Klinrona Tribe


Authors
QuilaHyrenn
Published
4 years, 1 month ago
Updated
2 years, 10 months ago
Stats
11 25028

Chapter 9
Published 2 years, 10 months ago
2219

stories from the klinrona tribe

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Author's Notes

2056 words

a few days went by and the kupfers are very popular at klinrona tribe. galina spends lots of time with them, but nerissa is suspicious. demeter, persephone, terra and galina eat breakfast together and then go hunting while nerissa follows them unnoticed. the blue tatra witnesses how badly the silver jill is treated and promises to help her. meanwhile demeter makes galina an offer she can hardly refuse.

painful lesson for persephone
the bond for demeter

all characters & story > Chocolatesparerib

Loyal Ergeben


Ein paar Tage waren vergangen seit die drei Kupfersalikos das Territorium des Klinrona Stammes zum ersten Mal betreten hatten. Alle Klinrona-Mitglieder waren äußerst neugierig und nutzten beinahe jede freie Minute, sobald sie ihre täglichen Aufgaben erfüllt hatten, um Zeit mit den außergewöhnlichen Fremden zu verbringen, welche sich großer Beliebtheit unter allen freuten. Vor allem Galina, welche ja bis vor kurzem noch jeden Tag gelangweilt in ihrem Bau verbracht hatte war begeistert über die neue Bekanntschaft, hatte die ältere Fähe inzwischen bereits sehr gut kennen gelernt und bewunderte sie für ihre Überzeugung und Weisheit. Mit der Zeit fühlte sie eine starke Verbundenheit mit der anderen Kupferfähe und wich Demeter kaum noch von der Seite, was auch allen Anderen auffiel, doch sie nahmen an dass es ihr das Gefühl gab ihrer Mutter Candra näher zu sein, welche sie sehr vermisste. Oft schon hatte sie davon gesprochen sie für ein paar Tage zu besuchen, doch sie hatte immer das Gefühl gehabt dass sie den Stamm nicht verlassen konnte da sie immer ihren Pflichten als Heilerin oder Mutter nachgehen musste. Demeter gab ihr den Eindruck frei zu sein und selbst zu entscheiden was sie wollte und auch wenn sich an ihrem Leben selbst nicht viel verändert hatte fühlte sie sich dadurch trotzdem viel besser und glücklicher.


Auch Persephone und Terra waren beinahe unzertrennlich mit ihrer Betreuerin und die Geschwister waren in jedem Fall gemeinsam unterwegs. Immer wenn sich Demeter in ihrer Nähe befand waren die Jungen sehr still und antworteten nur wenn sie etwas gefragt wurden, meist mit Blick auf die Fähe mit dem dunklen Nacken. Nerissa, die Einzige die sich in der Gegenwart der alten Tatradame nicht wohl fühlte, merkte dass Persephone und Terra genauestens von ihrer Begleitung beobachtet wurden und Demeter ihnen oft Zeichen ihrer Zustimmung oder Ablehnung gab, welche die übrigen Mitglieder scheinbar nicht bemerkten. Oder zumindest bildete sich die Blaue dies ein, doch sie war immer noch unsicher. Sie wollte erneut mit Persephone sprechen, konnte die silberne Kupferfähe jedoch nie ungestört antreffen. Oft hatte sie in ihrem Kopf die Worte des jungen Weibchens wiederholt und darüber nachgedacht. Es stimmte, Demeter schien durchaus streng bei der Erziehung ihrer Schützlinge zu sein, doch nie gewaltsam oder beleidigend zu werden. Möglicherweise hatte Persephone doch übertrieben und bildete sich etwas ein das nicht stimmte, auch wenn sie selbst völlig davon überzeugt war. Immerhin schien auch Terra ihre Ängste nicht zu teilen. Vorerst blieb Nerissa zwar misstrauisch, aber unvoreingenommen bis sie mehr wusste.


