Nighthowl Tribe


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Chapter 5
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Author's Notes

1649 words

elijah meets the shepherds and checks mabels wound. salvador talks to his brother about the two jills and the healer gets lost in thoughts, the ice mayur distracting him quite a bit.

https://www.deviantart.com/chocolatesparerib/art/Andere-Liga-Elijah-Mabel-Padme-829511432

Andere Liga


Eiligen Schrittes trabte Elijah wie von seinem Bruder beschrieben zum aktuellen Platz der Hirten. Die beiden Fähen, welche sich um die Juwelenhirsche kümmerten, wanderten mit ihren Herde stets um das Camp herum um den Tieren frisches Grün und saftige Früchte zu bieten und hatten diesmal ihr Lager in einer gut geschützten Senke errichtet, umringt von dichtem Gebüsch und Ranken, sodass die Herde sich sicher fühlen konnte. Als der hellgrüne Rüde sich näherte blickten ihn die Tiere sofort aufmerksam an und traten zur Seite ihre Distanz zu ihm zu wahren. Sie schienen nicht verängstigt ein Raubtier wie ihn hier zu sehen, doch sie wahren sichtlich argwöhnisch als sie jede seiner Bewegungen studierten. In einem der unnatürlichen Zelte, welche am Rand der Senke errichtet worden war, entdeckte der Heiler einen regungslosen, hellbraunen Körper und erreichte schließlich schaufend von der raschen Reise die Verletzte.

Als er vorsichtig in das Zelt lugte sah er Padme, die hellblaue Hirtin, welche neben Mabel saß und ihr aufmunternd die Mähne putzte. Die beiden creams waren wohl gute Freundinnen und Elijah lächelte über diese glückliche Fügung und musste unweigerlich an Rheagal und sich denken, aber dafür war jetzt keine Zeit. Er neigte höflich den Kopf vor der eisfarbenen Mayurdame und beugte sich schließlich über seine Patientin, welche ihn mit einem Zucken ihres Schweifs grüßte, lächelte, und den Kopf leicht anhob um einen Blick auf ihn zu werfen.

«Padme lässt mich nicht aufstehen. Sie meint ich soll mich schonen, aber mir gehts gut! Es ist wirklich nicht so schlimm.»

Nun schaltete sich die andere Fähe ein.

«Das kann ein Heiler sicher besser beurteilen als du.»

«Ich kenn doch meinen eigenen Körper besser als jeder Fremde!»


Der Rüde wusste nicht was er sagen sollte, da er die beiden Weibchen kaum kannte und sie bisher nur zur Erstuntersuchung nach ihrer Ankunft getroffen hatte, also schwieg er und konzentrierte sich auf seine Arbeit, während die beiden sich weiter unterhielten.

Vorsichtig ließ Elijah seine Pfote über die Wunde gleiten und drückte gelegentlich an manchen Stellen nieder um zu testen wie schmerzhaft die Verletzung war. Sie hatte wohl ein wenig geblutet, doch da die Hörner von Juwelenböcken nicht sehr lang wurden konnte die Verletzung nicht tief sein und auch die Reaktion von Mabel zeigte dass es keinen Grund zur Sorge gab.

«Ich denke die Wunde wird schnell heilen schon bald wird nichts mehr davon zu sehen sein, wichtig ist nur dass sie sauber bleibt. Ich rate euch sie mit ein wenig Wasser auszuwaschen, jeden Abend vor dem Schlafen eine Paste aufzutragen um eine Entzündung vorzubeugen und dann die Verletzung zu verbinden.»

«Alles klar, das kriegen wir hin.»

«Umbra ist sicher bald da mit den Kräutern, bis da hin können wir die Wunde reinigen. Habt ihr etwas Wasser hier beim Zelt oder ist ein Fluss in der Nähe?»

«Es gibt einen kleinen, ruhigen Bach, gleich da vorne!» Padme deutete an den Hirschen vorbei und Elijah entdeckte ein Funkeln zwischen den Farnen.

«Kannst du aufstehen, Mabel?»

Als die Fungidame nickte halfen Padme und er ihr auf die Beine und begannen durch die Herde zu wandern, während die Hirtin auf beiden Seiten von ihnen gestütz wurde. Doch zu Elijahs Überraschung bemerkte er dass die Herde sich nur von ihm entfernte und keinerlei Scheu vor den Fähen zu haben schienen.

