Klinrona Tribe


Authors
QuilaHyrenn
Published
4 years, 1 month ago
Updated
2 years, 9 months ago
Stats
11 25028

Chapter 8
Published 2 years, 11 months ago
2376

stories from the klinrona tribe

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Author's Notes

2206 words

galina is unhappy with herself and her life and stumbles upon group of strangers in the territory, all with kupfer fur. she brings them to koji and talks to demeter, the elderly female, on the way fascinated by her. diedre won't let them all in at once though and while the group is separated at the camp, nerissa watches over the two young ones, persephone and terra and is told a horrible story, though unsure whether or not it is true. the strangers are allowed to stay and enter the camp together.

stranger achievement for demeter, persephone and terra

all characters & story > Chocolatesparerib

Die Reisenden


Langsam hob Galina sich auf die Pfoten und gähnte ausgiebig. Es war ein langer und sehr ereignisloser Tag gewesen und die Fähe hatte wie immer ihre bereits gut sortierten Kräutervorräute umorganisiert oder vor sich hin gedöst. Sie blickte aus ihrem Heilerbau auf die Lichtung ihres Tribes und starrte in die Leere. Draußen nieselte es ein bisschen, doch das hielt ihre Clankameraden nicht davon ab sich gemeinsam im Lager aufzuhalten, zu unterhalten und zu spielen. Dem Tribe ging es gut, es gab genügend Futter und es hatte schon länger keine Eindringlinge oder Probleme mehr gegeben, weshalb alle sehr entspannt waren. Inzwischen war bereits viel Zeit vergangen seit Koji und die anderen Mitglieder herausgefunden hatten dass Galinas Sohn Caliban in einer Beziehung mit dem etwas schrulligen Rüden Roscoe war. Die beiden hatten es zuerst ihr, und dann Koji erzählt, welcher seinem jüngsten Sohn mit einer kräftigen Umarmung gratuliert und ihn ermutigt es nicht länger vor ihrem Stamm, der auch ohne Blutsverwandtschaft wie eine Familie zusammenhielt, zu verheimlichen. Für die Kupferfarbene war dies ein weiteres schmerzhaftes Zeichen gewesen welches sie versucht hatte auszublenden und zu ignorieren. Alle ihre Welpen waren nun erwachsen und selbstständig. Natürlich sorgte sie sich trotzdem noch um sie alle, vor allem um ihren Jüngsten, doch sie wusste er war nun stark genug um auf sich selbst aufzupassen. Seit einigen Viertelmonden hatte sich in ihr das Gefühl verstärkt nicht mehr gebraucht zu werden und die Tatsache dass in letzter Zeit Niemand vom Stamm krank oder verletzt gewesen war, sodass sie sich wenn schon nicht als Mutter, dann zumindest als Heilerin hätte relevant fühlen können, half ihr auch nicht in dieser Hinsicht. Stumpfsinnig schwelgte sie in Erinnerungen, an damals als sie gemeinsam mit Janus losgezogen war um Heilkräuter zu finden um ihren Stamm von einer hartnäckigen und bedrohlichen Krankheit zu befreien. Viel hatten sie gemeinsam erlebt. Damals hatten sie auch Roscoe getroffen und er sich ihrem Trupp angeschlossen. Auch das Treffen mit Koji sah sie ständig vor sich, als er noch als Einzelgänger umhergestreift war, auf der Suche nach etwas das er selbst nicht wusste. Er hatte großen emotionalen Ballast mit sich herumgetragen und schien vor etwas wegzulaufen, doch im Klinrona Tribe war er endlich angekommen. Er blühte völlig auf in der Rolle als Anführer und schien sichtlich Stolz auf seine Stammesmitglieder zu sein. Nur sie war unzufrieden und sie wusste nicht genau warum, denn sie hatte alles was sie sich nur wünschen konnte.