Persephone beobachtete das wilde Treiben mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Sie genoss die Aufmerksamkeit und freute sich den spannenden Alltag eines anderen Stammes zu erleben da es sie an ihre Heimat erinnerte. Im Idon Tribe war alles anders als hier. Doch es schmerzte sie auch zu wissen dass alles nur von kurzer Dauer sein würde. Irgendwann würden sie weiterziehen, mit neuen Rekruten im Schlepptau. Am Vorabend hatte sie sich noch mit Galinas Töchtern unterhalten, Sif und Nickelglut, welche beide sehr freundlich und aufgeschlossen waren, doch auch sie spürten die Distanz welche zwischen ihnen herrschte und fragten sie nur oberflächliche und höflich wie es ihr hier gefiel und ob sie ihr Zuhause vermisste. Sie hatte bejaht, dachte dabei aber nicht an das Territorium des Idon-Tribes, sondern and ihre Eltern.

Es war noch sehr früh am Morgen doch die Mitglieder des Klinrona Stammes waren alle bereits auf den Beinen. Angeführt von Demeter gingen Persephone und Terra zur Frischbeutehöhle um sich ein Stück zu holen. Wie immer nahm sich Demeter ein größeres, saftigeres Stück, doch sie und ihr Bruder mussten sich eins teilen. Ihnen war immer großer Respekt vor den Älteren eingeflößt worden und dies bedeutete auch dass die jüngeren in manchen Aspekten den kürzeren ziehen mussten, doch daran hatten sie sich inzwischen schon gewöhnt. So saßen die drei Gäste nebeneinander in Reih und Glied, mit Beute zwischen den Pfoten und warteten. Demeter sprach noch mit Koji über ihre geplante Abreise. Den Jungsalikos war es nicht gestattet zu fressen bevor nicht die Ranghöchsten anwesenden Idon-Mitglieder den ersten Bissen getätigt hatten. Da trat schließlich auch Galina auf sie zu, neigte höflich den Kopf und alle anderen Kupfer erwiederten die Geste. Kurz redete die Tabbyfähe noch mit ihrem Partner.

«Musst du heute wieder deinen Kräutervorrat auffüllen? Soll ich dir jemanden schicken der dich begleitet?»

«Nein danke, ich habe noch mehr als genug Zutaten. Ich dachte ich könnte heute mit Demeter jagen gehen? so zur Abwechslung?»

«Jagen? Na gut, wenn es dir freude macht. Wer passt solange auf die Jungen auf?»

Nun trat Demeter vor welche schweigend das Gespräch belauscht hatte.

«Ich lasse meine Schützlinge nur ungern aus den Augen, immerhin sind wir eine Familie und bin ich für die beiden verantwortlich. Was wäre ich nur für ein Vorbild wenn ich sie einfach zurücklassen würde. Wenn es Sie nicht stört würde ich die beiden gerne mitnehmen.»

Koji zuckte mit den Schultern.

«Natürlich, Beute haben wir ja sowieso genug. Vielleicht kann es ja eine Lernstunde für sie sein.»

Dann drehte er sich wieder seiner Partnerin zu und leckte ihr zärtlich übers Ohr.

«Wann bist du heute wieder da? Wir haben uns in letzter Zeit so selten gesehen, ich vermisse dich.»

Nervös trat blickte Galina zur Seite – sie konnte weder seine liebevolle Geste, noch seinen Blick erwidern.

«Uhm...vielleicht zum Abendessen? Ich weiß noch nicht genau.»

Der Anführer wirkte etwas enttäuscht über die vage Antwort, doch nickte nur. Er hatte aufgrund seiner Verpflichtungen oft selbst zu viel zu tun und konnte ihr nun keinen Vorwurf machen dass sie sich anderswo Beschäftigung suchte.

«Ist gut. Dann bis später. Pass auf dich auf.»

«Du auch...»

So entfernte sich der Alpha wieder und Galina wandte sich ihrer neuen Freundin und Mentorin zu welche ihr bereits ein Beutestück zum Frühstuck mitgebracht hatte. Die Tabby neigte höflich den Kopf zum Dank und setzte sich zu ihnen. Sie bildeten nun einen Kreis, hatten alle die Kopfe gesenkt und die Augen geschlossen während sie einstimmig ihr tägliches Gebet sprachen und Galina, welche dieses bereits gelernt hatte und sich bei der Ausübung ihrer Traditionen anschließen wollte stimmte ebenfalls mit ein.