Da entdeckte der Rüde ein Tier mit hübschen blauen Punkten im glatten Fell. Es war größer als die Anderen, einer der wenigen Böcke der Gruppe, an dessen blauen Hörnern etwas Blut klebte, doch es schien sich wieder beruhigt zu haben.

«Wie ist das ganze eigentlich passiert? Es wirkt nicht so als wäre die Herde in Aufruhr gewesen.»

«War sie auch nicht», sprach Mabel überzeugt. «Der Bock hatte einen Dorn unter dem Huf und als ich ihm diesen rausgezogen hab hat er sich wohl einen Moment erschrocken und mich aus Reflex von sich gestoßen. Das ist nichts Außergewöhnliches, nur normalerweise erwischen sie uns nicht.»

Sie grinste und setzte sich an den glitzernden Bach, die Eisblaue trat an ihr vorbei ins Wasser und half, als ihre Pfoten festen Halt fanden, auch ihrer Freundin ins kühle Nass.

Elijah hörte Geräuche in der Ferne und drehte sich um, da sah er Salvador und Umbra die Senke betreten.

«Hier drüben!»

Er winkte sie zu sich rüber und ging ihnen ein Stück entgegen während die beiden aufgeregt auf ihn zurannten, doch sie verlangsamten ihr Tempo als die Herde durch die viele Fremden aufgeschreckt wurde, aber noch schien alles unter Kontrolle zu bleiben. Als Krankenpfleger und Botschafter schließlich vor ihm standen legte Umbra die mitgebrachten Heilmittel vor die Pfoten seines Mentors und dieser bestätigte, nach raschem Blick auf die Kräuter, mit einem Nicken die Auswahl.

«Gut gemacht!»

Er lächelte Umbra an, dessen Schweif sich freudig und erleichtert kringelte, dann trat der Dunkeläugige auf die Fähen zu um neugierig selbst einen Blick auf die Wunde zu werfen und diese zu studieren.


«Oh Kydos sei dank», sprach Salvador und setzte sich. «Ich war mir nicht sicher ob der Kleine alles verstanden hat was ich gesagt hatte...dachte vielleicht bringt er die falsche Arznei...»

«Er ist nur stumm, nicht taub, Sal. Er versteht genau was du sagst.»

«Oh...Ach ja.»

Einen Moment schwieg der gespränkelte und rieb sich beschämt mit der Pfote den Kopf.

«Umbra muss denken ich halte ihn für nen Spinner, dabei bin ich es der nicht klar denken kann. Ich wollte ihm schon einen Juwelenhirsch in die Erde malen um zu kommunizieren.»

«Da wäre ich gerne dabei gewesen.»

Eli grinste und munterte seinen Bruder mit einem sanften Stups seiner Nase auf, da erspähte dieser hinter dem Saliko mit der weißen Maske die beiden Fähen im Wasser.

«Woah...»

Der Heiler verstand nicht was plötzlich in Salvador gefahren war, denn er rührte sich nicht und starrte nur an ihm vorbei, da drehte sich Elijah um und versuchte herauszufinden was sein Bruder so spannendes gesehen hatte.

Die Sonne, deren sanfte Strahlen durch die Blätter des Dschungels sickerte, tauchten die beiden Mayurdamen in goldenes Licht, ließ sie beinahe strahlen, und das Glitzern des Baches blendete die beiden Rüden beinahe. Elijahs Blick blieb an dem leuchtenden, glatten Fell des cremeblauen Weibchens hängen, an deren Körper das Wasser wie kleine Perlen herabtropfte. Seine Augen wanderten zu ihrem Gesicht, die tiefblauen Augen auf Umbra gerichtet als sie den Fremden genauestens beobachtete. Sie erinnerte ihn irgendwie an die Herde selbst...Misstrauen und Vorsicht in ihrem Blick. Doch als Umbra plötzlich das Gleichgewicht verlor und ins Wasser fiel half sie ihm herzhaft lachend wieder auf die Pfoten, die Freude welche sich in ihrem Gesicht spiegelte ließ das Herz des Heilers höher springen.

«Ein Wahnsinn die beiden, oder?»

