Klinrona Tribe


Authors
QuilaHyrenn
Published
4 years, 1 month ago
Updated
2 years, 10 months ago
Stats
11 25028

Chapter 7
Published 4 years, 1 month ago
2015

stories from the klinrona tribe

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Author's Notes

1863 words 

caliban and roscoe explore the waterfall together and become quite close. diedre in the meantime decides she wants to confess her love for the young tabby, but his heart belongs to someone else. in vain achievement for Diedre the bond achievement for Caliban

https://www.deviantart.com/chocolatesparerib/art/Vollkommen-Caliban-Diedre-Roscoe-799895283


Vollkommen


Am Morgen nach der großen Rettungsaktion trat Caliban aus seinem Nest und setzte sich in die frühe Morgensonne um sich zu putzen. Er hatte gut geschlafen, vor allem nach den Anstrengungen des Tages, aber war schon sehr bald aufgewacht und konnte vor Aufregung nicht mehr einschlafen. Er genoss die warmen Strahlen auf seinem braunen Fell und striegelte sich brav heraus. Seine Augen wanderten stets das Lager entlang, aufmerksam ausschau halten nach seinen Clankameraden. Nerissa kam schließlich kurz vorbei, grüßte ihn freundlich und verließ das Lager für ihre eigene Morgentoilette. Sie bevorzugte es sich direkt am nahe gelegenen Bach zu putzen.

Als kurz darauf auch Diedre ihren Bau verließ lief er freudig auf sie zu, doch sie schien zurückgezogen.

«Hey Diedre! Wie gehts dir? Ist wieder alles gut?»

«Ich...ja hey...ähm. Ich muss los, die Jagdpatroullien einteilen. Wir sehen uns später.»

Der Jungrüde blickte seiner ehemaligen Mentorin verwirrt hinterher, zuckte dann mit den Schultern und starrte wieder erwartungsvoll auf den Eingang zu Roscoes Bau. Nach einer Weile kam endlich der mit Federn geschmückte Kopf des Rüden zum Vorschein und Caliban rannte zu ihm.

«Los gehts, ich bin bereit!»

«B...bereit?»

«Lass uns auf Erkundungstour gehen, wie abgemacht!»

«Ach das. Gerne!»

Roscoe lächelte, es freute ihn sehr dass der Jüngere ihm nicht nur aus Höflichkeit zu dem Abenteuer zugestimmt hatte sondern sich wirklich auf diesen Tag gefreut zu haben schien. Caliban gab noch kurz seiner Mutter bescheid dass er sich einer späteren Jagdpatroullie anschließen würde, dann zogen die beiden gemeinsam los. Von Roscoe wurde nie erwartet dass er Beute erlegt, denn er war zum einen kein sonderlich guter Jäger, zum anderen weigerte er sich immer noch Vögel zu verletzen, was die möglichkeit Beute zu machen stark einschränkte.

Er war eher zuständig dafür die Grenzen zu kontrollieren und zu markieren, weshalb die beiden auf dem Weg zu der Stelle, welche Roscoe gefunden und auskundschaften wollte, einen Umweg machten um das Revier zu überprüfen. Sie unterhielten sich über dieses und jenes, und sogar der eher verschlossenere, ältere Rüde begann sich langsam zu öffnen und lachte laut mit seinem inzwischen besten Freund. Der längere Marsch kam ihnen so vor als wäre er nur ein kurzer Spaziergang durch das Lager, denn die Zeit verging rasant wenn sie zusammen waren. Sie waren ein Herz und eine Seele.


Als sie schließlich den kleinen See inmitten des Tannenwaldes entdeckten stockte Caliban der Atem. Es war so eine idyllische Gegend, das Wasser plätscherte vor sich hin, ein sanfter Wind wiegte die Wipfel der Bäume und ein paar Vögel zwitscherten in der Ferne. Er blickte in den See und sah wie zahlreiche Fische auseinanderstieben als sie seinen Kopf über der Wasseroberfläche entdeckten. Roscoe beugte sich hinunter um zu trinken und Caliban tat es ihm nach. Das kühle Nass war frisch und schmeckte beinahe eisig, doch der Tabby genoss es durch und durch.

«Es ist wunderschön hier.»

«Oh ja...nicht wahr? Aber das ist noch nicht alles. Komm, hier lang.»

Roscoe wanderte das Becken entlang, eine kleine Anhöhe hinauf, in Richtung des Wasserfalls. Plötzlich bog er an der Felswand ab und verschwand ins Nichts. Caliban machte einen Satz hinterher und sah dass hinter dem Wasserfall, gut versteckt im Dunkeln, eine Nische war welche in einen kurzen Tunnel mündete. Es dauerte einen Moment bis sich seine Augen an das schwache Licht gewohnt hatten, doch schließlich konnte er das Innere der Höhle sehen. Sie war geräumig und von weiter hinten konnte hallend das Tropfen von Wasser vernommen werden.