Träge trat die Fähe aus ihrem Bau und blickte sich um. Sie entdeckte dass ihre Familie und alle ihre Freunde sich im Lager in kleinen Gruppen zusammengefunden hatten, doch wollte sie sich keiner davon anschließen. Ihre Töchter Sif und Nickelglut, welche versuchten Pico, dem kleinen Catkin von Galina einen Trick beizubringen lächelten und winkten ihrer Mutter zu als sie diese entdeckten, dann versanken sie wieder mit gelächter in der 'Arbeit'. Galina erwiederte die Geste, wenn ihr Lächeln auch nur halbherzig war, und führte ihren Weg zum Ausgang des Lagers fort. Sie musste sich etwas die Beine vertreten, vielleicht auch jagen um sich abzulenken und etwas in Gang zu kommen. Sie streifte eine Weile lang ziellos durch das Territorum des Klinrona Stammes. Der Himmel über ihr war vollständig von hellgrauen Wolken bedeckt und die spärlichen Regentropfen kühlten ihr Gesicht als sie dieses nach oben hob und so einen Moment verharrte. Doch da hörte sie das Knacken eines Zweiges und fokussierte sofort ihre Aufmerksamkeit auf das Unterholz, in die Richtung aus der das Geräusch gekommen war. Sie wurde völlig still und verharrte bewegungslos, gut getarnt zwischen den Bäumen und Ästen ihrer Umgebung. Möglicherweise war es ja ein saftiger Hase oder gar ein kleines Reh das sie verfolgen und erlegen konnte. Doch als sich plötzlich drei ihr fremde Gestalten auf sie zu bewegten verschlug es ihr die Sprache. Einen Moment lang dachte Galina sie würde Träumen als drei ebenso kupferrote Salikos wie sie es war aus dem Gebüsch traten und höflich den Kopf vor ihr neigten. Sie war natürlich verunsichert, denn alleine konnte sie es nicht mit drei Fremden aufnehmen, doch schnell begriff sie dass sie friedlich schienen und zwei der kleinen Gruppe noch nicht einmal erwachsen waren. Ob es sich um eine Mutter mit ihren Welpen handelte?

«Sei gegrüßt, O Schwester der Sonne und Tochter unserer aller großer Mutter. Mein Name ist Demeter.»

Die Fähe mit der Eulenmaske war sehr verwirrt denn so eine Art zu sprechen hatte sie bisher noch nicht erlebt, doch sie konnte ihre Freude kaum verbergen. So viele kupferfarbene Salikos auf einmal! Alle so wie sie! Das ältere Weibchen welches mit ihr sprach hatte eine außergewöhnliche, verlängerte Maske die sich über ihren Hals zog, mit dem dunklen Nacken verband und in das ebenso schwarze Rückenmarking verlief, weshalb es schien als wäre sie in einen dunklen Umhang gehüllt. Ihre braunen Augen leuchteten und das Grün welches ihre Pupillen umrandete spiegelte die saftige Natur des Waldes im Sommer wieder.

Als Antwort auf die tiefe Verbeugung der drei Fremden neigte nun auch Galina höflich ihren Kopf, hielt jedoch weiterhin Abstand zu den Fremden.

«Ich bin Galina und das hier ist das Territorium meines Stammes. Was sucht ihr hier?.»

«Deines Stammes?»

Ein Funkeln blitzte in den Augen des weitaus älteren Weibchens auf, doch ihre Stimme war so ruhig wie zuvor.

«Seid Ihr hier etwa die Anführerin?»

«N...nein. Ich bin die Partnerin unseres Alphas, aber nur eine einfache Heilerin.»

«Ah! In der Tat eine bescheidene aber durchaus sehr wichtige und ehrenvolle Pflicht. Erlaubt mir meine Schützlinge vorzustellen. Das hier sind Terra», sie deutete auf den Jungrüden mit dem birdcatcher Tabbymuster zu ihrer Rechten, «und Persephone», eine silberne Fähe in demselben Alter wie das Männchen zu ihrer Linken.

«Wir sind Reisende auf der Suche nach einer Unterkunft. Wärt Ihr so freundlich uns zu eurem Anführer zu geleiten, sodass wir um seine Unterstützung beten können? Wir haben einen langen Weg hinter uns.»

Galina studierte sie alle einen Moment lang, doch es schien keine Gefahr von den Fremden auszugehen und sie war zu neugierig auf die Gruppe um sie nun wegzuscheuchen.

«Natürlich, sehr gerne. Folgt mir.»


Auf dem Weg ins Lager tauschten Galina und Demeter weiter Förmlichkeiten aus und die Tabbyfähe versuchte mehr über diese eigenartigen Tatras herauszufinden. Die beiden jüngeren gaben jedoch weiterhin kein Wort von sich und lauschten nur still dem Gespräch der Erwachsenen.

