Klinrona Tribe


Authors
QuilaHyrenn
Published
4 years, 1 month ago
Updated
2 years, 10 months ago
Stats
11 25028

Chapter 6
Published 4 years, 1 month ago
2075

stories from the klinrona tribe

Theme Lighter Light Dark Darker Reset
Text Serif Sans Serif Reset
Text Size Reset
Author's Notes

1928 words 

Caliban grows up and Diedre knows he finished his training. After she realizes that she's acting strange around him, she runs away to clear her head and falls into a hole. Caliban runs to her rescue and she notices she has a crush on him. solidarity achievement for Diedre and Caliban 

https://www.deviantart.com/chocolatesparerib/art/Rettungsaktion-Caliban-Diedre-Koji-799456016


Rettungsaktion


Die Monde vergingen wie im Flug. Caliban trainierte hart und gönnte sich und seinem Körper trotzdem auch die nötige Erholung um schnell zu wachsen und Muskeln aufzubauen. Es dauerte nicht lange, da hatte er seine erste eigene Beute erlegt und Diedre wusste er hatte es nun endlich geschafft. Sie blickte stolz auf den nun jungen Erwachsenen mit der Gelbnackennatter im Maul als dieser zufrieden zu ihr getrottet kam.

«Gute Arbeit! Ich wusste du schaffst es!»

«Weil ich eine gute Lehrerin hatte.»

Er zwinkerte ihr frech zu und sie rubbelte ihm zur Antwort den Kopf.

«Ja klar. Aber hey, ich glaube du könntest jetzt mit Koji deine Abschlussprüfung zum Krieger machen, ich würde sagen du bist soweit.»

«Oh ja!»

Die Augen des Rüden leuchteten bei diesen Worten und er wusste sein Ziel war zum Greifen nahe.

«Ich werde ihm Bescheid geben und wenn er Zeit hat könnt ihr loslegen. Welche Rplle würdest du dann eigentlich gerne im Stamm übernehmen?»

«Erkunder. Ich möchte so viel wie möglich von der Welt sehen, aber Kämpfen muss ich nicht unbedingt.»

«Du wärst aber nicht schlecht darin, du kannst dich inzwischen sogar gegen Sif behaupten.»

«Ich weiß aber...das entspricht nicht meiner Natur.»


Als sie wieder ins Lager zurückkehrten hatten sie alle Pfoten voll damit zu tun die zahlreiche Beute zu tragen. Sie wurden sofort von den anderen Mitgliedern empfangen, welche mit Begeisterung auf die viele Frischbeute starrten. Sie waren den ganzen Tag unterwegs gewesen um zu jagen und kämpfen zu trainieren damit der Jungrüde bereit war, da war es klar dass sie viel gefunden hatten.

«Whoa, habt ihr das alles zu zweit gefangen?!»

«Nun, der Großteil ist von Caliban, ich hab mehr zugesehen.»

«Wahnsinn! Er wird sicher bald seine Rolle zugeordnet bekommen.»

«Ich hoffe er wird Jäger, dann müssten wir nie wieder das Lager verlassen haha!»

Caliban bedankte sich für die netten Worte und drehte sich zu Diedre um.

«Möchtest du dir ein Stück Beute teilen?»

«Sehr gerne! Aber sieh erst mal zu dass deine Mutter etwas zu fressen bekommt und ich hole Koji.»

«Jap.»

Die Fähe schritt durch das Lager und rief vorsichtig in den Eingang der Felsenhöhle des Anführers, welche mit saftig grünen Pflanzen verhängt wurde wie ein Vorhang.

«Koji? Bist du da?»

«Ja Diedre, komm ruhig rein.»

Sie betrat den Bau und neigte höflich den Kopf vor dem älteren Rüden.

«Möchtest du dich zum fressen zu uns gesellen? Dein Sohn hat viel Beute gemacht, du kannst stolz auf ihn sein.»

«Sehr gerne.»

«Weißt du, ich glaube er ist bereit für seine Prüfung, wenn du demnächst Zeit für ihn hättest. Er würde sich sehr über seinen festen Platz im Tribe freuen.»

Koji lächelte und plusterte stolz sein Brustfell auf. Es tat ihm gut zu hören dass sein Sprössling sich so viel Mühe gab und dem Clan so treu ergeben war. Das konnte er nicht von all seinen Welpen behaupten.

«Ich bin so frah dass es ihm endlich besser geht. Und wie schnell er gewachsen ist...es fühlt sich an wie gestern dass er zur Welt kam.»

«Sie werden so schnell erwachsen, nicht?»

«Zu schnell.»

«Nun gut, ich werde zusehen dass er so schnell wie möglich ernannt wird.»

«Danke.»

Gemeinsam verließen sie den Bau und trotteten zurück, doch als sie den Frischbeutehaufen erreichten sah die Fähe dass sich Caliban bereits einen Hasen mit Roscoe teilte. Sie war etwas betrübt da sie sich gefreut hätte dieses feierliche Ritual mit ihm zu halten, doch es war ja nur eine Mahlzeit.

