Nighthowl Tribe


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4 years, 29 days ago
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Chapter 9
Published 4 years, 29 days ago
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exclusively written by livanas

1183 words

padme and kaheana talk about rheagal

https://www.deviantart.com/livanas/art/Sturm-Nighthowl-829834668

Sturm (livanaS)


Mit straffen, schnellen Schritten durchquerte die helle Eisfähe das Revier. Da Mabels Bein nun wieder verheilt war, hatte sie ihre Freundin darum gebeten, auf die Herde zu achten, während sie fort war. Mabel war auch so lieb und tat ihr den Gefallen. Vorher hatten sie die Tiere noch an einen sicheren Ort gebracht, da doch zum Abend ein kräftiger Wind aufgekommen war. Doch Padme's Pfoten trugen sie nicht zu Elijah, als sie endlich bei Einbruch der Dämmerung das Lager erreicht hatte. Nachdem was sie zufällig von Elijah erfahren hatte über dessen ach so besten Freund, wollte sie nur noch dringend zu ihrer Schwester, um mit ihr zu sprechen. 

Nach langem Marsch huschte Padme durch den Tunnel hindurch zum Kräutergarten. Sofort fanden ihre blauen Augen den hellen Pelz ihrer Schwester, die zusammen mit Noctis einen weiteren Wassergraben mit Steinen auskleidete. Padme kannte den jungen Rüden noch nicht sehr gut, doch von Kaheana wusste sie, dass er freundlich war ... doch deswegen war sie nicht hier. Auch Kaheana bemerkte sofort den blassen Pelz ihrer Schwester und blickte verwundert auf.

"Padme!", sagte sie überrascht, denn sie sah ihre Schwester recht selten durch die Entfernung und da sie nun mehr mit Elijah zusammen war. "Kannst du kurz allein weiter machen, Noctis?"

"Geh nur, wir sind ohnehin bald fertig", lächelte Noctis zu ihr und dankbar flitzte Kaheana zu Padme und drückte sich schnurrend an sie, doch sofort bemerkte sie, dass Padme angespannt war und blickte ihr prüfend in die Augen.

"Was ist denn passiert?", fragte sie besorgt und führte sie weiter weg von den anderen zu ihrem Zelt, wo sie in Ruhe reden konnten und auch etwas vor dem starken Wind geschützt waren. Sie kannte ihre Schwester gut und wusste, dass sie in dieser Verfassung etwas auf dem Herzen hatte.

"Wusstest du es? Über unseren sogenannten Alpha?", fragte Padme ernst.

"Was genau meinst du?", fragte Ana verwirrt. Sie wusste ja, dass Padme Rheagal nicht gut leiden konnte.

"Ich habe mich letztens mit Elijah über ihn unterhalten und mein Misstrauen ihm gegenüber geäußert ... Elijah hatte mir unwissentlich erzählt, dass der Alpha einen Rüden einfach so getötet hat", sagte sie ernsthaft sorgenvoll. "Elijah versicherte mir zwar, dass er kein Monster ist, aber wie sollen wir denn unter so einem Rüden leben können?!"

Kaheana starrte sie mit großen Augen an, blieb jedoch ruhig, was Padme einfach nicht nachvollziehen konnte. Doch Ana räusperte sich ein wenig.

"Du ... kennst aber schon den Grund, warum Rheagal diesen Kerl getötet hat?", fragte sie vorsichtig.

Padme sah sie ernst an.

"Nein ..."

"Rheagal hat Naara vor dem Rüden beschützt. Dieser Kerl wollte sich an ihr vergehen und hat sie angegriffen. Deshalb hat Rheagal ihn getötet ... sicher, es hätte auch anders gehen können, aber er hat das nicht einfach so aus Spaß getan, weil er ihn töten wollte."

Padme blickte ernst auf ihre Pfoten. Das hatte Elijah zwar nicht gesagt - beziehungsweise hatte sie danach auch nicht mehr zugehört ... aber dennoch ...

"Das entschuldigt dennoch nichts ... er ist einfach so undurchschaubar, allein seine komische Körpersprache!"

Kaheana seufzte schwer.

"Padme, du urteilst schon wieder zu früh, du kennst ihn doch gar nicht genauer", sagte ihre Schwester besorgt. "Außerdem ... willst du wirklich fort von hier? Jetzt, wo du Elijah kennen gelernt hast? Nur wegen Rheagal? Ich sehe doch deine Blicke für Elijah und der ist seit dem wie ausgewechselt. Und Rheagal ist kein Monster, Padme ..."

