Klinrona Tribe


Authors
QuilaHyrenn
Published
4 years, 1 month ago
Updated
2 years, 10 months ago
Stats
11 25028

Chapter 5
Published 4 years, 1 month ago
1870

stories from the klinrona tribe

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Author's Notes

1737 words 

Caliban goes hunting with his mentor Diedre. After being sick for so long, he wants to become big and strong quickly, especially after Roscoe offers to go exploring with him. The whelp has found new motivation to grow up fast. hunting community achievement for Diedre and Caliban 

https://www.deviantart.com/chocolatesparerib/art/Motivation-Caliban-Diedre-Roscoe-799421709


Motivation


«Komm schon, Caliban! Lass uns gehen!»

«Warte auf mich!»

«Nein, lauf schneller!»

«Ich komm nicht nach!»

«Die Anderen sind vielleicht schon losgegangen, wir müssen aufholen.»

Nerissa blickte verwundert über den Lärm aus ihrem Bau und sah Caliban, den jüngsten des Stammes, zusammen mit Sif. Die Fähe war bereits um einiges Älter als er und gut trainiert, doch das Männchen mit dem Tabbymuster war aufgrund seiner Krankheit lange Zeit im Heilerbau gewesen und konnte deshalb mit ihr und ihrer Schwester Nickelglut nicht wirklich mithalten. Sie lächelte als die beiden an ihr vorbei rannten und freute sich über ihren freien Tag. Heute würden die beiden zusammen mit Diedre jagen gehen. Sif brauchte zwar kein Training mehr, doch sie schloss sich immer gerne der Jagdpatroullie an und motivierte den Kleinen sein Bestes zu geben.

Die beiden erreichten endlich die Erdfarbene Fähe mit den smaragdgrünen Augen, Caliban bereits völlig außer Atem. Die älteste studierte ihn stirnrunzelnd und grinste frech.

«Cal, wenn du jetzt schon müde bist können wir heute keine Beute fangen.»

«Nein, nein, ich schaff das schon!»

Er versuchte seine Atmung zu beruhigen, doch es wa offensichtlich dass er erschöpft war. Sif trat vor und ihr bläulicher Pelz schimmerte schön im sanften Licht der Morgensonne. Im Gegensatz zu ihm war sie stark und gesund, was den jungen Rüden beinahe ein wenig Eifersüchtig machte.

«Ich werde uns schon was fangen, Diedre. Keine Angst.»

«Gut. Ich glaube Caliban wird intensives Einzeltraining brauchen, also wenn es dich nicht stört alleine loszuziehen...?»

«Alles klar.»

Sif machte einen großen Satz vorwärts und preschte über das kahle Feld mit den trockenen Schilfrohren. Sie hatte einfach zu viel Energie für ihren Körper und liebte es in Bewegung zu sein. Caliban juckte es in den Pfoten es ihr gleichzutun, doch Diedre hielt ihn mit einer sanften Pfote zurück.

«Langsam du Wilder, wir fangen im Wald an, nicht auf der offenen Ebene.»

Gemeinsam gingen sie am Lager entlang auf die andere Seite, überquerten den ruhigen Fluss und betraten das Dunkel des Waldes. Hier konnte Caliban zahlreiche spannende Gerüche und Geräusche wahrnehmen und die Neugier packte ihn.

«Also, was ist das wichtigste was du beim Jagen beachten musst?»

«Leise sein und den Körper tief halten», flüsterte er und ließ sich sofort in eine geduckte Pose fallen. Sif hatte ihm bereits ein paar Tricks gezeigt.

«Sehr gut. Du musst immer darauf achten wo du hin trittst, sodass unter deinen Pfoten keine Zweige knacken oder du die Büsche streifst und rascheln lässt. Du musst völlig unbemerkt bleiben...soweit so gut?»

«Jap.»

«Du machst das ausgezeichnet! Nun versuch doch mal durch deinen Nase und Ohren Baute ausfindig zu machen.»