Sie beobachtete die beiden braunen Rüden und sah wie sie sich austauschten und lachten. Es schien als würden sich die beiden ausgezeichnet verstehen. Eifersucht kroch in der Fähe hoch und ihre Krallen bohrten sich in die Erde, da bemerkte sie ihr Verhalten und versuchte die Gedanken abzuschütteln. Wieso reagierte sie wie ein kleiner Welpe? Das schien ihr garnicht ähnlich, wo sie doch sonst immer einen kühlen Kopf behielt. Der Hunger war ihr vergangen und sie entschuldigte sich bei Koji dass sie gehen musste, welcher ihr zum Abschied ein kurzes Nicken gab, dann verließ sie das Lager.

Diedre wollte sich die Beine ein bisschen vertreten und ihrem Frust Luft machen, auch wenn sie nicht verstand woher diese plötzliche Gemütsschwankung gekommen war.


Während sie so durch das Schilf ihres Territoriums stapfte achtete sie kaum auf ihre Umgebung. Ihre Schritte waren laut und alle Tiere flohen vor ihr, doch sie war sowieso nicht zum Jagen hier. Sie wanderte zu dem breiten Fluss der sich träge durch das Gebiet schlängelte bevor er in den See mündete und spritzte sich das kühle Nass ins Gesicht als sie diesen erreicht hatte. Die Erfrischung tat ihr gut und sie hatte sich inzwischen beruhigt.

«Was war nur los mit mir? Pfft, ich dreh durch.»

Sie watete durch das langsam fließende Wasser und schüttekte ihr Fell kräftig als sie am anderen Ufer wieder auf das Festland trat. Auf dieser Seite des Flusses war sie nicht oft, da es kaum Beute gab und das Revier hier endete, doch an jenem Tag hatte sie kein Ziel vor Augen und wollte einfach ein wenig wandern. Sie war nicht sehr weit vom Lager entfernt und sah Kojis Felsen von hier aus zwischen dem Schilfgras. Umso überraschter war sie als die Erde plötzlich unter ihren Pfoten nachgab und sie in ein Loch rutscht welches durch das hohe Gras nicht ersichtlich gewesen war. Sie hielt sich mit den Vorderpfoten am Rand fest und versuchte sich herauszuziehen, doch der Grund bröckelte jedes mal weg sobald sie ihren Körper nach oben hieven wollte. Ihr laut schallender Ruf um Hilfe wurde bis in das Lager getragen und die Rudelmitglieder blickten sofort besorgt auf.

«Das ist Diedre? Schnell, wir müssen zu ihr!»

Während Koji noch einen Trupp zusammenstellte welcher sie suchen sollte rannte Caliban erschrocken los, ohne um Erlaubnis zu bitten. Er hatte ihren Schrei von der anderen Seite des Lagers her gehört und machte sich sofort in die entsprechende Richtung auf. Der noch eher unerfahrene Saliko dachte nicht lange darüber nach wie gefährlich es sein könnte alleine zu gehen und erreichte schnell den Fluss. Doch weit und breit konnte er die braune Fähe nicht sehen und rief so laut er konnte in die offene Ebene vor ihm.

«Diedre? Wo bist du?!»

«Hier! Schnell, ich weiß nicht wie lange ich mich noch halten kann!»

Er vernahm ihre Stimme von der anderen Seite, stürzte sich in das Gewässer und rannte weiter auf sie zu.

«Warte! Caliban, bist du das? Bist du alleine?»

«Ja, ich bin hier! Ich helf dir!»

«Nicht, du könntest auch fallen! Hier sind Löcher im Boden und die Erde gibt schnell nach. Wo sind die Anderen?»

«Sicher bald da, keine Angst.»

«Hol sie, ich schaff das schon.»

«Nein! Ich lass dich nicht hier!»

«Ist schon gut, Cal, ich glaub das Loch ist nicht tief, ich hab nur Angst stecken zu bleiben.»

Die Gedanken rasten im Kopf des jungen Tatras und er überlegte was er tun sollte. Da erinnerte er sich an die Tipps die ihm die Fähe gegeben hatte sollte er mal über dünnes Eis am gefrohrenen See gehen müssen.


Er suchte einen dicken, stabilen Ast, welchen er in seinem Maul trug, dann legte er sich völlig flach auf den Boden und begann langsam nächer zu kriechen, stets mit den Pfoten den Grund untersuchend ob es sicher war. Sein Gewicht verteilte sich so über eine größere Fläche und die Chance einzustürzen war geringer. Seine Stimme wurde durch den Stock gedämpft, doch er sprach trotzdem weiter.

«Rede mit mir Diedre, damit ich weiß dass es dir gut geht.»

«Ja okay. Ähm...ich bin hier. Und sehr froh dass du da bist, alleine in dieser Grube würde ich vermutlich durchdrehen.»

«Wieso bist du überhaupt hergekommen? Hier ist doch nie jemand?»