«O große Mutter, wir danken dir für deine Gaben. Deine Güte ist unermesslich und wir stehen auf ewig in deiner Schuld. Geleite uns heute auf unserem Weg und schütze uns vor bösem Einfluss. Für Idon.»


Etwas später streifte die Kupfer-Gruppe in einem schmalen Waldstreifen am Rande eines ruhigen Baches entlang. Hier war es oft sehr einfach Beute zu finden und dadurch ein guter Ort für Terra und Persephone um ihre Fähigkeiten zu üben. Etwas abseits und von den orangefarbenen Tatras unbemerkt versteckte sich Nerissa welche ihnen gefolgt war. Sie wollte versuchen das jüngere Weibchen in einem günstigen Moment abzupassen und mit ihr zu sprechen wenn die beiden Erwachsenen abgelenkt waren, doch noch waren sie alle zusammen, also musste sie sich in Geduld üben. Höflich ließ Demeter Galina den Vortritt mit der ersten Übung.

«Also gut, wir beginnen mit etwas einfachem. Wie spürt man am besten Beute auf?»

«Wir bitten die Mutter uns zu zeigen wo sie ist!»

«Uhm...das...ist sicher eine gute Idee bevor ihr auf die Jagd geht Terra, aber währenddessen solltet ihr am besten auf eure Sinne vertrauen. Dabei sind Geruch und Gehör zumeist am wichtigsten da ihr die Beute so bereits finden könnt lange bevor ihr sie seht. Persephone, weißt du was man dabei beachten muss damit ihr selbst unbemerkt bleibt?»

Galina blickte die Silberne aufmunternd an, doch diese schien dem Unterricht wenig Aufmerksamkeit zu schenken denn sie starrte nur auf ihre Pfoten.

«Ich verstehe nicht...»

Sie verstummte erneut, doch die Heilerin regte sie zum weiterreden an.

«Ich meine nur...ich weiß nicht warum ich jetzt plötzlich doch jagen lernen soll. Im Stamm hieß es noch Terra wird es lernen, aber ich nicht.»

«Hm? Aber jeder Saliko muss jagen können. Was wenn du plötzlich alleine bist und dich um dich selbst kümmern musst oder alle eure Jäger fort oder gar verletzt sind? Ich bin auch nicht übermäßig am Jagen interessiert außer als kleiner Zeitvertreib, aber trotzdem bin ich sicher dass es jeder können sollte. Nicht wahr, Demeter?»

Die Fähe mit der Eulenmaske sah hilfesuchend zu dem älteren Tatraweibchen hinüber, doch deren Blick war starr auf Persephone gerichtet. Über ihre Gesichtszüge waren keine Emotionen erkennbar weshalb Galina nicht wusste was sie sagen oder tun sollte. Nach einem Moment unangenehmen Schweigens räusperte sich Galina und sprach weiter.

«Es ist natürlich nicht meine Absicht irgendwelche bereits vorangegangenen Beschlüsse eures Stammes in Frage zu stellen. Ich nehme an es gibt einen guten Grund für diese Entscheidung. Dann stell dich doch einfach an den Rand und sieh deinem Bruder zu, ja?»

Persephone rührte sich nicht von der Stelle. Erst als Demeter ihr kaum merklich zunickte, sprang sie sofort zur Seite und setzte sich an den Waldrand, so weit wie möglich von der Gruppe entfernt.

Nerissa sah sofort ihre Chance und nährte sich unauffällig, musste jedoch überraschend nochmal im Unterholz verschwinden als Demeter lächelnd das Wort an Galina richtete.

«Bitte zeige Terra die Grundstellung zum Anschleichen, ich muss noch ein paar Worte mit Persephone wechseln.»