Er prüfte die Luft und spitzte die Ohren. Es waren die Rufe einiger Vögel in der Ferne zu vernehmen, doch sie waren viel zu weit weg. Stattdessen roch er den Duft eines kleinen Nagers, welche in der Nähe herumstreifen musste. Er kroch vorsichtig über den Boden, immer der Nase nach, und suchte nach dem Beutetier, Diedre ein Stück hinter ihm um ihn nicht zu stören. Caliban war durch sein braunes Fell und das dunkle Tabbymuster perfekt zwischen den Baumstämmen getarnt und hatte deshalb trotz seiner fehlenden Erfahrung sehr leichtes Spiel. Er sah eine kleine Maus nach etwas in der Erde wühlen und schlich sich langsam immer näher. Doch Diedre roch etwas anderes und wurde unruhig. Gerade als sie den jungen Tatra warnen wollte ertönte plötzlich ein lautes Fauchen und eine große Wanderratte stürzte sich auf Caliban, welcher so überrascht war dass er nicht mehr ausweichen konnte. Die vermeindliche Maus war das Junge der Ratte gewesen und diese würde ihren Nachwuchs bis aufs Blut verteidigen. Das Biest verbiss sich in Calibans Schulter und er schrie laut auf, gerade als Diedre zu ihm stieß.

«Mach es ab! Hilfe!»

Caliban wirbelte herum und versuchte das Säugetier abzuschütteln, doch es ließ nicht los.

«Halt still, sonst erwisch ich sie nicht!»

Mit einem gezielten Hieb schlug Diedre die Ratte weg und sie verkroch sich laut Kreischend mit ihrem Jungen in einem Erdloch.

«Bit du okay?»

«Ich...ich glaub schon.»

«Das kann passieren, mach dir nichts daraus. Ratten sind echt fiese Biester. Auch ich meide sie manchmal.»

Sie untersuchte den Rüden und sah dass ein bisschen Blut von der Wunde tropfte.

«Du musst von deiner Mutter versorgt werden, die Wunde darf sich nicht entzünden. Wir können es morgen nochmal probieren.»

«Nein, ich will noch nicht nach Hause! Ich will es weiter probieren, ich schaff das!»

«Ich könnte es mir nie verzeihen wenn dir etwas passiert. Du hast noch genug Zeit zu lernen, keine Angst.»

Caliban ließ den Kopf hängen und blickte traurig auf seine Pfoten.

«Okay.»

Diedre streichte ihm aufmunternd über den Kopf er lächelte sie freundlich an.

«Dann morgen wieder?»

«Auf jeden Fall.»


Diedre war keine die schnell Gefühle zeigte und schnell ungeduldig wurde wenn etwas nicht so funktionierte wie geplant, doch bei dem jungen Saliko war das anders. Sie hatte großen Respekt vor seiner Einstellung, trotz allem was in seiner Vergangenheit passiert war. Krank seit seiner Geburt war er noch relativ klein und schwach für sein Alter, sein Vater wurde von diesen merkwürdigen Vögel entführt und er hatte keine Spielgefährten in seinem Alter. Trotzdem kämpfte er, wollte schnell lernen und stark werden um seinem Stamm zu dienen und zu helfen wo immer er nur konnte. Alle Aufgaben die ihm gegeben wurden, egal wie unangenehm sie waren, vollbrachte er mit Gewissheit und einem Lächeln im Gesicht, ohne zu meckern oder zu murren, wie es sonst alle Welpen taten. Sie war sehr stolz seine Jagdmentorin zu sein, auch wenn sie dies bereits zum dritten mal machte. Er brachte das gute in allen seinen Clankameraden heraus und das war sehr beeindruckend für die Fähe.


Als sie im Lager ankamen brachte sie den Kleinen in den Heilerbau, in Galinas ausgehöhlten Baumstamm und seine Mutter untersuchte ihn sofort sorgfältig, doch sie hielt sich zurück zu sagen dass er oder seine Aufpasserin unaufmerksam gewesen waren. Trotzdem wusste Diedre dass die Kupferdame sich immer große Sorgen um ihren Sprössling machte und ihn stets vor allem beschützen wollte.

«Oje, wie ist das den passiert?»

«Eine Ratte hat mich angegriffen als ich ihr Junges fand. Aber es war garnicht so schlimm! Tut überhaupt nicht weh!»

Die Heilerin griff in ihren Vorrat und holte ein paar Gegenstände um ihn zu verarzten. Erst wischte sie das Blut ab, legte ein paar Blätter auf die Wunde um eine Infektion vorzubäugen und verband alles mit Spinnweben. Er zuckte immer wieder zusammen als sie ihn berührte, doch er versuchte seine Schmerzen zu überspielen, sodass sie ihm nicht verbat wieder jagen zu gehen.

«So, wie neu. Beim nächsten mal must du besser auf dich–»

«Aufpassen, ich weiß ich weiß.»

«Gut. Leg dich schlafen, du musst dich ausruhen.»

«Ich bin noch garnicht müde!»

Nun tätschelte auch Diedre vorsichtig seinen Kopf und streichte dem Jungen über die Mähne.

«Dir läuft ja nichts weg. Wenn du jetzt schläfst hast du mehr Energie für morgen.»

