Nighthowl Tribe


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Chapter 7
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Author's Notes

1521 words

padme and eljiah got a bit closer and talk about the shepherds work. she seems on edge and eli finds out why. he notices keeping his friendship with rheagal and staying with padme might prove to be difficult. both have to make up their minds who they trust in the tribe.

https://www.deviantart.com/chocolatesparerib/art/Blindes-Vertrauen-Elijah-Padme-829561284

Blindes Vertrauen


Gemeinsam wanderten zwei Salikos durch das Reich des Nighthowl-Stammes, ihre Bewegungen im Gleichschritt und ihre Unterhaltung entspannt. Elijah hatte die beiden Hirtinnen, wie Naara es ihm geraten hatte, öfters Besucht um Mabel zu untersuchen und die Chance genutzt um die eisblaue Mayurdame an seiner Seite etwas besser kennen zu lernen. Sie waren gute Freunde geworden, und der schüchterne Heiler war etwas weniger nervös in ihrer Gegenwart, doch der Rüde hatte sich trotzdem nie getraut einen weiteren Schritt zu wagen. Und auch sie schien ihn noch besser kennen lernen zu wollen, denn die Fähe, welche ihn stets genauestens und aufmerksam studierte, schien immer noch etwas distanziert, doch der Sonnenrüde wusste nicht recht warum. Womöglich ging ihr einfach alles etwas zu schnell oder die Viscountess hatte sich geirrt und sie hatte garkein Gefallen an ihm. Doch das war nur Nebensache.

Schon jetzt hatte Elijah bemerkt wie schwierig es für die beiden war sich regelmäßig zu sehen, ohne in ihren Tätigkeiten nachzulassen. Solange der Rüde der einzige Heiler des Tribes bei so vielen Mitgliedern war würde er vom Stamm gebraucht werden und könnte seine Pflichten nicht wegen eines Partners vernachlässigen, das war klar für ihn. Aber trotzdem hatte er Hoffnung dass dies vielleicht eines Tages, wenn Umbra seine Ausbildung abgeschlossen hat, anders sein könnte, doch bis da hin würde zwischen den beiden Mayurs nie mehr als nur eine Freundschaft sein können, auch wenn er sich von ganzem Herzen wünschte es wäre anders.

Umso mehr genoss das Männchen es wenn er gelegentlich keine akuten Patienten hatte und sein Schüler alles unter Kontrolle zu haben schien, sodass er mit der Hirtin einen Spaziergang unternehmen konnte.

Das Weibchen nutzte die Gelegenheit um nach neuen Weideplätzen für ihre Herde ausschau zu halten, während Mabel, welche sich wieder erholt hatte, die Herde im Auge behielt. So konnten die beiden etwas Zeit miteinander verbringen, auch wenn es nicht viel war.


«Hattest du immer schon Interesse daran Tiere zu hüten?»

Padme lachte, doch schüttelte den Kopf.

«Nein nein, nicht bevor ich hier herkam. Meine Mutter hatte einen zahmen Vogel der sie sets begleitete, da sie ihn gerettet hatte als er noch federlos und winzig klein war. Aber ich hatte nie so eine Bindung. Ich habe nach meiner Ankunft einfach krampfhaft nach einer Arbeit gesucht welche ich guten Gewissens ausüben kann. Dass ich dabei weg vom Kernlager bin ist für mich eine göttliche Fügung.»

«Ich begreife nicht ganz.»

«Nein, das denke ich mir. Es scheint niemand hier sieht was ich sehe.»

Elijah war verwirrt, doch er wollte ihr gut zureden.

«Du kannst es mir sagen...ich würde es gerne verstehen.»

«Nein, lieber nicht.»

