dann endlich und senkte den Kopf. „Selbst wenn Maylins Welpen in den nächsten Tagen geboren worden wären, sie wären nicht entwöhnt gewesen, wenn ich unsere bekommen hätte. Und du kannst nicht zwei Würfe gleichzeitig durchbringen…“ Er hätte wählen müssen und wäre sicherlich bei Irisa geblieben. Und genau dies hätte Maylins Welpen getötet.
„Sie hatte mir eine ‚Lektion‘ erteilen wollen, aber als sie merkte das sie es übertrieben hatte und jeder im Tribe dahinter kommen würde…“ Weiter sprach die junge Fähe nicht. Cashew wusste ja wie es ausgegangen war. Es verwunderte ihn wohl genau so sehr wie es auch Irisa verwunderte das die irgendwo Maylin im Schutz nahm. Aber irgendwo half es ihr auch. Cashew musst es verstehen, genauso wie sie es tat. Auch wenn es vermutlich sehr schwer sein würde. Immerhin hatte Cashew zu ihr selbst gesagt das er den Kreislauf des Hasses und der ewigen Rache hasste.
Obgleich Maylin schwierig war, so war sie keine vollkommen bösartige Kreatur. Sie war auch nur eine Fähe die alles Tat um ihr Leben und das ihrer Welpen zu schützen, egal welchen Preis sie dafür auch zahlen müsste.
Schweigend kuschelte Irisa sie sanft an Cashews Pelz und schloss erschöpft die Augen. „Trotz allem, bin ich unendlich froh dass du hinter mir her gesprungen bist und mir das Leben gerettet hast…“, flüsterte sie und spürte wie Cash ihr sanft über ihr Ohr leckte. Hoffentlich würde diese Tribe, in dem das Schicksal sie geführt hatte, ihnen eine neue Chance auf ein besseres Leben ermöglichen.