«Hab entdeckt dass es hier einen Eingang gibt. Aber ich war noch nicht drinnen.»

«Wahnsinn! Das ist ein super Unterschlupf! Die Ruhe ist so angenehm.»

«Hier rüber!»


Roscoe sonst so leise Stimme hallte laut von den Wänden der Felsen wieder und Caliban sah den Rüden an der Rückseite der Höhle stehen. Er ging auf ihn zu und folgte ihm in einen anderen Tunnel. Es war sehr eng und niedrig, weshalb sie kriechen mussten um weiter zu kommen und Caliban hatte einen Moment lang Angst stecken zu bleiben, doch Roscoe war noch größer als er und kam auch probelmlos voran, weshalb er diese Furcht beseitigte und ihm weiter folgte. Je weiter vorwärts sie sich bewegten desto heller wurde es und schon bald standen sie wieder im Freien, auf einem Felsvorsprung über dem Wasserfall. Es gab sogar Erde und weiches Gras auf dem Plateu und die beiden genossen den Ausblick über das Becken unter ihnen. Das Rauschen und Plätschern war hier noch lauter und beruhigend für sie. Roscoe legte sich friedlich lächelnd an den Rand der bewachsenen Grünfläche und ließ die Vorderpfoten nach unten über den Abgrund hängen. Caliban trat vorischtig näher und tat es ihm gleich. Es war einfach unbeschreiblich. Der Junge war völlig überwältigt mit der Freude dass sich sein anstrengendes Training gelohnt hatte, einfach nur für diesen Augenblick.

«Ich könnte ewig hier bleiben. Du nicht auch, Cal?»

«Oh ja. Hier hat man so ein schönes Gefühl von Freiheit.»

«Genau.»

Eine Weile lagen sie still nebeneinander, dann blickte der Tabby auf den Rüden neben sich und betrachtete ihn. Roscoe starrte wie weggetreten in die Natur, genoss sie offensichtlich mit all seinen Sinnen und bemerkte nicht wie er beobachtet wurde. Seine bunten Federn reflektierten das Licht und schimmerten in allen Farben, so vielseitig wie sein Fell und seine Augen. Caliban wurde von einem Gefühl übermannt dass er nicht kannte, doch der unerfahrene Rüde bemühte sich nicht es zu verstecken. Er legte den Kopf an Roscoes Seite und kuschelte sich an ihn. Der Ältere war erst ein wenig verwundert, zog sich jedoch nicht zurück sondern leckte dem jüngeren Männchen liebevoll über die Mähne. Auch er konnte nicht leugnen dass er Caliban sehr gern hatte und ihn als seinen Seelenverwandten sah. Er legte vorsichtig sein Kinn auf den Tabby und sie verweilten lange in dieser engen, zärtlichen Umarmung. Calibans Herz machte einen Satz, überglücklich darüber dass Roscoe seine Annäherung nicht nur tolerierte sondern sogar erwiederte.


Mehrere Viertelmonde lang hatten die beiden sich immer wieder an diesem wunderbaren Ort getroffen und viel Zeit miteinander verbracht. Diedre hatte dies bemerkt und obwohl sie Abstand zu dem Jungrüden gewinnen wollte missfiel ihr dass er ständig mit Roscoe unterwegs war und sich keine Zeit mehr nahm mit ihr gemeinsam zu Jagen so wie früher. Die Fähe wartete ungeduldig auf der Lichtung in der Mitte des Lagers, hoffnungsvoll auf den Eingang starrend bis die beiden wieder von ihrer täglichen Erkundung zurück kamen. Heute wollte sie ihn abfangen und versuchen mit ihm darüber zu reden, sie konnte ihre Gefühle für ihn nicht länger verheimlichen, denn die Eifersucht zerfraß sie förmlich von Innen. Als der braune mit den strahlend grünen Augen durch das hohe Schilfgras trat sprang sie auf die Pfoten und ging ihm entgegen, nur um zu sehen dass Caliban von seinem Freund dicht gefolgt wurde. Die beiden lachten über irgendetwas und das Weibchen hatte Angst sie würden sich über sie lustig machen. Sie warf einen giftigen Blick auf Roscoe, dann setzte sie ein nettes Lächeln auf und wandte sich an ihren ehemaligen Schüler.

«Hey Cal! Hast du Hunger? Möchtest du dir ein Stück Beute mit mir teilen?»

«Hi Diedre! Sorry, wir haben bereits unterwegs gegessen.»

«Oh, verstehe.»

Sie schluckte ihren Frust herunter und tat weiterhin ihr Bestes positiv zu klingen, doch es entsprach nicht ihrer Natur und es fiel ihr merklich schwer.