Salvador hatte seine Stimme wieder gefunden und sprach leise zu Eli damit die anderen sie nicht hören konnten, doch dieser war völlig in Trance.

«Mhm.»

«Schade dass sie so weit weg vom Rest des Clans leben. Ich kann mich nie an ihnen sattsehen. So wunderschöne Pelze und die zarten Gesichtszüge...»

«Mhm.»

«Vor allem Mabel ist ein Traum, nicht?»

«Hm.»

«Hach aber sie sind weit außerhalb unserer Liga.»

«Huh?»

Plötzlich sammelte der Limettengrüne sich wieder und starrte erstaunt den Botschafter an.

«Was...was meinst du damit?»

«Naja...ich meine, du bist ja noch ganz hübsch anzusehen, aber ich...die beiden haben sicher tausend Verehrer die ihnen den Hof machen. Aber das ist schon gut, ich hätte sowieso nicht die Zeit und Hingabe für eine Beziehung. Und du sowieso nicht, hast ja immer alle Pfoten voll zu tun.»

«Ich...naja ja, das stimmt schon...»

«Manchmal hat man einfach Pech, nicht? Na gut, ich muss jedenfalls gleich weiter, hab noch viel zu erledigen. Sehen wir uns zur Futtervergabe?»

«Ja, klar.»

Die beiden schnurrten kurz zum Abschied, dann verließ der dunkel gepunktete die Senke erneut und ließ den Sonnenrüden zurück.

Hatte sein Bruder recht? War er nicht gut genug? Oder würde eine Beziehung aufgrund seiner Tätigkeit als Heiler sowieso scheitern?


Er schüttelte sich um diese Gedanken los zu werden – warum zerbrach er sich über so etwas überhaupt den Kopf? Er kannte die beiden Fähen doch nicht mal. Elijah stand auf und näherte sich der Gruppe. Umbra hatte bereits die Kräuter zerkaut und auf die Verletzung gerieben, also musste der Heiler nurnoch selbst den Verband anlegen, da es wichtig war dass dieser fest saß und das Bein stützte, doch sein Schüler beobachtete ihn ganz genau um das Verbinden später zu üben. Trotzdem fühlte er einen weiteren Blick in seinem Rücken, welcher ihn fixierte und sah kurz über seine Schulter. Padmes Kopf war ihm ganz nahe als sie seine gekonnten Pfotengriffe studierte, doch sie bemerkte seinen Blick und ihre Augen trafen sich für einen Wimpernschlag, bevor der Heiler sich überrascht und etwas beschämt wegdrehte, dann räusperte er sich.

«Also gut...ich sag den Kräuterkundlern bescheid welche Arzneien ihr benötigt, die kann Salvador euch dann vorbeibringen wenn die Paste verbraucht ist. Solltet ihr Probleme mit dem Verbinden haben, die Schmerzen zu lange anhalten oder gar schlimmer werden dann lasst mich es sofort wissen und ich werde es mir nochmal ansehen. Ansonsten einfach das Bein ein bisschen schonen, das sollte reichen.»

«Vielen Dank.»

Die sanfte, melodische Stimme von seiner Seite hallte in seinen Ohren nach, doch Eli traute sich nicht sich umzudrehen und ließ seinen Blick stattdessen weiter auf Mabel verharren, welche ihn zufrieden anblinzelte und schnurrte.

«Bei solch guter Behandlung bin ich überzeugt dass wir uns so schnell nicht wieder sehen werden.»

«Ja...ja. Hoffen wirs.»

Elijah war etwas enttäuscht bei dem Gedanken die Hirtinnen nicht mehr zu treffen, doch er versuchte sich dieses Gefühl auszureden und trat nach kurzem Abschied die Heimreise an, Umbra trottete neben ihm her.

Eine Weile lang war der Heiler so abgelenkt dass er nicht gemerkt hatte dass sein Schüler ihn die ganze Zeit über mit schief gelegtem Kopf angestarrt hatte.

«Was?»

Der Schwarzäugige hob eine Augenbraue und zuckte mit dem Schweif, offenbar schien er sich über das seltsame Verhalten seines Mentors äußern zu wollen, doch der Heiler verstand ihn wieder einmal nicht und der Jüngere seufzte genervt, doch lautlos, und die beiden trotteten schweigend weiter.