«Na gut, ich will dich nicht drängen», sprach er, zuckte mit den Schultern und ließ das Thema damit ruhen. «Zurück zu deiner Tätigkeit, wenn du mir die Frage erlaubst, wie kann es sein dass die Tiere nicht einfach vor dir fliehen? Immerhin sind wir ihre natürlichen Feinde. Ich hab bei meinem Besuch gemerkt wie sich mich versuchten zu meiden, aber nicht dich und Mabel.»

«Ich denke zum Einen sind sie einfach an mich gewohnt. Viele wurden hier in gefangenschaft geboren und kennen mich seit sie auf der Welt sind. Außerdem können sie mich aufgrund meiner außergewöhnlichen Pelzfarbe immer gut im Auge behalten, dadurch erschrecken sie nicht so schnell.»

«Das ist alles?»

«Natürlich nicht. Es gibt viele Faktoren die mitspielen. Ich lege großen Wert auf eine entspannte Körperhaltung. Das sehen und fühlen sie zugleich und so kann man am schnellsten ihr Vertrauen gewinnen.»

«Verstehe. So wie wenn ich zu einem Fluss gehe um zu trinken und dort Beute finde, die auch ihren Durst löschen möchte.»

«Genau. Sie merken dass du nicht auf der Jagd bist und dadurch keine Gefahr für sie darstellst. Die Juwelenhirsche sind nicht dumm und man kann auch friedlich mit ihnen Koexistieren. Nur versucht das niemand.»

Er nickte langsam und rieb sich mit der Pfote das Kinn als er über das Ganze nachdachte.

«Es ist aber ein Geben und Nehmen – ihr bietet ihnen Schutz und Nahrung, doch sie wissen nicht dass sie am Ende mit ihrem Leben dafür bezahlen.»

«Witzig, nicht?»

«Was meinst du?»

«Wir sind ihnen so ähnlich und merken es nicht einmal. Unser Leben im Tribe ist nicht viel anders als bei den Hirschen. Wir beschützen uns gegenseitig und vertrauen darauf dass alle zusammenhalten. Aber was wenn wir ausgedient haben? Was passiert dann? Mir scheint Salikos, welche keinen Nutzen für unseren Anführer haben sind es nicht Wert unter dem Schutz des Alphas zu stehen.»

«Was du...du hast doch nicht etwa Angst vor Rheagal, oder?»

Elijah schien das Erstaunen über ihre Worte wie ins Gesicht geschrieben. Er konnte nicht glauben was er da hörte.


«Ich kann ihn einfach nicht einschätzen. Er ist so...anders. Seine Körpersprache verwirrt mich und er wirkt manchmal einfach bedrohlich. Ich weiß nicht was er denkt.»

«Das ist doch nur weil er anders aufgewachsen ist. Rheagal lernt wie er sein Verhalten und dessen Wirkung auf Andere verbessern kann. Es ist ihm wichtig dass sich Andere in seiner Gegenwart wohl fühlen.»

«Und deshalb überfällt er uns sofort bei unserer Ankunft??»

«Das war doch nur ein Test deiner Fähigkeiten. Das macht er mit jedem der dazu in der Lage ist.»

«Und schürt dadurch Furcht und Gehorsam da jeder der dem Stamm beitritt sofort weiß wie stark er ist. Und ER kennt unsere Stärken und Schwächen, aber wir wissen nichts über ihn.»

«Warum bist du dann geblieben wenn es dir hier nicht gefällt?»

«Hauptsächlich wegen meiner Schwester. Ich wollte sie nicht im Stich lassen und sicher gehen dass es ihr gut geht. Aber mit der Zeit...hab ich gemerkt dass ich hier durchaus ein schönes Leben habe, fernab von unserem Alpha. Ich mag meine Arbeit. Aber ich traue ihm einfach nicht.»

«Er ist mein Freund, er würde dir nie etwas antun.»

Sie hob den Kopf und starrte dem Rüden direkt in die Augen, der Blick ihrer blauen Augen kalt und voller Sorge.