«Ich wollte einfach ein wenig spazieren gehen, meinen Kopf frei kriegen.»

«Wovon? Was ist los?»

«Ach...es ist nichts, ich war nur verwirrt. Ist alles gut.»

Plötzlich verdunkelte sich des Licht über der Fähe und sie blickte erschrocken auf, nur um das Gesicht ihres Schülers über ihr zu sehen.

«Ich sagte dir du sollst warten!»

«Tja, diesmal nicht. Hier, greif den Ast!»

Er hielt den Zweig zu ihr hinunter und sie biss mit ihren Zähnen kräftig zu. Langsam zog er sie heraus, doch der Boden gab immer noch nach und sie verlor immer mehr Halt. Die größere Fähe war außerdem sehr schwer für Caliban und er merkte wie seine Kraft schwindete als er ihr gesamtes Gewicht stämmen musste, doch er gab nicht auf. Da spürte er plötzlich einen starken Zug von hinten und würde Kräftig von der Grube weggezogen, Diedre an dem Ast mit ihm. Koji, Sif und Nickel waren ihnen zu Hilfe geeilt und zogen mit vereinten Kräften die beiden aus der Gefahrenzone. Endlich kam das verunglückte Weibchen auf sicherem Boden zu liegen, die Augen geschlossen und atmete schwer erschöft.

«Danke...danke euch allen.»

«Gut dass dir nichts passiert ist.»

Nickel lächelte ihr aufmunternd zu und stubste sie dann vorsichtig an.

«Wir sollten schnell von hier weg, wer weiß was hier noch alles auf uns lauert.»

«Klingt gut.»

Als sie ihre Augen öffnete um aufzustehen war das erste was sie sah die hübsche, cremefarbige Eulenmaske ihres Retters. Sein grüner Blick war besorgt, doch auch erleichtert und das weiche Licht umrandete den Jungrüden so dass er beinahe schien zu leuchten. Sie verlor sich in seinen Augen und merkte wie ihr das Blut ins Gesicht schoss, weshalb sie schnell wegsah und sich aufrichtete.

«G...gehen wir.»


Endlich im Lager angekommen verstellte Koji seinem Sohn den weg und blickte ihn grimmig an.

«Du hast nicht auf meine Anweisungen gewartet und dich selbst durch dein unüberlegtes Handeln in Gefahr gebracht. Von den Mitgliedern meines Stammes erwarte ich dass sie zusammenhalten. Mit überheblichen Egotrips wird die Gemeinschaft und unser Überleben geschwächt. Du hättest nie alleine losziehen dürfen, bei deiner Prüfung wärest du durch sowas sofort durchgefallen.»

Caliban legte die Ohren zurück und starrte auf seine Pfoten. Dass ihn sein Vater rügte wunderte ihn nicht. So im Nachhinein betrachtet wusste er dass die Aktion waghalsig gewesen war und er nahm alles was er sagte hin. Auch die Anderen standen um sie herum und warteten, unsicher ob sie ihren Anführer beschwichtigen sollten oder nicht. Aber das war nicht nötig.

«Doch...du hast Mut bewiesen und das gelernte sofort in die Tat umgesetzt. Ohne dich wäre Diedre vermutlich noch tiefer in die Grube gefallen und hätte sich verletzen können. Du hast gezeigt dass deine Loyalität und Hilfsbereitschaft für den Clan und seine Mitglieder wichtiger waren als alles andere, und das sollte respektiert werden. Ich wünsche mir in Zukunft nicht noch mehr solcher aufreibenden Solo-Touren, aber...ich ernenne dich, Caliban, hiermit zu einem vollwertigen Mitglied unseres Stammes. Diedre hat mir erzählt welche Rolle du gerne hättest und nach deinem heutigen Erlebnis stimme ich vollkommen zu. Du wirst deinem Clan mit deinem Wissen über die Umgebung und umsichtigen Handeln als Erkunder dienen.»

Caliban begann zu strahlen und auch die Anderen Mitglieder des Stammes jubelten begeistert. Sie riefen seinen Namen und tätschelten ihm aufgeregt auf den Rücken. Auch Sein Vater hatte nun ein Lächeln im Gesicht und stubste den Jungrüden mit der Schnauze auf die Stirn.

«Ich bin stolz auf dich.»

Das braune Weibchen mit den Smaragdgrünen Augen blickte auf die Szene und freute sich mit Caliban mit. Er hatte es wirklich verdient und es war allerhöchste Zeit für seine Ernennung gewesen.

Sie betrachtete den Rüden und erinnerte sich wie schnell er gewachsen war. Er war nun ein stattlicher, gutaussehender Rüde geworden. Sein glatter Pelz glänzte in der Sonne und die dunkle Tabby-Marmorierung schmeichelte seinen Formen. Die Fähe ertappte sich wieder dabei in Gedanken an ihn abzudriften und wusste nun was los war. Sie hatte Gefühle für den jungen Tatra entwickelt.