«Hättest du denn wieder einmal Lust gemeinsam jagen zu gehen? Wir haben schon länger nichts mehr gemacht zusammen.»

Roscoe bemerkte dass er bei diesem Gespräch unerwünscht war und ging an den beiden vorbei um sie alleine zu lassen, doch während er an Caliban vorbeischritt streifte er ihn liebevoll mit seinem Schweif und der Tabby lächelte ihm hinterher. Wut stieg in der braunen Fähe auf. Sie hatte vermutet die beiden waren nur befreundet aber es schien als hätte Roscoe mehr im Sinne als das. Sie musste Klartext mit Caliban reden oder sie würde ihn womöglich an den Rüden verlieren.


«Weißt du...du bist mir sehr wichtig und...ich vermisse dich.»

«Ja...wir können schon gerne wieder einmal was gemeinsam machen.»

«Du verstehst nicht, ich möchte mehr mit dir machen. Ich...mag dich wirklich gern.»

«Oh.»

Caliban verstand, doch er wusste nicht was er sagen sollte. Er betrachtete die Fähe zerknirscht und trat nervös von einer Pfote auf die Andere.

«Oh? Das ist alles?»

«Es...Tut mir leid aber...»

«Was? Magst du mich nicht mehr? Wir haben uns doch immer so gut verstanden!»

«Das ist eine Weile her. Ich...liebe jemand anderen.»

Nun wusste sie es war bereits viel zu spät. Sie hätte ihn nicht meiden dürfen, sofort versuchen sollen ihm näher zu kommen, doch inzwischen gehörte sein Herz dem friedvollen doch verschrobenen Rüden.

In einem verzweifelten, letzten Versuch trat sie näher zu ihm um auf ihn einzureden, doch der junge Tatra trat einen Schritt von ihr zurück.

«Bitte Caliban, überleg es dir noch einmal.»

«Da gibt es nichts zu überlegen. Roscoe und ich wir sind zusammen.»

Tränen sammelten sich in den Augen der Fähe doch sie wollte ihre selbstsichere, starke Facade nicht verlieren und versteckte ihre Trauer hinter dem Zorn der in ihr aufquoll.

«Das war's also? Einfach so? Und noch dazu mit einem anderen Rüden! Dein Vater wäre sicher enttäuscht dass du dir keine Fähe aussuchst wie ein normaler Saliko! Gut, dann sei es so, aber dann komm nicht zu mir wenn du Trost oder Hilfe brauchst!»

Sie schnaubte laut, drehte sich um und warf ihm mit den Hinterläufen noch Dreck entgegen bevor sie wütend davonstapfte und sich in ihren Bau zurückzog. Diedre legte sich in ihr Nest und rollte sich ganz klein zusammen, den Kopf unter ihre Pfote gesteckt während die Tränen über ihr Gesicht kullerten und sie leise in sich hinein schluchzte.

Sie hatte nie etwas gegen diese Art von Liebe zwischen gleichgeschlechtlichen Salikos gehabt, doch ihr Stolz war zu verletzt weshalb sie ihm diese furchtbaren Worte an den Kopf geworfen hatte.


In Wirklichkeit wusste sie nicht was Koji dazu sagen würde, doch sie hatte es geschafft Caliban zweifeln zu lassen. Zum ersten mal überlegte der Rüde was die anderen Tribe Mitglieder zu ihm und Roscoe sagen würden wenn sie es rausfänden. Für ihn war ihre Liebe so rein und stark dass er nie daran gedacht hatte dass es vielleicht falsch sein könnte. Das Unbehagen nagte an ihm als er in Roscoes Bau trat und sich neben den Rüden legte. Der ältere zog Caliban näher zu sich und hielt ihn zärtlich fest, doch Caliban konnte es nicht genießen, die Gedanken stets im Kreis rasend was wäre wenn die Anderen sie für ihre Liebe verachten oder gar verstoßen würden. Roscoe merkte dass etwas mit ihm nicht stimmte und leckte ihm behutsam über die Schnauze.

«Was ist los?»

«Ach...es ist nichts.»

«Kannst es mir ruhig sagen. Bin sicher ich verstehe es.»

«...»

«Es ist gut, Caliban.»

«Glaubst du...glaubst du was wir hier machen ist richtig?»

Roscoe blinzelte ungläubig, auch ihm war der Gedanke nie gekommen. Doch er war zuversichtlich und knuddelte den Jungrüden noch fester.

«Liebe ist nie falsch. Die Anderen werden es verstehen.»

Das beruhigte Caliban und er begann zu schnurren. Roscoe schaffte es immer ihn aufzumuntern und er vertraute dem Rüden vollkommen. Seite an Seite schliefen sie endlich ein, das erste mal zusammen im Lager. Und es war ihnen egal ob und wer sie so finden würde, denn ihre Liebe war vollkommen.