«Die Mitglieder unseres Tribes stammen ursprünglich von allen Ecken und Enden der gemäßigten Zone. Alle Tatras die bei uns leben waren zuweilen unzufrieden mit ihrem alten Leben und wollten einen Neuanfang wagen oder spürten eine innere Leere und den Drang diese zu füllen, auch wenn sie meist nicht wussten wie. Die große Mutter hat ihnen schließlich den Weg zu unserem Tribe geleitet und zusammengeführt.»

«Die Mutter? Also du meinst deine?»

«Unser aller Mutter. Auch du bist ihr wertvolles Kind und sie wird immer bei dir sein.»

Einen Moment dachte Galina an Candra und fragte sich ob es ihr gut gehte, wunderte sich aber doch woher Demeter sie kennen und all dies wissen sollte. Doch da verstand sie plötzlich.

«Oh, du meinst Mutter Natur!»

Die andere Fähe nickte und blickte ehrfürchtig gen Himmel.

«Sie spricht zu uns allen, aber nur die Wenigsten hören ihren Ruf.»

«Kannst du sie verstehen?»

«Natürlich, sie hat mich hierher geführt. Uns.»

Mit einer ausholenden Pfote deutete das Weibchen mit dem dunklen Hals auf ihre Begleitung.

«Sie hat mich auch zu ihnen geleitet als ihr Stamm niederbrannte. Ich habe es aus der Ferne beobachtet und bin sofort zur Tat geschreitet. Als ich sie gefunden hatte flüsterte mir die Mutter zu dass ich sie aufnehmen und mich um sie kümmern sollte. Und seitdem reisen wir gemeinsam.»

«Und wohin wandert ihr? Du meintest doch ihr habt einen Stamm, warum seid ihr nicht dort?»

«Ich bin eine Sucherin unseres Stammes. Mutter hat mir den Auftrag gegeben stets nach weiteren Tatras Ausschau zu halten welche sich unserer Vereinigung anschließen möchten. Sie spüren dass Mutter sie zu sich ruft, verstehen ihre Worte aber nicht. Also helfe ich ihnen und führe sie zu ihr.»

«Das klingt nach einer sehr verantwortungsvollen Aufgabe.»

«Ich mache nur was die große Mutter von mir erwartet. Sie hat mir so viel gegeben und nun gebe ich zurück.»

Eine Weile gingen die beiden nebeneinander weiter und Galina dachte über das nach was Demeter ihr gerade erzählt hatte. Sie war nie besonders gläubig gewesen, fand den Gedanken dass es jemanden gab der immer da war und über einen wachte jedoch trotzdem beruhigend und aufmunternd. Zu wissen dass man sich nie einsam fühlen musste, auch wenn man alleine ist.


Endlich erreichte die kleine Gruppe das Lager des Klinrona Stammes und Diedre, welche draußen als Wache postiert war, neigte neugierig aber auch misstrauisch den Kopf.

«Galina? Wer ist das?»

«Das hier sind friedliche Reisende auf der Suche nach einem Schlafplatz. Sie möchten mit Koji sprechen.»

Doch die Gestreifte schüttelte nur den Kopf.

«Wir können nicht drei Fremde zusammen ins Lager lassen. Ich hole Nerissa, sie soll auf die Jungen aufpassen und du bringst die Fähe zu Koji. Ich muss nämlich gleich weg.»

Demeter schnaubte kaum hörbar und warf Diedre einen stechenden Blick zu. Offenbar gefiel es ihr nicht als 'die Fähe' bezeichnet zu werden, aber die stellvertretende Anführerin bemerkte dies nicht und trabte bereits ins Lager. Kurz darauf kam sie gemeinsam mit ihrer Schwester zurück, welche so fröhlich wie üblich lächelte und auf die beiden jüngeren Salikos blickte, dann entschuldigte sich Diedre und rannte davon.

«Hallo, ich bin Nerissa! Sieh an, sieh an, ihr seid ja ein paar hübsche! Habt ihr alle kupferfarbenes Fell? Sehr chick!»

Terra konnte sich auf die netten Worte des Weibchens selbst das Lächeln nicht verkneifen und hob freudig und stolz seinen Schweif um noch größer zu wirken, doch Persephone trat unsicher auf der Stelle und starrte weiterhin auf ihre Betreuuerin bis diese mit Galina im Lager verschwand und sie mit der Welpenbetreuerin des Klinrona Stammes alleine ließ.

«Na? Ihr seid wohl nicht so gesprächig? Keine Angst, ich beiße nicht. Also, wie heißt ihr?»