Sie trat auf langsam auf ihren Schützling zu welche mit jedem Schritt den sie näher kam immer kleiner wurde bis sie ihren Kopf schließlich fast bis zum Boden duckte. Doch das genügte nicht. Der Blick der Fähe mit dem dunklen Hals war stechend und milde ausgedrückt unzufrieden. Ihre Stimme war ein leises Zischen und für die beiden Anderen Kupfer nicht hörbar.

«Was fällt dir ein dich so in meiner Gegenwart zu äußern?! Du sollst nicht selbst denken, du sollst nur machen was dir gesagt wird!»

«Aber...ich war nur verwirrt–»

Ohne Vorwarnung holte Demeter mit einer Pfote aus, doch alles passierte so schnell dass Nerissa nicht genau sehen konnte was passiert war. Ein schmaler roter Streifen bildete sich auf Persephones Wange undfüllte sich langsam mit Blut. Die Ältere musste ihr mit einer einzelnen Kralle das Gesicht verwundet haben. Plötzlich war Demeters Stimme zuckersüß und sie schien aufrichtig besorgt zusein.

«Oh! Sieht sie aus als hättest du dich an einem Zweig aufgekratzt. Pass lieber auf dass dir nicht noch mehr passiert hier draußen. Es ist gefährlich.»

Die Drohung war offensichtlich. Wütend beobachtete die sturmfarbene Fähe alles und musste sich zusammenreißen nicht sofort einzuschreiten. Aber sie wusste dass noch nicht der richtige Zeitpunkt gekommen war. Um Persephone und Terra von ihrer Leiterin zu trennen brauchte sie Beweise dass sie nicht gut zu ihnen war.

Als die Jugendliche mit den blauen Augen wieder alleine war schlich Nerissa sich näher, blieb jedoch im Gebüsch versteckt.

«Pssst. Persephone, ich bins!»

Ihr flüstern war kaum hörbar, doch die Silberne hatte die Ankunft der Längsgestreiften bereits bemerkt, starrte jedoch weiterhin geradeaus um keine Aufmerksamkeit zu erregen und sprach ohne ihr Maul groß zu bewegen.

«Was machst du hier?»

«Ich bin euch gefolgt und hab alles gesehen. Ich werde dir helfen, das verspreche ich. Ist Demeter öfters handgreiflich?»

«Nur wenn sie denkt dass es niemand bemerkt.»

Nerissa schüttelte den Kopf. Nach außen wirkte die Fremde so höflich und nett doch es war offenbar alles nur zum Schein.

«Ich verspreche dir, das alles hier ist bald vorbei. Sie wird nie wieder eine Pfote auf dich legen.»

Persephones Mundwinkel zuckten kurz, ein Lächeln konnte sie sich nicht erlauben oder Demeter würde es bemerken. Doch trotz ihrer Freude war sie trotzdem besorgt ob alles für sie und ihren Bruder gut gehen würde.

Währenddessen hatte Demeter wieder bei den anderen beiden aufgeschlossen und als Terra seine Schleichfähigkeiten unter Beweis stellte raunte sie Galina zu.

«Weiß du, ich musste oft an etwas denken in letzter Zeit. Wir suchen seit langem verzweifelt nach einem Heiler für unseren Stamm. Bald werden wir Abreisen, doch ich wollte nicht gehen ohne dir zumindest das Angebot zu unterbreiten. Komm mit uns und schließ dich dem Idon Stamm an. Du wärst dort gut aufgehoben.»

Obwohl Galina bereits mit dem Gedanken gespielt hatte kam dies nun äußerst überraschend und sie wusste nicht wie sie antworten sollte.

«Also... vielen Dank für das Angebot, ich weiß das wirklich zu schätzen, aber das hier ist meine Heimat. Hier ist meine Familie und alles was ich habe.»

Demeter nickte.

«Ich erwarte nicht dass du dich sofort entscheidest also lass dir Zeit und denke darüber nach. Wir wären stolz dich als so eine erfahrene und geschickte Fähe in unsere Mitte zu nehmen und als Teil unseres respektablen Stammes ansehen zu können.»

Nun lächelte die Fähe, ein ehrliches und fröhliches Lächeln. Und Galina war wie hin und her gerissen.