«Na gut.»

Der Tabby folgte brav und rannte in seinen Bau, wo er sich sofort nieder legte und einschlief. Diedre und Galina warfen sich vielsagende Blicke zu.

«Ich glaube nicht dass er schon bereit ist sich solchen Gefahren auszusetzen.»

«Galina, er ist mit dem Training bereits in verzug. Wenn er jetzt nicht anfängt wird er es nie lernen. Und er möchte nichts lieber als seine Tribe zu helfen wie ein vollwertiges Mitglied.»

«Ich weiß aber...nach allem was gewesen ist...ich dachte ich würde ihn verlieren, doch die Götter haben ihn bei mir gelassen. Ich kann ihn jetzt nicht einfach da raus schicken wo ihm womöglich noch was schlimmeres zustößt.»

«Ich pass schon auf ihn auf.»

«So wie heute?»

Galinas Blick war kalt, ganz anders als die sonst so freundliche Fähe normalerweise war.

«Wir wurden überrascht, das hätte mir alleine auch passieren können.»

«Du bist die stellvertretende Anführerin, ich werde deinen Entscheidungen also nicht wiedersprechen. Aber bitte, nimm mir nicht meinen Sohn mit diesen waghalsigen Abenteuern.»

«Ich verspreche das wird nie wieder passieren.»

«Gut. Du kannst jetzt gehen, ich muss meinen Vorrat aufstocken.»

Die hellbraune Fähe nickte höflich, dann wandte sie sich um und verließ den Bau. Sie überlegte ob sie mit Koji über Caliban reden sollte, da er nicht nur der Anführer sondern auch sein Vater war. Vielleicht wüsste er was sie tun sollte.


Am nächsten Tag sprang Caliban voller Enthusiasmus aus seinem Nest und rannte sofort zum Kriegerbau, auf der suche nach seiner Mentorin, doch sie war nicht da. Nickelglut saß in ihrem Nest und putzte sich, doch als der Rüde in ihre Höhle blickte stoppte sie und trat näher.

«Hey, Cal! Diedre meinte sie würde dich später treffen, sie hat noch etwas zu erledigen. Aber Roscoe wartet am Eingang auf dich, er möchte dir etws zeigen.»

Caliban nickte freundlich, bedankte sich und lief zum Eingang des Lagers, wo wie versprochen der braune Rüde mit dem bunten Fell und den Federn hinter den Ohren wartete. Roscoe war seltsam, doch der junge Saliko verstand sich sehr gut mit ihm, mochte seine friedliche und positive Art. Das ältere Männchen sprach immer noch mit sehr leiser, ruhiger Stimme und kurzen Sätzen, was ihn immer beruhigte.

«Hallo Caliban.»

«Hey Roscoe! Wie gehts?»

«Gut...gut. Sieh mal!»

Der größere Rüde ging zur Seite und machte den Blick auf etwas am Boden frei. Caliban trat näher, da er noch nicht recht erkennen konnte was es war. Da sah er dass Roscoe eine detaillierte Zeichnung in die Erde gemacht hatte, eine Klippe mit einem Wasserfall und zahlreichen Pflanzen herum. Hohe Tannen und fliegende Vögel.

«Oh wow, das ist wunderschön!»

«D...danke. Ich hab diesen Ort gefunden. Gestern. Dachte vielleicht möchtest du mal mitgehen. Auf Erkundungstour. Hab gewartet. Dachte das könnte dir gefallen.»

«Auf jeden Fall! Also...wenn ich darf...»

«Oh. Stimmt, verstehe.»

Roscoe wusste natürlich dass Caliban noch nicht genug Kraft und Ausdauer hatte um auf große Expeditionen zu gehen und leider war er selbst nicht der beste Kämpfer um ihn zu schützen.

«Wir...können ja dann gehen wenn du soweit bist.»

«Das wäre toll! Danke dass du mir das gezeigt hast, Roscoe.»

Der Ältere nickte begeistert, glücklich dass es ihm so gefiel. Caliban hatte nun noch mehr Motivation sich anzustrengen und schnell zum Krieger zu werden, sodass er das Lager jederzeit verlassen durfte.

Plötzlich wischte der Rüde mit den Federn die Zeichnung weg und blickte sich verstohlen um.

«Das bleibt unser Geheimnis. Okay? Möchte nicht dass Andere ständig dort sind...zu überlaufen.»

«Verstanden!»

Da kam Diedre zu ihnen getrottet und strahlte ihren Lehrling an.

«Sorry für die Verspätung. Bist du bereit, Cal?»

«Auf jeden Fall!»