Das Männchen mit dem dunklen Bauch und hellen Tabbymuster zögerte nicht lange sich vorzustellen.

«Ich bin Terra und das ist meine Schwester Persephone!»

«Wow, das sind ja hübsche Namen!»

«Danke! Wir haben sie uns selbst ausgesucht!»

«Wirklich? Nicht eure Eltern?»

Terra schüttelte eifrig den Kopf.

«Nein, wir haben neue bekommen als wir uns dem Idon Stamm angeschlossen haben.»

«So? Wie außergewöhnlich. Warum denn das?»

Plötzlich stieß Persephone ihren Bruder in die Seite und dieser begann vor sich hin zu stottern.

«Also...naja das ist...ich glaube...och ich weiß nicht so genau...weil es...Spaß macht?»

Nerissa runzelte die Stirn, doch beließ es dabei. Manchmal waren Jungsalikos einfach merkwürdig, man musste sie nicht immer verstehen.

«Und was ist mit dir Persephone? Gefällt es dir so viel von der Welt zu sehen? Diedre erwähnte ihr seid Reisende.»

Die junge Fähre zuckte mit den Schultern und blickte sich misstrauisch um als würde sie erwarten belauscht zu werden. Dann sprach sie mit besonders lauter Stimme, ihr Blick weiterhin auf den Lagereingang gerichtet.

«Wir könnten uns nichts schöneres vorstellen als gemeinsam mit Demeter im Namen der großen Mutter Ibea zu bewandern.»

Nerissa drehte sich nun ebenfalls zum Lagereingang und erwartete dort jemanden zu sehen, doch es war niemand da. Als sie sich wieder den Jungen zuwandte stand Persephone plötzlich ganz nahe, ihre Schnurrhaare berührten sich fast und sie starrte der Sturmfarbenen mit flehendem Blick tief in die Augen.

«Bitte, du musst uns helfen! Sie wird uns niemals gehen lassen!»

«Was? Wovon sprichst du?»

«Demeter. Sie verlangt absoluten gehorsam von uns und schlägt uns wenn wir widersprechen. Wir haben versucht zu entkommen, aber sie hat uns aufgespürt und zurückgebracht.»

«Terra, ist das wahr?» Nerissa war völlig verwirrt von dieser Offenbarung und betrachtete nun den Rüden aber dieser schien unsicher.

«Ich weiß nicht...ich mag Demeter...sie kümmerte sich um uns als wir niemanden mehr hatten.»

«Ich sagte es dir doch schon tausend Mal Terra, SIE hat unser Lager in Brand gesteckt! Mutter und Vater sind IHRETWEGEN tot!»

«Na mal langsam, das sind ziemliche Anschuldigungen» versuchte die Blaue Persephone zu beruhigen.

«Woher weißt du das denn?»

Nun hatte die junge Kupferfarbene Tränen in den Augen und drehte sich enttäuscht weg.

«Du glaubst mir nicht. Wie alle Anderen zuvor. Es ist immer dasselbe. Wir werden niemals frei sein.»

Sie war wirklich bemitleidenswert und Nerissa tat es leid dass Persephone so verletzt schien, doch sie kannte sie nicht und konnte sich nicht vorstellen dass Galina eine gefährliche Fähe ins Lager einladen würde. Sie konnte Fremde sonst immer so gut einschätzen. Die friedliebende Tatradame wusste nicht was sie sagen sollte um Persephone aufzumuntern, doch im nächsten Moment kehrte auch schon Galina zurück und das jüngere Weibchen wischte sich die Tränen weg und setzte eine gleichgültige Miene auf wie zuvor.

«Ihr könnt alle reinkommen, sie dürfen bleiben! Demeter hat wohl einen guten Eindruck hinterlassen.»

Sofort setzte sich die Gruppe in Bewegung, mit Nerissa als Schlusslicht. Sie studierte die beiden kupferfarbenen Tatras und hatte ein schlechtes Gefühl bei dieser Sache, als würde ihr Magen sich verknoten. Die Reaktion von Persephone schien nicht gespielt zu sein, aber konnte was sie gesagt hatte wirklich stimmen? Sie schüttelte den Kopf und redete sich ein dass es nur ein übler Scherz war. Am Ende hatte sie auch nicht das Recht sich in diese Situation einzumischen, doch sie konnte den Gedanken trotzdem nicht abschütteln dass sie die Wahrheit gesagt hatte...