"Wie kannst du dir da so sicher sein?", fragte Padme kühl. "Wie kannst du mir garantieren, dass er nicht zuschnappen wird, wenn ihm gerade danach ist?"

Seufzend rieb sich Kaheana den Kopf. Es war schwer, Padme von etwas zu überzeugen, wo sie sich bereits eine Meinung gebildet hatte. Sie fand es zwar süß, dass sie sich um sie sorgte, doch Ana wusste, dass Rheagal es bereute. Gerade wollte sie antworten, als Busara den Garten betrat.

"Legt eure Arbeit nieder!", rief er aus und die drei blickten auf. "Ein gewaltiger Sturm ist im Anmarsch. Vergesst die Zelte und kommt sofort hoch in den Tempel!"

Padme sprang sofort auf.

"Ich muss zu Mabel!", rief sie besorgt.

"Nichts musst du! Bist du wahnsinnig?!", knurrte Ana. "Das ist viel zu weit! Du verletzt dich nur selber! Komm schon! Mabel kommt auch zurecht, sie wird ja merken, dass es stürmt."

Widerwillig ging Padme mit Ana und Noctis mit und schloss sich den anderen Salikos an, die eilig die Treppen zum Tempel erklommen und den Anweisungen der Berater folgten. Eine schwarze Wolkenfront war bereits im Anmarsch und der Sturm fegte sie alle fast von den Pfoten. Gemeinsam versammelten sie sich in einem geschützten Raum im Tempel, der keine Fenster besaß und groß genug war, dass jeder Platz hatte. Padme fühlte sich recht unwohl unter den vielen Salikos, die sie teilweise gar nicht kannte.

"Sind alle hier?", fragte eine leider nur zu bekannte Stimme hinter ihr und Padme drehte sich um.

Rheagal stand da im Eingang, während die Wachen den Raum mit Fackeln erhellten. Elijah war bei ihm und für einen Moment trafen sich ihre Blicke, wobei Elijah erstaunt war, sie hier zu sehen. Schnell jedoch hörte er wieder Rheagal zu.

"Kitovu und Ivy fehlen", sagte er besorgt. "Ivy brach heute Morgen zu den Baumwollbäumen auf und Kitovu ist ihr nach, nachdem er von dem Sturm gehört hatte. Den Passage Keepern haben wir früh eine Nachricht geschickt, damit sie Schutz suchen und Salvador müsste nun bei Mabel sein, um ihr zu helfen. Naara und die Jäger müssten auch bald mit den Futtervorräten kommen."

Rheagal wirkte besorgt, doch er nickte, während er mit Elijah durch die Reihen ging. Padme verfolgte jeden seiner Schritte - er wirkte angespannt aber seine Haltung war eine ganz andere - eher wie auf Angriff aus, sein Kopf in einer Linie mit dem Rücken - es war unheimlich. Er ging von Saliko zu Saliko und prüfte das Befinden seiner Rudelmitglieder, was seiner Haltung widersprach. Dabei konnte Padme die unzähligen Narben an seinem Körper sehen und bemerkte auch erst jetzt, dass sein linker Reißzahn golden schimmerte ... es war geradezu widernatürlich und sie fragte sich, wo er genau herkam.

"Rheagal!"

Padme wurde abgelenkt von ihren Beobachtungen, als Naara mit den Jägern eintrag und die Beute auf einen Haufen legte. Sie schüttelte ihren hübschen Pelz aus und eilte zu dem Alpha, der sich erleichtert an sie schmiegte. Schließlich glitten seine Bernsteinaugen für einen Herzschlag zu Padme - sicher hatte er ihre Blicke gespürt.

"Danke, Elijah für deine Hilfe, ruh dich nun aus ... um den Rest kümmere ich mich", sagte er zu seinem Freund, der verwundert dreinblickte, doch dann lächelnd auf Padme zuging.

Rheagal wandte sich Naara zu und leckte ihr über die Stirn.

"Tut mir leid, ich kann nicht bleiben", sagte er leise. "Zwei von unseren Mitgliedern werden noch vermisst, ich muss sie suchen."

"Das ist viel zu gefährlich!", wiedersprach Naara entsetzt.

"Ich muss, es ist meine Pflicht", sagte er bestimmt und stupste dann liebevoll seine Nase gegen ihre. "Ich bin achtsam, versprochen."

Da trat Sona auf das Paar zu. Die weiße Shamanin sah Rheagal beruhigend an.

"Bleib ... es ist alles in Ordnung mit den beiden, sie haben Schutz gefunden ..."