«Wie kannst du mir das versprechen? Er ist der Anführer, wenn er eine Entscheidung trifft ist es Gesetz. Und jeder seiner loyalen Untertanen wird seinen Befehlen folge leisten und seinen Willen zum Sieg führen.»

«...»

«Du kannst es nicht», sprach sie als sie sich von dem Heiler wegdrehte. «Vielleicht sind am Ende ja nur wir die Beute...»

«Du hast wohl von dem Vorfall gehört...»

«...?»

«Mit Rheagal und dem Rüden?»


Die Fähe hatte keine Ahnung wovon er sprach, fühlte jedoch anhand seiner Worte dass es etwas Ernstes und Wichtiges sein musste. Ihre Neugier war zu groß, also beschloss sie ihr Unwissen für sich zu behalten.

«Ja, davon hab ich gehört.»

Elijah trat auf das Weibchen zu als er auf sie einredete und sie verharrte, wich nicht von ihm zurück.

«Ich schwöre dir, ich habe mit ihm geredet und er bereut es wirklich sehr. Rheagal weiß dass es falsch war jemanden so vorschnell zu töten und wird es nie wieder tun. Es war nur ein dummer Fehler und–»

Plötzlich weiteten sich Padmes Augen vor Schock als sie begriff was er gerade gesagt hatte. Sie hatte mit vielem gerechnet, aber nicht hiermit. Und da erkannte Elijah dass er das Geheimnis ausgeplaudert hatte. Sie drehte sich weg und wollte rennen, zu verstört durch diese Offenbarung, doch er hielt sie zurück.

«Hör mir doch bitte zu!»

«Wie kannst du nur Seite an Seite mit so einem Monster leben?!» Tränen der Verzweiflung sammelten sich in den Augen der Cremefarbenen während sie sprach. «Ich hätte nie hier bleiben dürfen...ich muss fort und Kaheana mit mir nehmen bevor ihr noch was passiert.»

«Er ist kein Monster! Er ist mei bester Freund!»

«Dein bester Freund...der dich vielleicht tötet wenn du seine Position bedrohst oder er in Rage fällt?? Wenn du seine dunkelsten Geheimnisse anderen anvertraust?? Er könnte uns beide für dieses Gespräch beseitigen...er darf nie hiervon erfahren.»

«Er würde mir kein einziges Schnurrhaar krümmen...»

Elijah legte traurig die Ohren an. Nach dem Angriff des Alphas hatte er für eine Weile an dem eisblauen Rüden gezweifelt, doch er wusste er musste ihm einfach Vertrauen oder sie würden sich entfremden, und das wollte er um alles in der Welt verhindern. Nach ihrem Gespräch hatte er sich wieder besser gefühlt, beruhigt. Doch was wenn er blind gewesen war? Was wenn Padme recht hatte und er geblendet und getäuscht worden war? Doch er schüttelte nur langsam den Kopf und blieb standfest.

«Ich würde mein Leben für ihn geben und er für mich. Keine Frage, keine Diskussion, kein Zweifel.»

«Vielleicht. Aber nicht für mich.»

«Er nicht, aber ich. Du bist mir wichtig, Padme. Ich lasse nicht zu dass dir etwas passiert. Niemals.»

Der Kummer übermannte die beiden als sie sich zum Trost die Köpfe an der Schulter des jeweils anderen in einer Umarmung anlehnten und Tränen rannten beiden über die Wangen.

«Ich will mich nicht zwischen euch entscheiden müssen, Padme. Ich werde alles was nötig ist und in meiner Macht steht tun um dafür zu Sorgen dass ihr euer gegenseitiges Vertrauen gewinnt.»

Die Blaue wollte ihm sagen dass es keinen Sinn hatte. Dass sie diesem brutalen Rüden niemals trauen würde. Dass er seine Zeit verschwendete und sie sich nichts mehr sehte als von hier zu verschwinden. Doch sie nickte nur und vergrub ihr Gesicht in seiner Mähne.

«Okay.»